Das Rogate-Kloster im April: Liebeskummer, Nächstenliebe und Hochzeit.

Willkommen zu unseren öffentlichen Gottesdiensten in der gastgebenden Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

  • Heute, Donnerstag, 31. März 16|19:30 Uhr, KOMPLET, das Nachtgebet
  • Dienstag, 5. April 16|19:00 Uhr, VESPER, Verkündigung des Herrn, in der Kapelle (Sakristei)
  • Donnerstag, 7. April 16|19:30 Uhr, ANDACHT in der Osterzeit, in der Kapelle (Sakristei)
  • Dienstag, 12. April 16|19:00 Uhr, VESPER „Nächstenliebe“, in der Kapelle (Sakristei)
  • Donnerstag, 14. April 16|19:30 Uhr, EUCHARISTIE, mit Prozessionsgang durch die Kirche
  • Dienstag, 19. April 16|19:00 Uhr, VESPER “Liebeskummer“, das Abendgebet
  • Donnerstag, 21. April 16|19:30 Uhr, KOMPLET „Vergeben“
  • Dienstag, 26. April 16|19:00 Uhr, VESPER „Hochzeit“, das Abendgebet
  • Donnerstag, 28. April 16|19:30 Uhr, KOMPLET, Nachtgebet
  • Hier unser Aushang April 2016.

Vorschau:

  • Rogate Kl_Aushang_Rogate Sonntag_090316-2 KopieSonntag Rogate, 1. Mai 16 | 10:00 Uhr, Eucharistie, Predigt: Prof. Dr. Dres. h.c. Christoph Markschies, Theologische Fakultät an der Humboldt-Universität
  • Dienstag, 3. Mai 16|19:00 Uhr, VESPER am Tag der Apostel Philippus und Jakobus das Abendgebet, in der Kirche
  • Donnerstag, 5. Mai 16|19:30 Uhr, EUCHARISTIE an Christi Himmelfahrt
  • Dienstag, 10. Mai 16|19:00 Uhr, VESPER, das Abendgebet

Fünf Fragen an: Holger Wicht, Pressesprecher der Deutschen AIDS-Hilfe

Fünf Karfreitagsfragen an Holger Wicht, Deutsche Aids-Hilfe, über den Sinn von HIV-Tests, eine zu erwartende fast normale Lebenserwartung für positive Menschen und welche Hoffnung er mit dem Jahr 2020 verbindet.

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Holger Wicht (Bild: privat)

Holger Wicht, geboren 1971 in Hannover, lebt seit 1992 in Berlin. Er ist Journalist und Moderator und war unter anderem Chefredakteur von Berlins queerem Stadtmagazin „Siegessäule“. Heute ist er Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher bei der Deutschen AIDS-Hilfe, dem Dachverband von 120 Organisationen und Einrichtungen in Deutschland.

Rogate-Frage: Herr Wicht, wie viele Menschen sind derzeit in Deutschland mit HIV infiziert, an Aids erkrankt und bereits gestorben?

In Deutschland leben zurzeit etwa 83.000 Menschen mit HIV. Die Neuinfektionszahlen liegen in Deutschland seit Jahren konstant bei 3.200. Das ist im europäischen Vergleich sehr wenig – ein Erfolg der Präventionsarbeit in Deutschland. Insgesamt sind seit den 80er Jahren ungefähr 28.000 Menschen an den Folgen der Infektion gestorben. Heute lässt sich eine Aidserkrankung zum Glück in aller Regel vermeiden, wenn jemand rechtzeitig von der HIV-Infektion erfährt und mit einer Therapie beginnt. Das Virus kann dann kaum noch Schaden im Körper anrichten. Kaum zu glauben, aber wahr: Wer sich heute infiziert, hat eine fast normale Lebenserwartung!

Rogate-Frage: Wie arbeitet die Aids-Hilfe? Hauptsächlich durch Lobbyarbeit und Beratung?

