Das Rogate-Kloster im Mai: Weltkriegsgedenken, Politik und eine Fotoausstellung

Willkommen zu unseren Gottesdiensten im Mai 2015 in der gastgebenden Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

    Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

    Dienstag, 5. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche

  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink. Mit Pastorin Ann-Katrin Bosbach, Victoria-Gemeinde. Orgel: Malte Mevissen.
  • Sonntag, 10. Mai 15 | 10:00 Uhr, Eucharistie am Sonntag Rogate, Thema des Gottesdienstes „Spiritualität in der Pflege„, Predigt: Pastorin Dr. Astrid Giebel, Diakonie Deutschland. Anschließend Eröffnung der Fotoausstellung „Gepflegt in der Gegenwart“ des Paritätischen Berlin in den Seitenschiffen der Kirche. Sie läuft bis zum 2. Juni 2015. Öffnungszeiten: Offene Kirche, Sonnabends, 11:00 bis 15.00 Uhr und vor und nach den Gottesdiensten.
  • Dienstag, 12. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, danach Bibelgespräch
  • Himmelfahrt, Donnerstag, 14. Mai 15 | 20:30 Uhr, EUCHARISTIE AN HIMMELFAHRT, Abendmahlsgottesdienst, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Eröffnung der Fotoausstellung „Gepflegt in der Gegenwart“ am 10. Mai 2015

    Dienstag, 19. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche, anschließend Mitgliederversammlung des Fördervereins

  • Donnerstag, 21. Mai 15 | 20:30 Uhr, Fürbitt-Andacht, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 26. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Donnerstag, 28. Mai 15 | 19:00 Uhr, Rundgang Ausstellung „Gepflegt in der Gegenwart“ mit MdB Mechthild Rawert, Gespräch zu den Herausforderungen und Bedingungen der ambulanten Pflege heute, anschließend Andacht:
  • Donnerstag, 28. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Unseren Mai-Plan finden Sie hier.

Vorschau Juni 2015:

  • Freitag, 19. Juni 15 | 19:30 Uhr, Eröffnungsgottesdienst des 23. lesbisch-schwulen Stadtfestes des Regenbogenfonds e.V., Predigt: Pfarrer Burkhard Bornemann, amtierender Superintendent im Kirchenkreis Schöneberg. Mit dem Friedenauer Posaunenchor,  Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und Dekan Ulf-Martin Schmidt. Orgel: Malte Mevissen.
  • Sonnabend & Sonntag, 20. und 21. Juni 15, Teilnahme mit einem Info-Stand auf dem „23. Stadtfest des Regenbogenfonds„, Schöneberg
  • St. Johannistag, Mittwoch, 24. Juni | 18:00 Uhr, Eucharistie, Hauskirche Maria von Magdala, Alt-katholische Gemeinde Berlin, Detmolder Straße 4, 10715 Berlin-Wilmersdorf
  • Donnerstag, 25. Juni | 20:30 Uhr, Andacht „Der Mond ist aufgegangen. Musik – Wort – Sommerabendsegen“. Impuls: Pater Engelbert Petsch, Aktion „Die Flamme der Hoffnung – The Flame Of Hope“, zu „Der Mond ist aufgegangen“. Orgel: Christoph Hagemann, Kreiskantor Schöneberg.

Willkommen: Ausstellungsführung „UNTER DEM STRICH KURFÜRSTENSTRASSE“ morgen in Schöneberg

In der Zwölf-Apostel-Kirche wird zurzeit die Ausstellung „UNTER DEM STRICH KURFÜRSTENSTRASSE“ gezeigt. Darin werden Ideen für eine neue Sozialraumorientierung im Viertel um die Kirche zwischen Wohnen, Leben und Prostitution aufgezeigt.

Wir laden morgen (Dienstag, 28. April 2015) ein, an einer kurzen Führung durch die Ausstellungsmacher teilzunehmen. Sie beginnt um 19:00 Uhr. Anschließend (ca. 19:15 Uhr) feiern wir unsere Vesper in der Kirche.
Willkommen auch zu den nächsten Rogate-Gottesdienstterminen:

  • Donnerstag, 30. April 15 | 20:30 Uhr, Meditative Andacht, Zwölf-Apostel-Kirche

    Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

    Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

  • Dienstag, 5. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink. Mit Pastorin Ann-Katrin Bosbach, Victoria-Gemeinde. Orgel: Malte Mevissen.
  • Sonntag, 10. Mai 2015 | 10:00 Uhr, Eucharistie am Sonntag Rogate, Thema des Gottesdienstes “Spiritualität in der Pflege“, Predigt: Pastorin Dr. Astrid Giebel, Diakonie Deutschland. Anschließend Eröffnung der Fotoausstellung „Gepflegt in der Gegenwart“ des Paritätischen Berlin in den Seitenschiffen der Kirche. Sie läuft bis zum 2. Juni 2015. Öffnungszeiten: Offene Kirche, Sonnabends, 11:00 bis 15.00 Uhr und vor und nach den Gottesdiensten.
  • Dienstag, 19. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche, anschließend Mitgliederversammlung des Fördervereins

Fünf Fragen an: Dr. Tanja Pilger-Janßen, Vikarin der Ev. Kirche-Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Fünf Freitagsfragen an Tanja Pilger-Janßen, Vikarin in der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde Schöneberg, über die Wahl der Bezeichnungen „Altes Testament“, „Erstes Testament“ und „Hebräische Bibel“.

