Mai 2014: Willkommen zu offenem Rogate-Kloster, Gedenken und Ökumene.

Herzlich willkommen zu unseren Andachten und Gottesdiensten. Den Monatsplan Mai 2014 finden Sie hier. Unsere geplanten Termine in der gastgebenen Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg, Lageplan, bzw. auf dem Neuen-Zwölf-Apostel-Kirchhof:

  • Donnerstag, 1. Mai 14|19:30 Uhr, EUCHARISTIEFEIER am Tag der Arbeit
  • Dienstag, 6. Mai 14|19:00 Uhr, VESPER, das Abendgebet
  • Donnerstag, 8. Mai 14|19:30 Uhr, KOMPLET, das Nachtgebet
  • Gedenkgebet für alle durch Trans- und Homophobie getöteten und verletzten MenschenSonnabend, 10. Mai 14, 12:00 Uhr, LSVD Berlin-Brandenburg und Rogate-Kloster laden gemeinsam ein: Gedenkgebet für alle durch Trans- und Homophobie getöteten und verletzten Menschen, Kapelle auf dem Neuen-Zwölf-Apostel-Kirchhof, Werdauer Weg 5, S Schöneberg
  • Sonnabend, 10. Mai 14|17:00 Uhr – 17:50 Uhr, Tag des offenen Klosters: Info-Stand in der Zwölf-Apostel-Kirche
  • Sonnabend, 10. Mai 14|18:00 Uhr, VESPER, das Abendgebet
  • Dienstag, 13. Mai 14|19:00 Uhr, VESPER, anschließend Rogate-Bibelabend
  • Donnerstag, 15. Mai 14|19:30 Uhr, KOMPLET, das Nachtgebet
  • Dienstag, 20. Mail 14|19:00 Uhr, VESPER, das Abendgebet
  • Donnerstag, 22. Mai 14|19:30 Uhr, KOMPLET, das Nachtgebet
  • Rogate Kl_Aushang_Eucharistie Rogate-So_200114 KopieSonnabend, 24. Mai 14, 18:00 Uhr, Ökumenische Eucharistie zum Rogate-Sonntag, Zwölf-Apostel-Kirche, gemeinsam mit der Alt-katholischen Gemeinde Berlin
  • Dienstag, 27. Mai 14|19:00 Uhr, VESPER und ROGATE-ABEND „Edith Stein: Was ihr Leben und ihre Botschaft uns heute sagen“ mit Pfr. Burkhard Bornemann
  • Donnerstag, 29. Mai 14|19:30 Uhr, EUCHARISTIEFEIER zu Christi Himmelfahrt

Vorankündigung Juni:

Fünf Fragen an: Christoph Römhild, Projektleiter geistreich.de

Pastor Christoph Römhild

Fünf Freitagsfragen zu innovativen Online-Projekten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Gesprächspartner ist Pastor Christoph Römhild. Seine Aufgaben: Das Projekt geistreich sowie eine „Kirchen-App“, mit der Kirchen touristisch-missionarisch erschlossen werden sollen. Er studierte in Berlin, London (am jüdischen Leo-Baeck-College) und Hamburg. Der Theologe arbeitete in der Pflege, bei der Post und hauptberuflich als Programmierer. Fünf Jahre war er Gemeindepastor in Hamburg und ist nun seit vier Jahren im Kirchenamt der EKD.

Rogate-Frage: Herr Pastor Römhild, Sie gestalten im Kirchenamt der EKD für das Projekt „geistreich“. Was verbirgt sich dahinter, eine protestantische Online-Schwarm-Intelligenz oder die Freude an der Dokumentation?

Christoph Römhild: „Geistreich“ hebt die Schätze, die an so vielen Stellen in unserer Kirche, in Gemeinden und Gruppen vorhanden sind. Auf der Internetplattform tragen wir gute Ideen zusammen – insofern dient es der Dokumentation -, aber wir bieten auch die Möglichkeit, sich über diese Ideen und Projekte auszutauschen: Was hat funktioniert, was geht noch besser? Da kommt die Schwarm-Intelligenz ins Spiel. Geistreich ist gewissermaßen ein kirchliches Wikipedia mit Diskussionsfunktion. Als Web 2.0-Plattform bietet es viele Möglichkeiten zur Vernetzung. Sein volles Potenzial entfaltet es, wenn man sich als Nutzer registriert: Man kann eine Profilseite anlegen, Kontakte pflegen, sich private Nachrichten senden und eine Gruppe mit Diskussion und Dokumenten gründen – alles kostenlos und sicher. Man kann aber auch einfach nur stöbern und lesen – das machen immerhin inzwischen rund 40.000 Personen jeden Monat. Das freut nicht nur uns, sondern auch unsere Partner:

Das Projekt geistreich ist ein gemeinsames Projekt der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Fernuniversität in Hagen und des Instituts für Wissensmedien (Tübingen). Das Forschungsprojekt wurde für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds finanziert. Nach dem planmäßigen Ende der Förderung hat T-Systems, eine Telekom-Tochter, das Sponsoring von geistreich übernommen. Neben Deutschland nutzt inzwischen auch die Schweizer Kirche geistreich intensiv.

Rogate-Frage: So manche Kirchengemeinde – trotz einiger Hauptamtlicher – wirkt müde und wenig einladend. Müsste es statt einer zentraler EKD-Ideenbörse nicht vielmehr Motivationskurse vor Ort geben?

Christoph Römhild: Ich glaube, das Bild der müden Kirchengemeinde ist häufig ein Klischee, das der Realität gar nicht entspricht. An ganz vielen Orten wird hervorragende Arbeit geleistet – und geistreich will dazu beitragen, dass wir alle das besser wahrnehmen. Geistreich ist dabei mehr als eine Ideenbörse, da die Projekte ja mit einer kompletten Anleitung und teilweise sogar Materialien dargestellt werden. Über die Autorin oder den Autor kann ich Rückfragen stellen und so in einen direkten Austausch treten, auch über meine Gemeinde- oder landeskirchlichen Grenzen hinweg.

Die EKD hat aber mit den Kompetenzzentren in der Tat auch so etwas wie exemplarische Fortbildungen oder „Motivationskurse“ vor Ort.

Darüber hinaus findet im Mai im Rheinland ein bundesweiter Kongress für die Pröpste, Superintendentinnen etc. statt, bei dem ebenfalls die Personen vor Ort erreicht werden sollen – erstmalig trifft sich die gesamte mittlere Ebene bundesweit zu einem Austausch.

Rogate-Frage: Sie haben viele Ideen für eine lebendige Gemeindearbeit in Volkskirche und Diaspora gesammelt. Welches Projekt hat Sie am meisten begeistert?

Christoph Römhild: Das ist jetzt völlig subjektiv, aber mich beeindrucken Ansätze, die komplett aus den eigenen Mauern herausgehen. Das ist in der Umsetzung anspruchsvoll, etwa ein Gottesdienst auf dem Flughafen zur Reisezeit im Sommer, ein Gottesdienst im Baumarkt für junge Familien oder auch Gespräche zum Glauben in einer Kneipe. Das finde ich großartig!

Aber mir gefallen natürlich auch technische Projekte, wenn etwa per Laserbeamer meterhohe Bibelworte an Häuserwände an belebten Straßen projiziert werden. Die Bibelworte wurden dabei live von den Bewohnern per SMS oder Internet ausgewählt.

Rogate-Frage: Aus der Onlinearbeit ist nun eine Buchreihe geworden. Trauen Sie dem Buch mehr zu oder warum nun eine „geistreich“-Printfassung?

Christoph Römhild: Wir sind von dem papierlosen Büro eben doch noch etwas entfernt. Nach dem „großen“ Geistreich-Buch (Verlag eva-Leipzig) beginnt nun eine neue Geistreich-Buchreihe im Gütersloher Verlagshaus.

Das große Geistreich-Buch macht durch Kurzvorstellungen der Projekte Lust auf mehr – unter jedem Projekt im Buch steht der QR-Code und die Projekt-Nummer, um direkt das Projekt im Netz ansteuern und mehr Informationen finden zu können. So sind Buch und Netz eng verwoben.

In der Geistreich-Buchreihe werden umgekehrt Projekte in Tiefenbohrung breiter dargestellt, als dies auf geistreich möglich wäre. Beides ist also eine gute Ergänzung zum Web-Portal. Insgesamt zeigen beiden Buchprojekte die crossmediale Leistungsfähigkeit von geistreich.