Unsere Arbeit ist sehr vielfältig. Zum einen machen wir Prävention für die am stärksten von HIV betroffenen Gruppen: schwule Männer, Drogenkonsumenten, Menschen in Haft, Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter und Menschen aus Ländern, in denen HIV besonders häufig vorkommt. Dafür bekommen wir Geld vom Staat. Ein Beispiel ist unsere Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU für schwule Männer, die zum Beispiel auf CSDs im Einsatz ist. Es ist in der Prävention nämlich immer sehr wichtig, auch persönlich ins Gespräch zu kommen. Zum anderen setzen wir uns politisch für die Rechte der genannten Gruppen ein und vertreten die Interessen von Menschen mit HIV. Außerdem bieten wir Beratung an, fördern Selbsthilfeaktivitäten und vieles mehr. Nicht zuletzt informieren wir umfassend zu allen Themen rund um HIV, Geschlechtskrankheiten und Hepatitis. Bald starten wir aidshilfe.de im neuen Look.

Rogate-Frage: Wie ist die Situation von Menschen mit dem Virus in Deutschland? 

Die Situation von Menschen mit HIV hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verbessert. Mit HIV kann man heute nicht nur alt werden, sondern auch ein erfülltes Leben führen – mit Sexualität, Beziehung, Familie und Job, ganz wie man möchte. Die Therapien machen’s möglich, denn sie verhindern die Vermehrung von HIV im Körper und auch die Weitergabe des Virus. Leider erleben Menschen mit HIV aber immer noch Diskriminierung, zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in Krankenhäusern und Arztpraxen. Grund sind oft völlig veraltete Vorstellungen vom Leben mit HIV und irrationale Ängste vor einer Übertragung. Deswegen machen wir immer wieder deutlich: Von Menschen mit HIV geht keine Gefahr aus! Im Alltagsleben sowieso nicht, und beim Sex kann man sich schützen.

Rogate-Frage: Wie erleben Sie die Positionen der Kirchen in Deutschland und anderswo?

Das ist sehr unterschiedlich. Viele kirchliche Organisationen sind wichtige Partner für uns, sie leisten großartige und wertvolle Arbeit, etwa in der Flüchtlingshilfe und in der Drogenhilfe. Das franziskanische Haus Maria Frieden war das erste Aids-Hospiz in Deutschland – und leistet bis heute unverzichtbare Arbeit. Die ebenfalls franziskanischen Nonnen vom Hospizdienst Tauwerk sind in Berlin Teil der Community und haben für ihre offenherzige und unermüdliche Arbeit am Sterbebett von Menschen mit Aids letztes Jahr den Soul of Stonewall Award des Berliner CSD gewonnen! Wenn aber die Kirche oder manche ihrer Vertreterinnen und Vertreter homosexuelle Menschen nach wie vor herabwürdigen oder den Gebrauch von Kondomen untersagen, dann ist das respektlos und höchst schädlich – auch für die HIV-Prävention.

Rogate-Frage: Sie haben die Hoffnung, dass es ab 2020 nicht mehr zu Aids-Erkrankungen kommt. Wie soll das gehen?

Unser Verband will alles dafür tun, dass niemand mehr an Aids erkranken muss. Man muss sich vorstellen: Mehr als 1000 Menschen bekommen jedes Jahr in Deutschland Aids, obwohl es sich vermeiden ließe! Die allermeisten wissen bis dahin nicht, dass sie HIV-positiv sind. Sie haben sich nicht testen lassen – aus Angst vor dem Ergebnis oder vor Diskriminierung. Das wollen wir verändern. Wir möchten Menschen den Zugang zum HIV-Test und zur Therapie ermöglichen, sie dazu motivieren, um ihnen eine Aids-Erkrankung zu ersparen. Dafür müssen wir die Test-Hindernisse abbauen: indem wir vermitteln, dass man mit HIV heute gut leben kann, wenn man rechtzeitig davon erfährt. Und indem wir Diskriminierung abbauen.