Dr. Tanja Pilger-Janßen (Bild: Thilo Riolo)

Tanja Pilger-Janßen, geboren in Heidelberg und aufgewachsen in Moers am Niederrhein, studierte Ev. Theologie in Münster (Westfalen) und Berlin sowie Jüdische Studien in Jerusalem. Nach ihrer Promotion im Fach Altes Testament in Göttingen war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Altes Testament an der Theologischen Fakultät sowie am Institut Kirche und Judentum an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Seit September 2014 ist sie Vikarin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).

Rogate-Frage: Frau Dr. Pilger-Janßen, Sie wechseln von der Forschung an der Humboldt-Universität in eine Schöneberger Kiezkirchengemeinde. Warum?

Tanja Pilger-Janßen: Ich wechsele von meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in meinen kirchlichen Vorbereitungsdienst in der EKBO, der mich wiederum als Vikarin in die Schöneberger Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde führt, weil es mich sehr reizt, theologische Reflexion und kirchengemeindliches Handeln miteinander zu verbinden. Dieses Anliegen habe ich bereits während meiner Tätigkeit am Institut Kirche und Judentum, einem An-Institut an der Humboldt-Universität und zugleich Werk der EKBO, verfolgen können. Auch im ehrenamtlichem Engagement in meinen Kirchengemeinden in Berlin-Prenzlauer Berg Nord sowie in Göttingen habe ich dies bereits umzusetzen versucht. Mein Wunsch nach eigener pastoraler Arbeit blieb auch während meiner Arbeit an der Universität bestehen, so dass ich mich sehr darauf freue, die Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde kennen zu lernen und meine Ausbildung zur Pastorin hier zu absolvieren.

Rogate-Frage: Sie kommen aus dem Rheinland, haben in Münster und Jerusalem studiert. Wie erleben Sie Kirche in Berlin?

Tanja Pilger-Janßen: Kirchengemeinden in Berlin habe ich als sehr vielfältig und facettenreich, bunt und zumeist aufgeschlossen erfahren. Während das Rheinland sehr stark volkskirchlich geprägt ist, in Münster die Protestanten gegenüber den Katholiken in einer deutlichen Minderheit leben und in Jerusalem die drei Religionen Judentum, Christentum und Islam im Alltag ständig präsent sind, so besteht die Charakteristik von Berlin vielmehr darin, dass Religion in der Gesellschaft eine weniger bedeutende Rolle spielt. Berlin ist einerseits durch eine Vielfalt der Konfessionen und Religionen andererseits aber auch durch eine große Zahl nicht-religiöser Mitbürgerinnen und Mitbürger geprägt. Diese Situation macht kirchliche Arbeit sicherlich nicht immer leicht, doch bestehen gerade darin auch Herausforderungen: Menschen für den christlichen Glauben zu begeistern, das Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen und Konfessionen zu führen, eine eigene protestantische Position zu beziehen, die auf Klarheit und Verständigung zielt.

Durch die Wiedervereinigung ist ein unvorstellbarer Wandel in Berliner Kirchengemeinden möglich geworden. So habe ich Gemeinden kennen gelernt, denen Ende der 80er Jahre die Überalterung drohte und die jetzt einen Altersdurchschnitt von Mitte 30 aufweisen. In den Schöneberger Kiez bin ich bislang noch nicht so tief eingetaucht und ich bin sehr gespannt darauf mitzuerleben, wie sich Kirche in Schöneberg heute gestaltet und zu lernen, wie sie sich über die Jahre hinweg verändert hat.

Rogate-Frage: Was wollen Sie in der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde tun? Werden Sie Schwerpunkte setzen können? Welche?

Tanja Pilger-Janßen: Da ich als Vikarin in die Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde kommen werde, wird sich mein Tun auf die pastoralen Aufgaben, das heißt die Feier von Gottesdiensten, die Begleitung von Menschen an den Wendepunkten ihres Lebens, seelsorgerliche Gespräche, Ökumene und interreligiöser Dialog sowie Unterricht und Bildung, konzentrieren. Darüber hinaus bin ich sehr gespannt darauf, die sozialen Projekte der Gemeinde kennen zu lernen sowie Einblicke in die Arbeit der Kirchhöfe zu bekommen, da ich als Studentin in einem Obdachlosentreff in Münster mitgearbeitet und mich mit jüdischen Friedhöfen in Berlin näher beschäftigt habe. Eigene Schwerpunkte bringe ich sicherlich durch meine Auseinandersetzung mit alttestamentlichen Themen, meine Erfahrungen im christlich-jüdischen Dialog wie auch mein Interesse für Fragen des interreligiösen Dialogs mit. Ich sehe zudem in der Gottesdienstgestaltung sowie in der Bildungsarbeit zentrale Aufgaben meines pastoralen Tuns. Darüber hinaus bin ich selbst gespannt, welche weiteren Schwerpunkte ich im Verlauf meiner Arbeit in der Kirchengemeinde entwickeln werde.

Rogate-Frage: Warum haben Sie Theologie studiert und darin geforscht?