Rogate-Frage: Sie überblicken durch Ihre Arbeit das ganze Land. Welche Region ist am innovativsten und besonders „geistreich“?

Christoph Römhild: Das kann ich so pauschal gar nicht sagen. Ich finde es am beeindruckendsten, dass nicht „von der Stange“ gearbeitet wird, sondern die Aktiven sich sehr genau auf den Kontext vor Ort einstellen. Sei es auf dem Land durch Gottesdienste für Wenige oder ein kirchliches Dorflädchen, sei es in kleineren Städten durch eine Nachbarschaftshilfe, sei es in der Großstadt durch christliche Stadtführungen.

Besonders freut es mich, dass wir zunehmend auch ökumenische, katholische und freikirchliche Projekte haben. Im Zuge der Europäisierung von geistreich haben wir auch schöne Projekte aus der Schweiz und auch aus Österreich.

Seien Sie herzlich eingeladen, sich bei geistreich zu beteiligen!

Rogate: Herzlichen Dank, Herr Pastor Römhild, und Gottes Segen für die weitere Arbeit für den Glauben und die Kirche.

Das Geistreich-Portal finden Sie hier.

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Herzlich willkommen zu unseren nächsten Andachten und Gottesdiensten. Den Monatsplan Mai 2014 finden Sie hier. Unsere geplanten Termine in der gastgebenen Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg, Lageplan, bzw. auf dem Neuen-Zwölf-Apostel-Kirchhof:

  • Donnerstag, 1. Mai 14|19:30 Uhr, EUCHARISTIEFEIER am Tag der Arbeit
  • Dienstag, 6. Mai 14|19:00 Uhr, VESPER, das Abendgebet
  • Donnerstag, 8. Mai 14|19:30 Uhr, KOMPLET, das Nachtgebet

Fünf Fragen an: Petra Pau, Bundestagsvizepräsidentin, Die Linke

Fünf Fragen an Petra PauFünf Fragen an Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau über den Karfreitag, das Versagen der Zivilgesellschaft und eine mitmachende Einmischung der Kirche. Sie beteiligt sich in der Karwoche an einer kirchlichen Prozession durch die Mitte Berlins.

Petra Pau ist Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf, geborene Berlinerin, evangelisch getauft und konfirmiert. Mit 16 Jahren trat sie aus der Kirche aus.
Sie engagiert sich für Bürgerrechte und Demokratie und gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus.

Rogate-Frage: Frau Bundestagsvizepräsidentin Pau, Sie sprechen auf einer ökumenischen Karfreitagsprozession in der Mitte Berlins. Ist der Karfreitag für Sie persönlich religiös geprägt?

Petra Pau: Die mit der Prozession ausgedrückte Solidarität mit dem Schmerz und dem Leiden Christi und damit der Welt ist mir sehr nahe und ich freue mich, mit engagierten Menschen, die ihre Motivation aus der Bibel, dem Kapital von Karl Marx oder anderen Quellen ziehen, diese Solidarität und Verantwortung öffentlich zu demonstrieren.

Rogate-Frage: Das diesjährige Themenjahr „Reformation und Politik“ der Evangelischen Kirche in Deutschland war für die Organisatoren der Anlass, Politikerinnen und Politiker um aktive Teilnahme an der Prozession zu bitten. Die Texte, die sie vorlesen, haben Bezüge zu Leidens- und Schuldgeschichten, die eng mit der Historie der Stadt verknüpft sind. Was werden Sie lesen und welche Botschaft haben Sie für die Teilnehmenden?

Petra Pau: Themen meines Textes sind das Versagen der Zivilgesellschaft – insbesondere auch der Kirchen im Jahr 1933 am Beispiel des übervollen Dankgottesdienstes in der Marienkirche zwei Tage nach der Machtübernahme der Nazis. UND die Kraft von Zivilcourage und Solidarität, die von den Protesten der Frauen in der Rosenstraße 1943 ausging. Mit ihren Protesten gelang es ihnen, die Nazis zur Freilassung ihrer jüdischen Ehemänner zu bewegen.
Meine Botschaft für die Gegenwart und Zukunft lautet: Schaut nicht weg, mischt euch ein und seid an der Seite der Schwächeren und Ausgegrenzten.

Rogate-Frage: Wie ist Ihr Verhältnis zu Gott, zum Glauben und zur Kirche?