Rogate: Vielen Dank, Herr Wicht, für das Gespräch.

Weitere Informationen hier: aidshilfe.de, magazin.hiv und „AIDS ist auch nicht mehr, was es mal war“ – Unsere „Wussten Sie eigentlich?“- eine Kampagne erzählt Lebensgeschichten.

Weitere Freitagsfragen – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Willkommen zu unseren nächsten Gottesdiensten:

  • Rogate Kl_Aushang_Kreuzweg_090316-2 KopieHeute, Karfreitag, 25. März 16 | 15:00 Uhr, Kreuzweg, Michaelskirche, Bessemer Straße 97/101, 12103 Berlin-Schöneberg, Bus 106 (Richtung Lindenhof)
  • Ostermontag, 28. März 16 | 11:00 Uhr, Ökumenische Eucharistie, mit der Alt-Katholischen Gemeinde Berlin, Zwölf-Apostel-Kirche, U Nollendorfplatz
  • Dienstag, 29. März 16 | 19:00 Uhr, Vesper, Zwölf-Apostel-Kirche

Presseschau: „Klöster in Berlin“ – Eine Serie in der Karwoche.

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Sreenshoot Homepage der Abendschau

Montag, 21. März 2016 | 19:30 Uhr | Abendschau vom rbb

Serie Klöster in Berlin

„Man sieht sie kaum, aber es gibt sie auch in Berlin: 400 Nonnen und 125 Mönche leben in klösterlichen Gemeinschaften. Wir durften die Türen dieser Klöster öffnen und haben uns vom Alltag hinter den Mauern berichten lassen. Das Rogate-Kloster St. Michael in Schöneberg z.B. hat nicht mal eigene Räume. Aber dennoch feste Treffpunkte.“

Mehr dazu hier.

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Willkommen zu unseren nächsten Gottesdiensten:

  • Rogate Kl_Aushang_Kreuzweg_090316-2 KopieKarfreitag, 25. März 16 | 15:00 Uhr, Kreuzweg, Michaelskirche, Bessemer Straße 97/101, 12103 Berlin-Schöneberg, Bus 106 (Richtung Lindenhof)
  • Ostermontag, 28. März 16 | 11:00 Uhr, Ökumenische Eucharistie, mit der Alt-Katholischen Gemeinde Berlin, Zwölf-Apostel-Kirche, U Nollendorfplatz
  • Dienstag, 29. März 16 | 19:00 Uhr, Vesper, Kapelle der Zwölf-Apostel-Kirche
  • Unseren Fördervereinsflyer finden Sie hier.

Fünf Fragen an: Pater Karl Hoffmann SDS, Salvatorianer

Fünf Freitagsfragen an Pater Karl Hoffmann SDS, Salvatorianer, über seine Berufung zum Priester, wie die Seele gesunden kann und die Barmherzigkeit im Glauben.

Pater Karl Hoffmann SDS im Rogate-Kloster (Bild: Rogate-Kloster)

Pater Karl Hoffmann wurde in Berlin 1940 geboren und ist in der zerstörten Heimatstadt zur Schule gegangen. Er absolvierte eine Ausbildung bei einer Bank in Berlin-Schöneberg. Danach trat er in die Ordensgemeinschaft der Salvatorianer ein. Es folgte ein Theologiestudium in Passau in Bayern, schließlich die Priesterweihe 1971. Als Seelsorger eingesetzt war er in Münster und anderen Niederlassungen der Salvatorianer. 2002 erfolgte die Rückkehr nach Berlin. Er ist tätig auf Bistumsebene als geistlicher Begleiter sowie in seinem Kloster in Berlin.

Rogate-Frage: Was hat Sie dazu bewogen Priester zu werden?

Karl Hoffmann: Das Motto des 78. Katholikentages 1958 in Berlin, an dem ich teilgenommen habe, hat mich sehr motiviert. Es lautete: Unsere Sorge der Mensch, Unser Heil der Herr. Dieses Motto hat mich bestärkt, Priester zu werden.