Tanja Pilger-Janßen: Zu meinem Theologiestudium haben mich mehrere Erfahrungen in meiner Jugendzeit motiviert: Ich habe seit meiner Konfirmation ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit meiner Kirchengemeinde, das heißt im Kindergottesdienst, in einer Kindergruppe, bei einem Jugendtreff und bei verschiedenen Freizeiten für Kinder und Jugendliche, mitgearbeitet. Diese Tätigkeiten haben mir sehr viel Freude bereitet. Darüber hinaus hat mein Religionsunterricht in der Oberstufe mich sehr zum theologischen Nachdenken angeregt, weshalb ich mich mit dem Fach Theologie näher auseinandersetzen wollte. Zudem haben mein fünfmonatiger Aufenthalt in den USA während der 11. Klasse sowie eine Reise nach Israel und die damit verbundene Beschäftigung mit der jüdischen Religion meinen Wunsch bestärkt, mich mit der christlichen Religion vertieft zu beschäftigen.

Im Anschluss an mein Studium habe ich sehr gerne den Pfarrberuf angestrebt, doch wollte ich zuvor gerne ein theologisches Themenfeld in einer Promotion erforschen, da ich mich gerne mit theologischen Fragen auseinander setze und nach Argumentationen und Lösungen suche. Die hebräischen Texte unserer Bibel haben mich schon früh fasziniert, da sie sowohl in der christlichen wie in der jüdischen Religion bedeutend sind und rezipiert werden, so dass ich in diesem Bereich gearbeitet habe.

Rogate-Frage: Altes Testament oder „Erstes Testament“ oder „Hebräische Bibel“? Welche Bezeichnung ist Ihnen näher? Warum?

Tanja Pilger-Janßen: Die Frage nach diesen Begriffen ist sehr spannend und würde eine ausführlichere Erörterung verdienen. Da ich persönlich gefragt werde, sei in Kürze so viel dazu gesagt: Ich selbst verwende sowohl die Bezeichnung „Altes Testament“ als auch „Hebräische Bibel“. Beides ist mir gleich nahe, je nachdem, in welchem Kontext ich mich bewege und wovon ich spreche. Den Begriff „Erstes Testament“ habe ich in meinen Sprachgebrauch nicht übernommen. Mit dem Begriff „Altes Testament“ wird der erste Teil der christlichen Bibel bezeichnet, dem das Neue Testament folgt. Der Begriff „Hebräische Bibel“ wird zur Bezeichnung der Bibel der Jüdinnen und Juden gebraucht. Sie ist in hebräischer Sprache geschrieben und enthält die Tora, die Propheten und die Schriften.

Seit Martin Luther, der sich in seiner Bibelübersetzung an den Urtexten orientiert, gehören zum Alten Testament all diejenigen Schriften, die ursprünglich in hebräischer Sprache geschrieben sind. Allerdings hat Luther diese Schriften nicht wie im hebräischen Original, sondern wie in der griechischsprachigen Bibel, der Septuaginta, angeordnet, die bis heute die Textgrundlage für katholische Bibelübersetzungen ist. Das „Alte Testament“ nach protestantischer Lesart und die „Hebräische Bibel“ sind folglich in Umfang und Inhalt identisch, allerdings in ihrem Aufbau verschieden. Beide Begriffe synonym zu verwenden ist streng genommen gar nicht ganz korrekt, auch wenn dies häufig geschieht.

Bin ich im Gottesdienst als Lektorin aktiv, so lese ich aus dem „Alten Testament“. Diskutiere ich mit Jüdinnen und Juden über biblische Texte, so beziehe ich mich auf die Schriften der „Hebräischen Bibel“. Derzeit ist mir im Religionsunterricht wichtig, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass die im Alten Testament enthaltenen Schriften identisch sind mit denen der jüdischen, d.h. der Hebräischen, Bibel.

Weitere Freitagsfragen – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Willkommen zu unseren öffentlichen Gottesdiensten in der gastgebenden Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

  • Dienstag, 28. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, danach Bibelgespräch

    Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

    Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

  • Donnerstag, 30. April 15 | 20:30 Uhr, Meditative Andacht, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 5. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink. Mit Pastorin Ann-Katrin Bosbach, Victoria-Gemeinde. Orgel: Malte Mevissen.
  • Sonntag, 10. Mai 2015 | 10:00 Uhr, Eucharistie am Sonntag Rogate, Thema des Gottesdienstes “Spiritualität in der Pflege“, Predigt: Pastorin Dr. Astrid Giebel, Diakonie Deutschland. Anschließend Eröffnung der Fotoausstellung „Gepflegt in der Gegenwart“ des Paritätischen Berlin in den Seitenschiffen der Kirche. Sie läuft bis zum 2. Juni 2015. Öffnungszeiten: Offene Kirche, Sonnabends, 11:00 bis 15.00 Uhr und vor und nach den Gottesdiensten.

Fünf Fragen an: Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales, Berlin

Mario Czaja (CDU), Senator für Gesundheit und Soziales (Bild: SenGesSoz)

Fünf Freitagsfragen an Mario Czaja, seit 1. Dezember 2011 Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin, über seine Sicht auf die Arbeit der Kirchen in der Hauptstadt, die Spiritualität als Gesundheitsfaktor und was ihm heilig ist.