Petra Pau: Ein sehr persönliches, welches in den letzten Jahrzehnten immer weniger mit der Institution Kirche zu tun hat.

Rogate-Frage: Was würden Sie der Kirche gern ins Stammbuch schreiben?

Petra Pau: Ich erlebe viele engagierte Christinnen und Christen in allen gesellschaftlichen Bereichen und kämpfe zum Beispiel mit ihnen für einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen.
Ich wünschte mir und Ihnen in den wichtigen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um Krieg und Frieden, soziale Gerechtigkeit und Bürgerrechte und Demokratie erkennbare, mitmachende Einmischung der Institution Kirche.

Rogate-Frage: Wie sehen Ihre weiteres Ostertage aus, gibt es noch weitere Berührungspunkte mit der religiösen Dimension des Fests?

Petra Pau: Die weiteren Ostertage gehören der Familie und der Besinnung. Vielleicht treffen wir uns ja in den Gärten der Welt in Marzahn. In den einzelnen Themengärten wie auch im Blütenmeer ringsherum, gibt es viele Anstöße und Anregungen dazu.

Herzlichen Dank!

Hinweis: Die ökumenische Karfreitagsprozession wird am Karfreitag, 18. April 2014, ab 11.00 Uhr, durch die Innenstadt ziehen. Beginnend am Berliner Dom endet sie an der St. Hedwigskathedrale auf dem Bebelplatz. Bischof Markus Dröge, Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und der katholische Weihbischof Matthias Heinrich nehmen teil. Erwartet werden neben Petra Pau, Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., Gregor Gysi, Fraktionsvorsitzender Die Linke, Bettina Jarasch, Vorsitzende des Landesverbandes Bündnis 90/Die Grünen, Cornelia Yzer, Berliner Wirtschaftssenatorin und Christian Hanke, Bezirksbürgermeister von Berlin Mitte. Mehr über Petra Pau erfahren Sie hier.

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Gottesdienste des Rogate-Klosters in der Karwoche 2014:

  • Dienstag, 15. April 14 |19:00 Uhr, VESPER – Kapelle auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof, Werdauer Weg, S Schöneberg
  • Gründonnerstag, 17. April |19:30 Uhr, EUCHARISTIE – in der Kapelle auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof, Werdauer Weg, S Schöneberg. Orgel: Erik Hoeppe.
  • Karfreitag, 18. April 14 |15:00 Uhr, ANDACHT „DIE LETZTEN WORTE JESU AM KREUZ“ – in der Kapelle auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof, Werdauer Weg, S Schöneberg

Das Heilige Osterfest in der Zwölf-Apostel-Kirche:

Unseren Monatsplan April 14 mit allen Gottesdiensten finden Sie hier. Eine begrenzte Auswahl von Ostergottesdiensten der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz finden Sie hier. Eine Auswahl von Ostermessen im Erzbistum Berlin finden Sie hier.

Fünf Fragen an: Juliane Englert, Pastoralreferentin im Erzbistum Berlin

Juliane Englert, Pastoralreferentin Fünf Fragen an Pastoralreferentin Juliane Englert zum Ökumenischen Jugendkreuzweg 2014, der in diesen Tagen in einigen Kirchen bundesweit gebetet wird. Schwerpunkt der Veranstaltungen ist am Freitag, 11. April 2014, vor Palmarum (Palmsonntag).

Gebürtig stammt Juliane Englert aus Zingst/Ostsee (Vorpommern). Sie studierte katholische Theologie (Diplom) in Trier und Münster. Seit 2005 ist sie Pastoralassistentin bzw. seit 2008 Pastoralreferentin im Erzbistum Berlin. Derzeit arbeitet sie im Dekanat Spandau mit dem Schwerpunkt Dekanatsjugendseelsorge.

Rogate-Frage: Kreuzwege haben eine lange Tradition. Welche Bedeutung haben sie für katholische Christen?