Rogate-Frage: Warum haben Sie sich für die „Gesellschaft des Göttlichen Heilandes“ als Ordensgemeinschaft entschieden?

Karl Hoffmann: Mir war es wichtig, in einer Gemeinschaft zu leben. Die Salvatorianer meiner Heimatgemeinde haben ein gutes Beispiel gegeben.

Rogate-Frage: Wie sieht die Ordensspiritualität der Salvatorianer konkret aus?

Karl Hoffmann: In einer unserer Ordensregeln heißt es: Wie unser Gründer, Pater Franziskus Jordan, suchen wir den Willen Gottes zu erfüllen, indem wir in der Treue zur Kirche leben und arbeiten und den Menschen dienen in Einfachheit und Bescheidenheit. Dadurch bezeugen wir der Welt die Güte und Liebe Gottes, unseres Heilandes.

Rogate-Frage: In der Liturgie sprechen wir ein Wort aus einem Dialog mit Jesus: „Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund!“ Was macht die Seele gesund?

Karl Hoffmann: Verlassen wir uns auf Jesus, der einmal die Worte sprach, die für uns sehr bedeutsam geworden sind: „Kommt alle zur mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen“ (Matthäus-Evangelium 11,28). Seine Nähe zu suchen sowie mit ihm im Gebet und Gespräch zu sein, stärkt unsere Seele, unsere Psyche.

Rogate-Frage: Papst Franziskus hat ein „Jahr der Barmherzigkeit“ für 2016 ausgerufen. Was ist Barmherzigkeit? Und wo kann die Kirche barmherzig sein?

Karl Hoffmann: Das Beispiel vom barmherzigen Samariter ist uns ein gutes Vorbild (Lukas-Evangelium 10,25-37). Das betont auch Papst Franziskus immer wieder und setzt auch Beispiele in seinem Handeln. In unserer Großstadt Berlin gibt es viele Schwierigkeiten und Nöte. Da sind wir alle gefragt in den Ordensgemeinschaften, in den Kirchengemeinden und jeder Einzelne von uns.

Rogate: Vielen Dank, Pater Hoffmann, für das Gespräch.

Weitere Informationen über den Orden hier: salvatorianer.de

Weitere Freitagsfragen – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Willkommen zu unseren nächsten Gottesdiensten:

  • Rogate Kl_Aushang_Kreuzweg_090316-2 KopieKarfreitag, 25. März 16 | 15:00 Uhr, Kreuzweg, Michaelskirche, Bessemer Straße 97/101, 12103 Berlin-Schöneberg, Bus 106 (Richtung Lindenhof)
  • Ostermontag, 28. März 16 | 11:00 Uhr, Ökumenische Eucharistie, mit der Alt-Katholischen Gemeinde Berlin, Zwölf-Apostel-Kirche, U Nollendorfplatz
  • Dienstag, 29. März 16 | 19:00 Uhr, Vesper, Zwölf-Apostel-Kirche

 

Fünf Fragen an: Anders Arborelius OCD, Bischof von Stockholm

Fünf Freitagsfragen an Bischof Anders Arborelius, Bistum Stockholm, über das Leben in der post-protestantischen Diaspora, die Spiritualität eines Ordensmannes und der kirchliche Einsatz für Flüchtlinge in Schweden.