Mario Czaja begann sein politisches Engagement 1993 in der Hellersdorfer Kommunalpolitik. Seit 1999 ist er Mitglied der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Ab 2001 war er gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion und später stellv. Fraktionsvorsitzender.

Rogate-Frage: Herr Senator Czaja, zur Gesundheit des Menschen gehört nach der WHO-Definition auch die Spiritualität. Teilen Sie diese Sicht? Wenn ja, was unternehmen Sie als Gesundheitssenator, um in diesem Sinne die Gesundheit der Berlinerinnen und Berliner zu fördern?

Mario Czaja: Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als „einen Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen“. Und wir wissen: Menschen, die soziale Kontakte haben und sich regelmäßig bewegen, bleiben länger gesund. Das zeigen Studien insbesondere für Menschen im hohen Alter. Im Rahmen unseres Aktionsprogramms Gesundheit verfolgen wir über koordinierte Projekte in allen Lebensphasen das Ziel, dieses Ausgangsbedürfnis zu stärken. Wenn Menschen im Rahmen von Spiritualität gesund älter werden und ihre sozialen Kontakte stärken, haben wir damit unser Ziel erreicht.

Rogate-Frage: Welche Bedeutung hat die Frage nach der Spiritualität und „Spiritual care“ in der ambulanten und stationären Pflege?

Mario Czaja: Berlinerinnen und Berliner sollen heute wie auch in Zukunft gut gepflegt werden. Das ist mir wichtig. Deshalb haben wir unterschiedliche Schritte unternommen, um die Rahmenbedingungen in der Pflege zu verbessern. Zum Beispiel haben wir die Praxisanleiter für zweieinhalb Stunden pro Woche und Auszubildenden freigestellt, und wir konnten für dieses Jahr mit den Kassen eine Vergütungssteigerung von 3,53 Prozent in der ambulanten Pflege mit den Anbietern abschließen. 2,5 Prozent davon fließen direkt an die Beschäftigten. Vergangenes Jahr haben wir darüber hinaus mit der Kampagne „Gepflegt in die Zukunft“ für die Aufwertung des Pflegeberufes geworben, der immer wichtiger wird. Neben den materiellen Rahmenbedingungen ist auch die Einstellung und Haltung der Pflegenden gegenüber ihrer Aufgabe von Bedeutung für die Qualität ihrer Arbeit. Warmherzige, ehrliche Zuwendung hilft älteren Menschen im Alltag, in Würde älter zu werden. Spiritualität kann diese Haltung festigen.

Rogate-Frage: Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zu Gott und dem Glauben? Haben Sie dazu einen Bezug oder ist es Ihnen fremd? 

Mario Czaja: Mein Glaube gibt meinem Leben Halt. Der regelmäßige Besuch der Heiligen Messe ist für mich bis heute eine wichtige Stunde, in der ich über Dinge aus den vergangenen Tagen nachdenken und mir geistliche Unterstützung für die Aufgaben holen kann, die vor mir liegen.

Rogate-Frage: Was ist Ihnen heilig?

Mario Czaja: Zeit für meine Familie.

Rogate-Frage: Was nehmen Sie von kirchlicher Arbeit in Berlin wahr? Wo und wie erleben Sie Kirche in der Hauptstadt? Und was schätzen Sie daran?

Mario Czaja: Die Kirche ist in Berlin an vielen Stellen maßgeblich engagiert, sei es in der Jugendarbeit, der Wohnungslosenhilfe oder im Ehrenamt. In meiner Arbeit als Senator für Gesundheit und Soziales sind die kirchlichen Verbände ein sehr wichtiger und engagierter Ansprechpartner. Sie gestalten diese Stadt mit, dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Mehr Infos finden Sie hier: mario-czaja.de

Weitere Freitagsfragen – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Willkommen zu unseren öffentlichen Gottesdiensten in der gastgebenden Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

    Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

    Dienstag, 21. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, anschließend 10. Mitgliederversammlung des Trägervereins des Klosters

  • Donnerstag, 23. April 15 | 20:30 Uhr, Komplet, das Nachtgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 28. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, danach Bibelgespräch
  • Donnerstag, 30. April 15 | 20:30 Uhr, Meditative Andacht, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 5. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink. Mit Pastorin Ann-Katrin Bosbach, Victoria-Gemeinde. Orgel: Malte Mevissen.
  • 10983339_1053928314624036_2645888444887118526_nSonntag, 10. Mai 2015 | 10:00 Uhr, Eucharistie am Sonntag Rogate, Thema des Gottesdienstes “Spiritualität in der Pflege“, Predigt: Pastorin Dr. Astrid Giebel, Diakonie Deutschland. Anschließend Eröffnung der Fotoausstellung „Gepflegt in der Gegenwart“ des Paritätischen Berlin in den Seitenschiffen der Kirche. Sie läuft bis zum 2. Juni 2015. Öffnungszeiten: Offene Kirche, Sonnabends, 11:00 bis 15.00 Uhr und vor und nach den Gottesdiensten.

Fünf Fragen an: Andrea Richter, Landespfarrerin für Spiritualität, Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schl. Oberlausitz

Fünf Freitagsfragen an Andrea Richter, Landespfarrerin für Spiritualität der EKBO, über eigene Frömmigkeit, Vertiefungswege zu Gott und große Weite in der geistlichen Begleitung.