Juliane Englert: Kreuzwege haben in der katholischen Liturgie tatsächlich eine lange Tradition und verschiedene eigene Andachtsformen. Neben der ausführlichen Feier des Gottesdienstes an Karfreitag, in der das Hören auf die Texte der Passion – oft auch gesungene Passionen oder die Kreuzverehrung – ihren Raum haben und die Schönheit des liturgischen Raumes verhüllt bleibt und keine Eucharistie stattfindet, gibt es die gesamte Fastenzeit hindurch meist mehrere Angebot von Kreuzweg-Andachten unter der Woche. Ganz verschiedene Formen sind möglich, von klassischen Gebetstexten bis zu moderner Literautur. Man geht oft auch die Stationen an den Abbildungen im Kirchenraum ab und geht somit den Kreuzweg Jesu mitleidend mit.

Rogate-Frage: Wie kam es zu Jugendkreuzwegen?

Juliane Englert: Genau weiß ich es nicht, wie es zu eigenen Jugendkreuzwegen kam. Aber kann mir vorstellen, dass Jugendliche schon immer ihre eigene spirituelle Form gesucht haben, das Thema Leiden und Tod anzugehen und liturgisch zu gestalten. Die Texte sind moderner und die Sprache für Jugendliche verständlicher. Aktuelles wird herangezogen, Ereignisse, die das Thema heute begleiten und mit denen Jugendliche konfrontiert sind. Meist gibt es dann auch nur einen speziellen Kreuzweg für die Jugendlichen in der Fastenzeit.

Rogate-Frage: Jener Mensch Gott“ lautet der Titel des diesjährigen Ökumenischen Kreuzwegs der Jugend. Wie übersetzen Sie diesen Claim für den typischen (kirchenfernen) Berliner?

Juliane Englert: Der diejährige Titel „Jener Mensch Gott“ legt den Fokus auf die Menschlichkeit des Gottes-Sohnes Jesus, d.h. übersetzt auch Gott fühlt menschlich, leidet, ihm ist kein noch so menschliches Gefühl fern. Angst kennt er genau so wie wir und ist nicht bewahrt vor Schmerzen und Tod…. Er steht nicht „über den Dingen“, sondern ist mitten in unserer Welt all dem ausgesetzt, womit wir auch zu kämpfen haben. Nicht auf alles finden wir eine Antwort. Auch Gott hat nicht auf alles eine Antwort oder eine schmerzfreie Lösung, manchmal ist das einzig mögliche Mit-Leiden, aushalten, zur Seite stehen….

Rogate-Frage: Was passiert genau beim Jugendkreuzweg 2014 und dürfen nur junge Leute mitgehen?

Juliane Englert: Dieses Jahr haben wir als Vorbereitungsteam überlegt, die Gruppe aus praktischen Gründen zu teilen.
Wir starten gemeinsam am Bahnhof Spandau mit einem Auftakt. Dann gibt es die Möglichkeit, in eine Justizvollzugsanstalt, in ein Krankenhaus und in eine Einrichtung für Obdachlose mit zu gehen. Dort haben wir ein Kennenlernen der Einrichtung und das Ins-Gespräch-Kommen mit „Betroffenen“ vor. Wir nehmen uns Zeit für Eindrücke und Austausch. Danach gehen wir zu Fuß weiter… also wirklich auch einen recht weiten Weg… und treffen uns gemeinsam in Sankt Markus am Kiesteich wieder in der Großgruppe für eine Schlussstation mit Eindrücken, Singen, Gebet und Segen. Ein kleiner Imbiss zur Stärkung danach gehört auch dazu.
Es dürfen immer auch nicht mehr ganz so jugendliche Menschen an den Jugendkreuzwegen teilnehmen, gern auch ganz unabhängig von Konfession und Religion, also wirklich offen. Die Form ist halt aber speziell auf Jugendliche zugeschnitten, deshalb dürfen „Ältere“ sich dann auch nicht wundern, wenn ihnen dann im Vergleich etwas vom klassischen Kreuzweg „fehlt“…  Es werden nicht alle klassischen Kreuzwegstationen darin vorkommen und manche auch ganz anders benannt sein. Der Jugendkreuzweg greift ja auch jedes Jahr einen anderen Aspekt der Passion Jesu auf und deckt nie das ganze Spektrum ab.

„Jener Mensch Gott“ – Motiv vom Isenheimer Altar zum Jugendkreuzweg 2014

Rogate-Frage: Kreuzwege sind in der protestantischen Frömmigkeit verloren gegangen. Welche Erfahrungen machen Sie mit der ökumenischen Gestaltung?

