Das Gebäude der Zwölf-Apostel-Kirche verfügt über ein paar Nebenräume, die den meisten Besuchenden der Gemeinde eher verborgen bleiben. Reichlich Platz bieten beispielsweise die Emporen, im Turm gibt es verschiedene Abstellflächen und kleine Kammern beherbergen u.a. den Schaltkasten für die Glocken, Putzmittel oder den Kasten mit Gesangbüchern, wenn die vorhandenen in der Kirche mal nicht reichen sollten.
Zur Kirche gehören zwei Sakristeien neben dem Chor (dem Altarraum), eine auf der Ostseite, die andere auf der Westseite. Die eine dient eher technischen Zwecken und zur Aufbewahrung von Material für die Kirche, der Paramente und der Lautsprechersteuerung.
Die andere Sakristei wird am Sonntag von den Pfarrern zur Vorbereitung auf den Gottesdienst gebraucht, sie wird zudem nun bereits den zweiten Winter als Kapelle für das Rogate-Kloster genutzt. Neu ist die Nutzung des Raumes als Kapelle nicht, bereits vor Jahrzehnten hatte die Gemeinde hier eine feste Kapelle eingerichtet., um einen guten Ort für kleinere Gottesdienste und für die Seelsorge vorzuhalten. Teile der damaligen Raumausstattung sind heute in der Kirche zu sehen, z.B. der kleine Glastisch im Altarraum.
Die bunten Darstellungen in den Kapellenfenstern vom Künstler Alfred Kothe spielen bei den abendlichen Wintergottesdiensten eine eher geringere Rolle, da sie durch die Dunkelheit nicht zu sehen sind. Der Raum hat eine hervorragende Akustik, bei der das Singen von Chorälen und Psalmen zur reinen Freude macht. Zentrum ist das farbige Franziskus-Kreuz an der Wand, welches alle Blicke auf sich zieht. Zu den Rogate-Gottesdiensten gehören meist bei reduziertem Licht auch viele Kerzen, die der Sammlung und Konzentration dienen.
Die Rogate-Stundengebete (Horen) in der Kapelle, dazu gehören die Vesper und die Komplet (das Nachtgebet der Kirche), beginnen eher ruhig. Bereits während des Glockenläutens sitzt ein Großteil der Teilnehmenden still in der Kapelle, um sich zu sammeln und zu konzentrieren. Dies geschieht ganz bewusst, denn die Andachten sollen einen Kontrapunkt zur Unruhe des Tages setzen.
Wenn die kleine Glocke ausgeläutet hat und der Stundenschlag vorbei ist, erheben sich alle zur Eröffnung von ihren Stühlen. In der Tradition der Klöster wird der Vesper-Liturgie ein Stück der Ordnung der Komplet vorangestellt (wenn diese nicht noch spät am Abend gebetet wird). Der Ablauf, so wie es im Rogate-Kloster gefeiert wird, ist im Evangelischen Gesangbuch zu finden. Beginn mit der Nummer 786.1, anschließend geht es weiter mit der Nummer 785ff. Zudem werden Psalmen aus dem „Psalter“, dem Buch mit den 150 Psalmen der hebräischen Bibel, gesprochen, die zusätzlich zum Mitlesen ausliegen. Für Teilnehmende, die sich sonst nur den Sonntagsgottesdienst besuchen, ist der Ablauf eher ungewohnt, kann aber einen besonderen spirituellen Zugang zum Gebet ermöglichen und wird durch die Teilnahme schnell verständlich..
Im Winterhalbjahr lädt Rogate in die Kapelle zur Vesper Dienstags (19 Uhr) und am Donnerstag wechselnd zur Komplet oder zur evangelischen Messe (19.30 Uhr) ein. Der kleine Raum bietet Platz für zwölf Teilnehmende, die sich gegenüber sitzen. Die Sitzordnung kommt aus der Tradition der Klöster, d.h. man sitzt sich gegenüber, um sich in den Wechselgesängen der Psalmen abzuwechseln bzw. um sie sich zuzusprechen. Die Kapelle hat einen eigenen Zugang gegenüber vom Pfarrhaus. Ein Schild am Geländer hilft, den Eingang zu finden. Die Zwölf-Apostel-Kirche hat viele Räume. Gut, sie mit Leben zu füllen. Herzlich willkommen! (Autor: Janitor Chr. M.)
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