Pfarrerin Andrea Richter

Andrea Richter, Jahrgang 1959, studierte Schulmusik an der Hochschule der Künste (HdK) Berlin, anschließend folgte das Theologiestudium an der Kirchlichen Hochschule und Predigerseminar in Berlin. Sie leistete ein Pfarrvikariat an der „Deutschen Gemeinde zu Jerusalem“, später 16 Jahre Pfarrdienst  in Frohnau und Konradshöhe-Tegelort.
Theologisch engagiert sie sich im „Jüdisch-christlichen Dialog“ und ist Sprecherin der „AG Judentum und Christentum in der EKBO“. Seit dem 1. April 2012 ist sie Beauftragte für Spiritualität in der EKBO.

Rogate-Frage: Frau Pfarrerin Richter, Sie sind Landespfarrerin für Spiritualität. Müsste nicht eigentlich jede Pfarrerin und jeder Pfarrer in dieser Frage spezialisiert und auch vermittelnd tätig sein?

Andrea Richter: Hoffentlich ist es genau so, wie Sie sagen, dass jede Pfarrperson ihre eigene Spiritualität lebt und auch auskunftsfähig ist. Aber natürlich kennt jeder erwachsene Mensch auch all die Fallstricke des Alltages, die uns daran hindern, still zu werden, uns auf Gott zu besinnen, die Bibel zu lesen und überhaupt achtsam mit Gott zu leben. Glücklicherweise wird es vielen aber auch bewusst, dass sie zu sehr an der Oberfläche des Alltagsgeschäftes und der kirchlichen „Verrichtungen“ leben und sie über längere Zeit die Sehnsucht nach Gott nicht mehr gespürt haben. Oft ist es so, dass Menschen sich dessen in der „Lebensmitte“ bewusst werden und nach neuer Vertiefung und Gottesbeziehung suchen. Über diese eigenen Prozesse zu sprechen und andere auf die Vertiefungswege mitzunehmen – das ist meines Erachtens ein ungemeiner Zuwachs an „spiritueller Kompetenz“ für uns Pfarrerinnen und Pfarrer.

Rogate-Frage: Was ist christliche Spiritualität?

Andrea Richter: Im Grunde ist sie etwas ganz und gar Ein-faches: Spiritualität (Frömmigkeit) ist die Weise, mit der ich mit Gott, an den ich glaube, auch lebe – und zwar im Hier & Jetzt. Es gibt die schöne Unterscheidung zwischen dem „Credo“ = Ich glaube an… und dem „Cor-do“ = Ich gebe mein Herz. Christliche Spiritualität sucht nach Traditionen und Wegen der Lebens- und Liebesbeziehung zu Gott.

Rogate-Frage: Welche Angebote macht die Landeskirche für Menschen, die Spiritualität suchen und sich in ihr üben wollen?

Andrea Richter: Da sind zum Einen die unterschiedlichen Angebote von Oasentage, Glaubenskursen und Meditationsangeboten in den einzelnen Kirchengemeinden.
Eine meiner zentralen Aufgaben als landeskirchliche Beauftragte ist der Aufbau und die Begleitung eines geistlichen Angebotes im „Zentrum Kloster Lehnin“.
Die ehemalige Zisterzienserabtei ist ein wunderbarer Ort für Rückzug – Stille – Gebet und geistliches Lernen. Zu meinen Angeboten gehören Einkehrzeiten und Exerzitien ebenso wie die Fortbildungen „Spiritualität Bilden“, die für Haupt- und ehrenamtliche kirchliche Mitarbeitende konzipiert sind.

Im nächsten Jahr beginnt eine weitere Langzeitfortbildung unter der Überschrift: „Exerzitien leiten und geistlich Begleiten“; eine ökumenische Ausbildung mit dem Karmel St. Teresa in Birkenwerder und Pater Reinhard Körner OCD. Das ist ein besonderes Highlight für unsere Landeskirche!

Rogate-Frage: Was ist Geistliche Begleitung und worin unterscheidet sie sich von der Seelsorge?

Andrea Richter: Bei der Beantwortung dieser Frage helfen mir zwei Formulierungen: Geistliche Begleitung ist „Seelsorge in kontemplativer Haltung“ – und sie ist „Wegbegleitung beim Lebensgespräch mit Gott“.  So merkt man schnell, dass das eine komplexe Frage ist. Die landeskirchliche Ausbildung in ‚Geistlicher Begleitung‘  soll Menschen dazu befähigen, andere in ihrem Wunsch nach Vertiefung ihrer Gottesbeziehung zu begleiten. Im Fokus der ‚Geistlichen Begleitung‘ steht das Lebensgespräch zwischen Gott und Mensch. Menschen werden dabei begleitet, ihr Leben im Licht des christlichen Glaubens zu bedenken und die eigene Lebenssituation glaubend zu erschließen. Der Begleiter oder die Begleiterin übernimmt den Dienst, dieses Gespräch zu unterstützen und zu fördern, aber auch auf Erkenntnisse und Irrwege aufmerksam zu machen.

Rogate-Frage: Was muss jemand mitbringen, die oder der geistlich begleitend tätig ist?