Juliane Englert: Die klassischen Kreuzweg-Andachten mögen im protestantischen verloren gegangen sein. Auch in katholischen Gemeinden gehören sie nicht automatisch überall mehr zu den festen Punkten in der Fastenzeit. Der Jugendkreuzweg erhält meist ohnehin eine besondere Gestaltung und auch jedes Jahr in anderer Form. Bei der ökumenischen Gestaltung erkenne ich ein sehr großes Engagement meiner evangelischen Geschwister, sowohl bei den Verantwortlichen als auch bei den Jugendlichen, die den Kreuzweg dann mitgehen. Vielleicht gerade das sehr Plastische und das Praktische werden neu entdeckt. Unterschiede kann ich kaum konfessionell bestimmen.
Ganz sicher ist es auch eine Form, die durch das praktische Mitgehen spürbar macht, dass es ein „kreuzWEG“ ist und durch die intensive Mitgestaltung für alle Beteiligten reizvoll ist.

Weitere Informationen zum Jugendkreuzweg finden Sie hier. Wo und wann der Jugendkreuzweg 2014 bundesweit gegangen werden kann, finden Sie hier in einer Übersicht. Eine Übersicht der Termine im Erzbistum Berlin finden Sie hier.

Rogate-Kloster im April: Karwoche, Ostern und Ökumene.

Willkommen zu unseren öffentlichen Gottesdiensten im April in der gastgebenen Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg, Lageplan:

  • Dienstag, 8. April 14 |19:00 Uhr, VESPER – anschließend Bibelabend
  • Donnerstag, 10. April 14 |19:30 Uhr, Kreuzweg-Andacht

Die Karwoche 2014 auf dem Neuen-Zwölf-Apostel-Kirchhof:

  • Die Karwoche im Rogate-KlosterSonnabend, 12. April 14 |12:00 Uhr, Mittagsgebet: ANDACHT FÜR TRAUERNDE, Kapelle auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof, Werdauer Weg, S Schöneberg
  • Dienstag, 15. April 14 |19:00 Uhr, VESPER – Kapelle auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof, Werdauer Weg, S Schöneberg
  • Gründonnerstag, 17. April |19:30 Uhr, EUCHARISTIE – in der Kapelle auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof, Werdauer Weg, S Schöneberg. Orgel: Erik Hoeppe.
  • Karfreitag, 18. April 14 |15:00 Uhr, ANDACHT „DIE LETZTEN WORTE JESU AM KREUZ“ – in der Kapelle auf dem Neuen Zwölf-Apostel-Kirchhof, Werdauer Weg, S Schöneberg

Das Heilige Osterfest in der Zwölf-Apostel-Kirche:

  • Ökumenische Eucharistie, Ostermontag, 11 Uhr

    Ostermontag, 21. April 14 | 11:00 Uhr, ÖKUMENISCHE EUCHARISTIE – in der Zwölf-Apostel-Kirche – zusammen mit der Alt-katholischen Gemeinde Berlin

  • Dienstag, 22. April 14 |19:00 Uhr, VESPER – anschließend offene Teerunde
  • Donnerstag, 24. April 14 |19:30 Uhr, KOMPLET, das Nachtgebet
  • Dienstag, 29. April 14 |19:00 Uhr, VESPER, das Abendgebet

Unseren Monatsplan April 14 mit allen Gottesdiensten finden Sie hier.

Terminvorschau:

 

Fünf Fragen an: Michael Birkner, Geschäftsführer St. Benno-Verlag, Leipzig

Fünf Fragen zur Einführung des neuen Gotteslob als Kirchengesangbuch in den ostdeutschen römisch-katholischen Bistümern am vergangenen Wochenende.

Geschäftsführer Michael BirknerGesprächspartner: Michael Birkner, Jahrgang 1963, Ausbildung zum Verlagskaufmann. Ab Mai 1984 Mitarbeiter in der Vertriebsabteilung des St. Benno Verlages, ab Juni 1987 war er Assistent der Geschäftsführung. Im April 1992 wurde er Prokurist. 1992 erfolgte schließlich die Berufung zum Geschäftsführer des Leipziger Verlages.

Rogate-Frage: Seit Sonntag ist das neue Gotteslob endlich auch im Erzbistum Berlin im Einsatz. Wie sehr hat das Projekt die Arbeit des St. Benno-Verlags in den vergangenen Jahren geprägt?