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Bischof Anders Arborelius OCD  (Bild: Bistum Stockholm)

Lars Anders Arborelius, aus einer schwedischen Familie stammend, und während einer Reise seiner Familie in der Schweiz geboren, wuchs im südschwedischen Lund auf und konvertierte im Alter von 20 Jahren zum katholischen Bekenntnis. Als er 22 Jahre alt war, trat er in das Karmeliterkloster von Norraby in Tågarp ein, unweit von Landskrona. Er studierte Philosophie in Brügge und Rom. Bischof Hubertus Brandenburg spendete ihm am 8. September 1979 in Malmö die Priesterweihe. Am 17. November 1998 wurde Arborelius von Papst Johannes Paul II. zum ersten schwedischstämmigen Bischof des katholischen Bistums Stockholm berufen. Die Bischofsweihe spendete ihm am 29. Dezember 1998 sein Amtsvorgänger Hubert Brandenburg; Mitkonsekratoren waren William Kenney CP, Weihbischof in Birmingham, und Alfons Nossol, Bischof von Oppeln. Seit 2005 ist er Vorsitzender der Nordischen Bischofskonferenz.

Rogate-Frage: Herr Bischof Arborelius, wie lebt es sich als römisch-katholischer Christ in Schweden und damit in der Diaspora?

Anders Arborelius: Als Katholiken leben wir als kleine Minderheit – etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung – in einem post-protestantischen Land. Die meisten von uns kommen aus anderen Ländern, aus der ganzen Welt. Darum ist es eine sehr internationale – und katholische – Gemeinschaft. In größeren Städten gibt es katholische Kirchen, doch woanders kann es sehr weit zur Kirche sein. Ich bewundere viele Menschen, die sich Mühe machen, einen weiten Weg zu fahren, um zur Messe zu kommen. Es gibt so viele, die tief verbunden mit Christus leben und auch Zeugnis von ihrem Glauben geben. Natürlich gibt es auch Menschen, die in dieser säkularisierten Gesellschaft von der Kirche verschwinden. Es ist erfreulich, dass auch Andersgläubige jetzt mehr Interesse für die katholische Kirche zeigen, Papst Franziskus hat viel Sympathie unter den Menschen gewonnen.

Rogate-Frage: Was ist Ihre persönliche Spiritualität und wird diese durch Ihr Leben in Skandinavien und als Ordensmann beeinflusst?

Anders Arborelius: Als Karmelit versuche ich auch im Alltagsleben eines Bischofs in einer Atmosphäre von Gebet und Gottesgemeinschaft zu leben. Ich war 27 Jahre im Kloster und das hat mir geholfen, um in Gottes Anwesenheit zu verweilen auch unter anderen Aufgaben. Nun bin ich 17 Jahre Bischof und man muss immer aufs Neue sich bekehren und versuchen Gott näher zu kommen, um dann auch Gott an die Menschen zu vermitteln. Gebet und Arbeit gehören zusammen für mich, aber ich habe auch große Not in stillen und einsamen Stunden.

Rogate-Frage: Wie gestaltet sich die ökumenische Zusammenarbeit, Gastfreundschaft und Geschwisterlichkeit zwischen Kirchen und Klöstern in Schweden?

Anders Arborelius: In Schweden gibt es eine gute ökumenische Atmosphäre. Etwa 26 verschiedene Kirchen arbeiten zusammen in der ökumenischen Zentralorganisation SKR. In Fragen über Spiritualität, Hilfe an Notleidende und Umweltfragen gibt es viel Zusammenarbeit. Als Katholiken können wir auch protestantische Kirchengebäude für unsere Gottesdienste nutzen, weil wir nicht genug eigene Kirchen haben. Dadurch entstehen ökumenische Freundschaften. Unsere Klöster werden auch von vielen evangelischen Christen besucht.

Rogate-Frage: Wie reagieren die Kirchen in Schweden auf den Zustrom geflüchteter Menschen nach Schweden?

Anders Arborelius: Die Kirchen haben sich gemeinsam sehr offen gezeigt für Flüchtlinge und in vielen Gemeinden haben Gläubige sich freiwillig eingesetzt, um ihnen zu helfen.

Rogate-Frage: Wie beurteilen Sie die Flüchtlingspolitik der schwedischen Regierung? Ist das Schließen der Grenzen für Menschen auf der Flucht ethisch vertretbar und geboten?  