Andrea Richter: „Mitbringen“ – das hört sich so an, als hätte müsste man einen gepackten Koffer bei sich tragen…. Und auch die Frage nach dem „Müssen“ – da würde ich andere Schwerpunkte setzen: In aller Regel haben Menschen, die von anderen als geistliche Begleiter angefragt werden – und darauf kommt es eigentlich an! – eine große theologische Weite, eine spirituelle Offenheit, eine innere Gelassenheit, gesunde Selbsteinschätzung, Menschenkenntnis und vor allem viel Gottvertrauen!

Rogate: Vielen Dank, Frau Pfarrerin Richter, für das Gespräch!

Weitere Informationen über Landespfarrerin Andrea Richter finden Sie hier.

Weitere Freitagsfragen – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Willkommen zu unseren öffentlichen Gottesdiensten in der gastgebenden Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

  • Dienstag, 14. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, danach Bibelgespräch
  • Donnerstag, 16. April 15 | 20:30 Uhr, Fürbitt-Andacht, in der Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 21. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, anschließend Mitgliederversammlung des Trägervereins
  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

    Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

    Donnerstag, 23. April 15 | 20:30 Uhr, Komplet, das Nachtgebet, Zwölf-Apostel-Kirche

  • Dienstag, 28. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, danach Bibelgespräch
  • Donnerstag, 30. April 15 | 20:30 Uhr, Meditative Andacht, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 5. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink. Orgel: Malte Mevissen.

Presseschau: „Ökumene mit ungewöhnlichen Katholiken“

Ein Beitrag im Tagesspiegel von Benjamin Lassive in der Ausgabe vom 7. April 2015

„…Zuvor allerdings erinnerte Bruder Franziskus vom evangelischen Rogate-Kloster in seiner Predigt an die Geschichte der Jünger, die auf dem Weg nach Emmaus dem auferstandenen Jesus begegneten. Die Auferstehung hätten sie zunächst nicht begreifen können. Erst beim Abendmahl hätten sie gemerkt, wen sie vor sich hätten. „Jesus bricht mit ihnen das Brot … das Vertraute wird jetzt sichtbar.“ So sei es auch heute: Egal, was Menschen theologisch über das Abendmahl dächten: „Uns verbindet die Form, die Sehnsucht und die Freude, dass wir gemeinsam etwas Heiliges tun.“

Den Artikel finden Sie in voller Länge hier.

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Willkommen zu unseren öffentlichen Gottesdiensten in der gastgebenden Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

    • Dienstag, 7. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
    • Donnerstag, 9. April 15 | 20:30 Uhr, Komplet, das Nachtgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
    • Dienstag, 14. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, danach Bibelgespräch
    • Donnerstag, 16. April 15 | 20:30 Uhr, Fürbitt-Andacht, in der Zwölf-Apostel-Kirche
    • Dienstag, 21. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, anschließend Mitgliederversammlung des Trägervereins
    • Donnerstag, 23. April 15 | 20:30 Uhr, Komplet, das Nachtgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink.

  • Dienstag, 28. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, danach Bibelgespräch
  • Donnerstag, 30. April 15 | 20:30 Uhr, Meditative Andacht, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 5. Mai 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Donnerstag, 7. Mai 15 | 20:30 Uhr, Andacht mit Gedenken des Kriegsendes vor 70. Jahren und der Befreiung Deutschlands. Ansprache: Militärbischof Dr. Sigurd Rink. Orgel: Malte Mevissen.

Ostern 2015: Der Herr ist auferstanden!

Osterkerze in der Zwölf-Apostel-Kirche

Osterkerze in der Zwölf-Apostel-Kirche

Der Herr ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Willkommen in der Osterwoche:

  • Morgen, Ostermontag, 6. April 2015 | 10:00 Uhr, ökumenische Eucharistie, mit der Alt-katholischen Gemeinde
  • Dienstag, 7. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Donnerstag, 9. April 15 | 20:30 Uhr, Komplet, das Nachtgebet, Zwölf-Apostel-Kirche

Fünf Fragen an: Alexander Bothe, Arbeitsstelle Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz

Fünf Freitagsfragen an Alexander Bothe, Referent für Ministrantenpastoral und liturgische/kulturelle Bildung bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj) der Deutschen Bischofskonferenz, über den ökumenischen Jugendkreuzweg, eine bewährte Zusammenarbeit in der Jugendarbeit und die Frage nach dem, was eigentlich Wesentlich ist.

Alexander Bothe (Bild: afl)

Alexander Bothe verantwortet als Geschäftsführer und Leiter des Redaktionsteams die Erstellung des jährlich neuen Ökumenischen Kreuzwegs der Jugend. Offen für den Dialog und bereit zum Entdecken der Wege zum Horizont, mit dem Blick für das kostbar Überlieferte wie der Freude zum ambitionierten Mitgestalten von Veränderungsprozessen – Alexander Bothe engagiert sich für eine Jugendpastoral, die Menschen in der Gegenwart ihres Lebensweges begleitet und die aus der Botschaft von Jesus, dem Christus, und der Freude an der Welt zukunftsfähig ist.

Rogate-Frage: Herr Bothe, was passiert bei Jugendkreuzweg? Wie funktioniert er?