Michael Birkner: Die Inhalte des Stammteils im neuen Gotteslob wurden durch eine Expertenkommission der Deutschen Bischofskonferenz erstellt, damit hatten wir also wenig Arbeit. Allerdings lag in unserer Verantwortung der gemeinsame Regionalteil. Hier galt es die Interessen der fünf (Erz-)Diözesen in der Region Ost so zu koordinieren, dass sich jedes beteiligte Bistum in den diözesaneigenen Inhalten wiederfinden kann und den gemeinsamen Regionalteil als zusätzliche Bereicherung erfährt. Das war eine erhebliche Herausforderung. Des Weiteren tangierte uns die Verantwortung der Produktion, die Vereinbarungen der zahlreichen Nutzungsrechte, die Vertriebswerbung und die Auslieferung des neuen Gotteslob.

Rogate-Frage: Die Einführung war eigentlich am 1. Advent geplant. Was ist schief gelaufen?

Michael Birkner: Mitte September 2013 haben wir erfahren, dass alle Versionen unserer neuen Gotteslobausgabe auf zwei verschiedene Papiersorten gedruckt wurden. Also in jedem einzelnen Buch befanden sich ca. 2/3 der Druckbögen des geforderten Papiers und 1/3 der Druckbögen eines minderwertigeren Papiers. Bei letzterer Papiersorte waren die Seiten zu durchscheinend, d.h., der Druck war zu schlecht lesbar. Das gleiche Problem betraf 13 andere Diözesanausgaben und so entschieden die Herausgeberbischöfe und der Verlag, auf Kosten der Druckerei einen Neudruck zu fordern. Unsere Gotteslob-Erstauflage wurde daraufhin nochmals komplett auf dem ursprünglich geplanten Dünndruckpapier gedruckt. Somit konnte allerdings auch in der Region Ost der ursprünglich geplante Einführungstermin des neuen Gotteslob zum 1. Advent 2013 leider nicht gehalten werden.

Rogate-Frage: Was ist das Besondere am neuen Gotteslob?

Michael Birkner: Die 1.200 Seiten des neuen Gotteslob bedeuten ca. 25 Prozent mehr Inhalt im Vergleich zur bisherigen Ausgabe. Neben vielen inhaltlichen Änderungen, z. B. neue Lieder, katechetische Hinführungen und Modelle für häusliche Feiern, unterscheidet sich das neue Gotteslob auch in neuem Design und zeitgemäßen Layout, d.h. zweifarbige Gestaltung, Farbtafeln und zahlreiche Illustrationen. Die neu hinzugekommenen Lieder sind zum größten Teil Neue Geistliche Lieder und Taizé-Gesänge. Zudem kommt es äußerlich etwas großformatiger als sein Vorgänger daher. Das soll der besseren Lesbarkeit dienen. Es enthält darüber hinaus zahlreiche Texte und Impulse, die über die verschiedensten Glaubensinhalte informieren. Den Herausgebern ist wichtig, dass das neue Gotteslob nicht nur ein Gesangbuch ist, sondern ein religiöses Handbuch, welches zum Lebensalltag eines katholischen Christen gehört.

Rogate-Frage: Wie ökumenisch ist die Ausgabe?

Michael Birkner: Kirchengesang ist gerade in unserer Region ein Zeugnis des gemeinsam gelebten christlichen Glaubens. Daher nimmt die Ökumene auch einen wichtigen Stellenwert ein. Das wurde bei der Liedauswahl berücksichtigt. Alle ökumenischen Lieder sind im Gotteslob wie bisher mit dem Buchstaben »ö« bei der Liednummer gekennzeichnet.

Rogate-Frage: Wodurch und wie im Detail unterscheiden sich die Regionalausgaben für die Bistümer, die Sie beliefert haben?

Michael Birkner: Das neue Gotteslob der Region Ost erscheint als Gemeinschaftsausgabe der (Erz-)Diözesen Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg im Leipziger St. Benno-Verlag. Der Regionalteil ist also für alle fünf Bistümer im Gegensatz zu den bisherigen Gotteslob-Ausgaben inhaltsgleich.

Rogate: Herzlichen Dank, Herr Birkner.

Mehr über das neue Gotteslob erfahren Sie hier: http://www.mein-gotteslob.de