Anders Arborelius: Es ist sehr schade, dass die schwedische Regierung ihre offene Politik geändert hat. Die Kirchen versuchen zusammen die Politiker zu bewegen, eine mehr offene Tür für die Flüchtlinge zu haben.

Rogate: Vielen Dank, Herr Bischof Arborelius, für das Gespräch!

Mehr über Bischof Anders Arborelius OCD finden Sie hier.

Weitere Freitagsfragen – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Willkommen zu unseren öffentlichen Gottesdiensten in der Kapelle der gastgebenden Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

  • Rogate Kl_Postkarte_Großes Herz1503_080316 KopieDienstag, 15. März 16 | 19:00 Uhr, PassionsvesperGroßes Herz. Sieben Wochen ohne Enge” mit Superintendent Uwe Simon, Kirchenkreis Oberes Havelland
  • Donnerstag, 17. März 16 | 19:30 Uhr, Komplet in der Passionszeit, Nachtgebet in der Kapelle (Sakristei)
  • Keine Vesper am Dienstag, 22. März 16 | 19:00 Uhr (Kirche wird von der Gemeinde genutzt)
  • Keine Andacht am Donnerstag, 25. März 16 | 19:30 Uhr (Kirche wird von der Gemeinde genutzt)
  • Karfreitag, 25. März 16 | 15:00 Uhr, Kreuzweg, Michaelskirche, Bessemer Straße Rogate Kl_Aushang_Kreuzweg_090316-2 Kopie97/101, 12103 Berlin-Schöneberg, Bus 106 (Richtung Lindenhof)
  • Ostersonntag, 27. März 16 | 6:30 Uhr, Ostermorgengottesdienst der Gemeinde Alt-Tempelhof (mit Beteiligung des Rogate-Klosters), Dorfkirche Tempelhof, Am Reinhardtplatz, 12103 Berlin-Tempelhof, U Alt-Tempelhof
  • Ostermontag, 28. März 16 | 11:00 Uhr, Ökumenische Eucharistie, mit der Alt-Katholischen Gemeinde Berlin, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 29. März 16 | 19:00 Uhr, Vesper, Kirche

Fünf Fragen an: Frank Lilie, Evangelische Michaelsbruderschaft (EMB)

Pfarrer Dr. Frank Lilie (Bild: privat)

Fünf Freitagsfragen an Frank Lilie, Pfarrer und Bruder der Evangelischen Michaelsbruderschaft, über die Erneuerung der Kirche, ihre Glaubwürdigkeit und das Leben in einer geistlichen Bruderschaft.

Pfarrer Dr. Frank Lilie studierte Evangelische Theologie und Philosophie in Frankfurt/Main und Bonn. Er ist Schulpfarrer in Fritzlar und war Ältester der Evangelischen Michaelsbruderschaft (EMB) von 2004 bis 2013.

Rogate-Frage: Herr Pfarrer Lilie, es heißt „Michaelsbrüder wollen der Kirche dienen und sie erneuern, indem sie diese Erneuerung an sich selbst beginnen lassen.“ Wie geht das?

Frank Lilie: Kritik zu üben ist einfach. Sätzen, die mit ‚Die Kirche muss …‘, , ‚Die Kirche sollte …‘ beginnen, gebührt daher ein gehöriges Misstrauen. Formulieren wir hingegen: ‚Ich als Christ möchte …‘ oder ‚Christsein bedeutet für mich …‘, so ist unsere eigene Glaubwürdigkeit und damit Authentizität gefordert. Was ich selbst als Christ nicht leben kann, darf ich auch nicht von anderen erwarten. Das ist die sehr schlichte klingende, aber letztlich tiefgreifende Entdeckung der Bruderschaft. Nicht: ‚Die Kirche ist nicht mehr fromm genug‘ muss es heißen, sondern: ‚Ich möchte frömmer werden.‘ Nicht: ‚In der Kirche wird zuwenig gebetet‘, sondern: ‚Ich möchte mein Gebetsleben ändern.‘ Unsere Spiritualität will die Frömmigkeit in den Alltag holen und für den einzelnen Christen die Gemeinschaft mit anderen erlebbar werden lassen.