Alexander Bothe: Der Jugendkreuzweg ist in erster Linie ein Angebot, denn wir laden gerade junge Christinnen und Christen ein, sich gemeinsam auf dem Weg zu Ostern hin – und das meint, in der Fastenzeit und während der Karwoche, aber genauso während des übrigen Jahres – aus unseren Materialien ihren Kreuzweg zusammenzustellen. Sie können unsere Texte, Bilder, Vorschläge und Gedankenanregungen aufgreifen und so übernehmen oder mit eigenen Ideen und Bezügen zur persönlichen Lebenswelt verbinden. In jedem Jahr wählen wir dazu neu einen Kreuzweg aus, das kann eine Gestaltung oder ein Kunstwerk sein, das schon in einer Kirche in Deutschland hängt, eines, das von Künstlers speziell aus diesem Anlass heraus entwickelt wird, eine Installation, eine Entwicklung von jungen Erwachsenen selbst usw. Dazu bieten wir über die Webseite jugendkreuzweg-online.de Bezugsmöglichkeiten und vielfältige Zusatzmaterialien an. Der Jugendkreuzweg ermutigt zum gemeinsamen oder individuellen Gebet und Gottesdienstfeiern, zum Mitgehen auf dem Kreuzweg und dazu, sich so in vielfältiger Weise mit der Passion Jesu und dem eigenen Suchen, Fragen und Zweifeln, mit der Erlösung und dem von Gott gewollten Heil auseinanderzusetzen.
1958 begann der Jugendkreuzweg als „Gebetsbrücke“ zwischen jungen katholischen Christinnen und Christen in der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR; seit 1972 wird er ökumenisch gebetet. Er hat also eine bewährte und ganz besondere Geschichte. Heute überbrücken die gemeinsamen Worte Konfessionen, Gesinnungen, Generationen Und Grenzen, denn auch in den Niederlanden, Österreich und den deutschsprachigen Teilen von Luxemburg, Belgien und der Schweiz beten ihn junge Christinnen und Christen. Träger des Ökumenischen Kreuzwegs der Jugend sind die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej).

Rogate-Frage: Welchem Thema stellt sich der Jugendkreuzweg in diesem Jahr?

Alexander Bothe: „Im Fokus: Das Kreuz“, so lautet der Titel des Ökumenischen Kreuzweges der Jugend 2015. Leid und Tod zu „fokussieren“ ist ambivalent: Es kann Aufmerksamkeit auf den Leidenden lenken und unsere Wahrnehmung des Menschen, der leidet schärfen, es kann ihn zugleich aber auch bloßstellen; es kann zum Verändern und Helfen ermutigen oder zum Ergötzen verführen. Der ÖJKW korreliert dieses Heute unserer Gesellschaft und des eigenen Lebens, den eigenen Lebensweg und den gesellschaftlichen und medialen Umgang mit dem Leid und dem Tod Jesu Christi. Hintergrund ist die Frage nach dem, was eigentlich Wesentlich ist: Wohl noch nie zuvor gab es so faszinierend differenzierte Möglichkeiten wie in unserer Zeit, sich Bilder der Wirklichkeit zu machen. Doch was sagen all diese Bilder über das, was wesentlich ist, wie scharf oder unscharf erzählen sie von dem, was Wahrheit ist? Das stellt auch die Frage nach echter Begegnung in den Fokus. So sehr im medial vermittelten oder direkten Umgang miteinander gerade gemäß der sozialen Medien bedingungslose wechselseitige Partizipation und permanenter Austausch als Ideale erscheinen, so sehr wird aber gerade die Frage danach geöffnet. Was ist, wenn es bei dem gerade genannten um das ‚Eingemachte‘ geht, darum, was Begegnung bedeutet, wenn es um das Leben und um den Tod selbst geht? Dem Jugendkreuzweg geht es darum, den Fokus für das Wesentliche zu schärfen: Wirkliche Begegnung kann erst aus dem Mut erwachsen, einander auf den Kreuzwegen des Lebens dorthin zu begleiten, was uns im Innersten erfüllt: Die Begegnung mit der Liebe Gottes, der vom Tod zum Leben führt.

Rogate-Frage: Wissen Sie etwas über die Resonanz und die Umsetzung in den Gemeinden?

