Gedenken: Zwei Jubiläen großer Berliner Kirchenmänner.

In der Gustav-Müller-Straße wurde gestern (10. September) vor 90 Jahren Alfred Bengsch geboren. Der spätere Kardinal war Sohn eines katholischen Kirchenrendanten  und wuchs in der Schöneberger Kirchengemeinde St. Elisabeth auf. Am 2. Mai 1959 ernannte ihn Papst Johannes XXIII. zum Titularbischof von Tubia und zum Weihbischof in Berlin mit Sitz in Ost-Berlin. Die Bischofsweihe spendete ihm Julius Kardinal Döpfner am 11. Juni desselben Jahres. 1961 wurde Bengsch als Nachfolger von Julius Kardinal Döpfner zum Bischof von Berlin gewählt. Sein Wahlspruch lautete Adiutores gaudii vestri („Diener eurer Freude“).

Sein wichtigstes Ziel war die Einheit – sichtbar im Bistum Berlin. Dies stellte er bei vielen Gelegenheiten dar: Predigten, Gebets- und Gottesdienstordnungen, beim Kirchenbau, in Struktur- und Personalentscheidungen. Es wird auch besonders in der Planung und Durchführungen seiner Dienstreisen nach West-Berlin und den Auslandsreisen deutlich, wo Bengsch stets Zeichen der Einheit seines Bistums und der katholischen Kirche in der DDR setzte.

Der evangelische Albrecht Schönherr kam heute (11. September) vor 100 Jahren in Katscher, (Landkreis Leobschütz, Schlesien) zur Welt. Der Theologe wurde 1962 Generalsuperintendent in Eberswalde und 1967 bis 1972 Verwalter des Bischofsamtes der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, nachdem die DDR-Behörden dem Berliner Bischof Kurt Scharf beharrlich die Einreise verweigerten. Von 1972 bis 1981 war Schönherr Bischof der Region Ost der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Schönherr war maßgeblich an der innerkirchlichen Verständigung auf die Formel „Kirche im Sozialismus“ („nicht gegen, nicht neben, sondern im Sozialismus“)beteiligt, die in Anlehnung an Bonhoeffer als „Kirche für andere“ interpretiert wurde.

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