Rogate-Frage: Die Frage der „glaubwürdigen Kirche“ hat die Michaelsbruderschaft beschäftigt. Wann ist Kirche glaubwürdig?

Frank Lilie: Wenn sie an Jesus Christus glaubt. Wenn sie das Vorletzte nicht mit dem Letzten verwechselt. Wenn sie nicht vor lauter Aktionismus die Mitte aus den Augen verliert. Wenn sie erkennen lässt, dass die Einzelkirchen Glieder der einen, heiligen, allgemeinen und apostolischen Kirche sind – in der Bruderschaft kommen Brüder aus acht verschiedenen Konfessionen zusammen. Wenn die eine Einzelkirche in der anderen eine Ergänzung und keine Konkurrenz sieht. Wenn sich Menschen in ihr geborgen fühlen. Wenn sie der Gegenwart Christi Raum lässt und dies in ihren Gottesdiensten zum Ausdruck kommt.

Rogate-Frage: Wie ist Ihre Bruderschaft organisiert und wie gestaltet sich eine Zugehörigkeit für den Einzelnen?

Frank Lilie: Das Leben der Brüder spielt sich in den zehn regionalen Konventen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich ab. Auch wenn die Orte dieser Treffen – es sind meist fünf bis sieben verpflichtende ein- bis mehrtägige Zusammenkünfte im Jahr mit einem festen Ablauf von Tagzeitengebeten, Evangelischen Messen, Vorträgen und Ausflügen – in der Region wechseln mögen, so sind diese Konvente doch Ausdruck der brüderlichen stabilitas loci. Höhepunkt des Jahres ist das mehrtägige Michaelsfest, das mehrere Konvente gemeinsam feiern, entweder im eigenen Einkehrhaus Kloster Kirchberg oder an einem anderen geeigneten Ort. In gewissen Abständen kommen wir auch zu Gesamtmichaelsfesten zusammen, so wieder 2016 in Neuendettelsau. Die regionalen Konvente sind ihrerseits in Nachbarschaften untergliedert, Kleingruppen von Brüdern, die sich regelmäßig rundum bei den Brüdern treffen. Jeder Konvent hat einen Ältesten (Leiter), einen Vikar (Stellvertreter), einen Diakon, einen Kantor und einen Probemeister. Diese Struktur wiederholt sich auf der Ebene der Gesamtbruderschaft. Nach einer mindestens zweijährigen Probezeit kann ein neuer Bruder aufgenommen werden. Er erhält einen sogenannten Helfer, der ihn seelsorgerlich begleitet und dem er einmal im Jahr vor dem Michaelsfest Rechenschaft über seine geistliche, berufliche und private Entwicklung ablegt. Der Rundbrief informiert über die Vorgänge in der Bruderschaft, die Quartalsschrift QUATEMBER bringt unsere Anliegen einer breiteren Öffentlichkeit nahe.

Rogate-Frage: Warum ist der Erzengel Michael Patron der Bruderschaft und welche „Rolle“ spielt er für Ihre Gemeinschaft?

Frank Lilie: Als die Bruderschaft 1931 gestiftet wurde, war der Zusammenhang zwischen dem Erzengel Michael und der Kirche in Deutschland noch weitaus geläufiger als heute. Daher rührt der Michel als Symbolfigur für den Deutschen. Auch wenn wir uns heute vor einer unkritischen Engelverehrung kaum zu retten vermögen, ist St. Michael dennoch eine wichtige Gestalt. Denn übersetzt wird dieser Name mit: „Wer ist wie Gott?“ Eigentlich kann die Antwort darauf nur „Christus“ lauten. Diese sperrige Bezeichnung hat uns eine Corporate Identity verschafft, die zum Anspruch an uns selbst wird: „Wie wird Christus durch Dich erkennbar?“ Die Berufung auf Michael und damit letztlich auf Christus erinnert auch so an die ursprüngliche Gemeinschaft der Einzelkirchen und ihrer Glieder, die längst vor aller Trennung schon besteht.