Alexander Bothe: Bunt und sehr unterschiedlich! Manches erreicht uns über den Kalender auf unserer Webseite, in den man die eigene Veranstaltung eintragen kann, anderes über eMail oder Post oder wenn einzelne aus der Redaktion an Gebeten teilnehmen können. Es gibt große gemeinsame Veranstaltungen am ‚traditionellen‘ Tag des Gebets des Jugendkreuzwegs am Freitag vor Palmsonntag, die können wie beispielsweise in Hamburg mit riesigen Bilder-Planen durch ganze Stadteile gehen, in Ingolstadt mit einem Aktionsrahmen verlaufen oder wie in Wuppertal 2014 mit der Schwebebahn auf dem Gebetsweg unterwegs sein. Ebenso wissen wir von vielen Lehrerinnen und Lehrern, die die Materialien für Schulveranstaltungen oder den Religionsunterricht währen des Jahres nutzen.  Die meisten Gebete werden aber natürlich innerhalb von Pfarrgemeinden oder zwischen mehreren Pfarrgemeinden veranstaltet und eben weit überwiegend ökumenisch miteinander geteilt, auch Fastenexerzitien oder Einkehrtage werden mit den Materialien gestaltet. Sophia, eine der jungen Erwachsenen, die in diesem Jahr beim gemeinsamen Auftaktgebet des Jugendkreuzwegs in Bücken/Niedersachsen am 20. März mitgewirkt und dafür eigene Texte verfasst haben, hat mir erzählt, wie sehr sie und die anderen Teammitglieder die Auseinandersetzung mit dem Jugendkreuzweg aus ihren eigenen Lebenswirklichkeiten heraus angesprochen und zur Auseinandersetzung mit ihrem Glauben ermutigt hat. Schön ist dabei, dass wir auch sehr viele Rückmeldungen von ‚Jugendlichen und jungen Erwachsenen aller Generationen‘ bekommen, die sich durch die Bilder und Texte des Jugendkreuzwegs bereichern lassen und sie mit Freude aufgreifen. Aus Gelsenkirchen-Resser Mark kam in diesen Tagen gerade eine Nachricht, wie sehr der diesjährige Entwurf die gesamte katholische und evangelische Gemeinde angesprochen hat, weil sich „von der Kindergruppe bis zu den Rollator-Fahrern“ alle von den Gedanken, Gebeten, Texten, Aktionsimpulsen und Liedern berühren lassen konnten. So sehr wir natürlich auch ganz unterschiedliche Feedbacks erhalten, weil wir ja jedes Jahr einen ganz neuen inhaltlichen und ästhetischen Zugang auswählen und dabei auch immer wieder Grenzen ausloten – das erfüllt dann das ganze Redaktionsteam mit besonderer Dankbarkeit und Ermutigung.

Rogate-Frage: Welche ökumenischen Impulse können Sie mit hineinnehmen?

Alexander Bothe: Das geschieht schon dadurch, dass wir als Herausgeber und in der ganzen Breite des Redaktionsteam ökumenisch zusammen gesetzt sind. Auswahl aus den jährlichen Vorschlägen zum Kreuzweg, Entwicklung der inhaltlichen Ausrichtung, der Bildperspektiven, Abfassung der Texte und der Musik  sind getragen von der echten gegenseitigen Bereicherung der verschiedenen konfessionellen Perspektiven. Aber auch theologisch lässt sich das gut auf den Punkt bringen: „Im Anfang war der Logos“, also der Sinn, die Sprache, die Vernunft, die Richtschnur – so beschreibt das Johannesevangelium den Beginn von Geschichte. Wir kennen die Übersetzung als das „Wort“, das am Anfang steht, Jesus Christus also als „das Wort“ Gottes. Der Jugendkreuzweg greift die Spannung zwischen Worten und Bilder und auch der Musik als Beziehungsebene eigenen sinnlichen Zugangs zur Wirklichkeit auf, um durch das gemeinsame Unterwegssein auf dem Kreuzweg die Spannung zwischen der Unsichtbarkeit Gottes und der ganz persönlichen Begegnung mit ihm in Jesus Christus zu öffnen. „Alte und neue Bilder, alte und neue Worte, Gottes Worte und unserer Worte: Reformation heißt da,  dass sich etwas neu formt, sich neu und anders ausbildet“, so beschreibt es Cornelia Dassler, Landesjugendpastorin der Ev.-luth. Landeskirche Hannover und Redaktionsmitglied im Journal des Jugendkreuzwegs, das es zum Download auf der Webseite gibt. Schöner kann ich es aus katholischer Sicht nicht auf den Punkt führen, denn genau das geschieht reformatorisch im Jugendkreuzweg, wenn er ökumenisch getragen und ausgerichtet von der Botschaft Gottes, der mit uns auf den Kreuzwegen unseres eigenen Lebens unterwegs ist, erzählt, um dazu einzuladen, dem „Logos“ Jesus Christus mit allen Sinnen zu begegnen.

Rogate-Frage: Welche Botschaft aus den Texten des Kreuzweges ist Ihnen am wichtigsten?

Alexander Bothe: Vom Blick auf den Tod her wird klar, was das Leben ist; und von da, was eigentlich der Mensch ist. Dieser Blick wiederum öffnet mir die Augen und das Herz für die Begegnung mit dem, was Wesentlich ist.

Rogate: Vielen Dank, Herr Bothe, für das Gespräch!

Weitere Informationen über die AFJ finden Sie hier: afj.de

Weitere Freitagsfragen – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Willkommen zu unseren öffentlichen Gottesdiensten in der gastgebenen Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

  • Karfreitag, 3. April 15 | 15:00 Uhr, Kreuzweg-Andacht
  • Ostermontag, 6. April 2015 | 10:00 Uhr, ökumenische Eucharistie, mit der Alt-katholischen Gemeinde
  • Dienstag, 7. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Donnerstag, 9. April 15 | 20:30 Uhr, Komplet, das Nachtgebet, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 14. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, danach Bibelgespräch
  • Donnerstag, 16. April 15 | 20:30 Uhr, Fürbitt-Andacht, in der Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 21. April 15 | 19:00 Uhr, Vesper, das Abendgebet, anschließend Mitgliederversammlung des Trägervereins