Rogate-Frage: Die Heiligung der Zeit durch das regelmäßige Gebet der einzelnen Brüder und durch Ordnungen für das gemeinsame regelmäßige Gebet ist Ihnen wichtig. Wie gestalten Sie selbst diese Zeiten?

Frank Lilie: Ich habe einen kleinen Raum zu einer Kapelle umgestalten können, in der ich die Stundengebete nach der Ordnung der Bruderschaft halte. Ein Altar aus einem Baumstumpf und einer Schieferplatte, darauf eine zu einem Kreuz umgebogene Patronenhülse aus Sierra Leone (ein Relikt des Diamantenkrieges) und ein Stück Stacheldraht aus dem KZ Buchenwald. Es könnten auch ganz andere Gegenstände sein; mich erinnern sie an unsere dauernde Bedrohung durch das Böse und an unseren Christenauftrag, dem Guten die Tür zu öffnen. Darüber hängt eine Christus-Ikone aus dem Höhlenkloster in Kiew. Aber das sind persönliche Vorlieben – wichtig ist, dass wir uns einen Ort schaffen, an dem wir regelmäßig beten, ohne vom Alltag unterbrochen werden zu können. Das könnte auch eine Kerze auf dem Schreibtisch leisten; nicht jeder hat den Luxus eines geeigneten Raumes. Zu den Gebetszeiten singe ich den Wochenpsalm und halte eine biblische Lesung. Ein Fürbittengebet mit dem Vaterunser schließt das Gebet ab. Morgens beziehe ich die Namen von Brüdern ein, die an diesem Tag Geburtstag feiern. Jeden Samstagabend um 21:00 Uhr beten alle Brüder an ihrem Ort das Brudergebet.

Rogate: Vielen Dank, Herr Pfarrer Dr. Lilie, für das Gespräch.

Weitere Informationen über das Erzbistum hier: Michaelsbruderschaft.de

Weitere Freitagsfragen – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Willkommen zu unseren nächsten öffentlichen Gottesdiensten in der Kapelle der gastgebenden Ev. Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin-Schöneberg:

  • Rogate Kl_Postkarte_Großes Herz1503_080316 KopieDienstag, 8. März 16 | 19:00 Uhr, PassionsvesperGroßes Herz. Sieben Wochen ohne Enge” mit Vikarin Tanja Pilger-Janßen, Zwölf-Apostel-Gemeinde, in der Kapelle (Sakristei)
  • Donnerstag, 10. März 16 | 19:30 Uhr, Komplet in der Passionszeit, Nachtgebet in der Kapelle (Sakristei)
  • Dienstag, 15. März 16 | 19:00 Uhr, PassionsvesperGroßes Herz. Sieben Wochen ohne Enge” mit Superintendent Uwe Simon, Kirchenkreis Oberes Havelland
  • Donnerstag, 17. März 16 | 19:30 Uhr, Komplet in der Passionszeit, Nachtgebet in der Kapelle (Sakristei)
  • Keine Vesper am Dienstag, 22. März 16 | 19:00 Uhr (Kirche wird von der Gemeinde genutzt)
  • Keine Andacht am Donnerstag, 25. März 16 | 19:30 Uhr (Kirche wird von der Gemeinde genutzt)
  • Rogate Kl_Aushang_Kreuzweg_090316-2 KopieKarfreitag, 25. März 16 | 15:00 Uhr, Kreuzweg, Michaelskirche, Bessemer Straße 97/101, 12103 Berlin-Schöneberg, Bus 106 (Richtung Lindenhof)
  • Ostersonntag, 27. März 16 | 6:30 Uhr, Ostermorgengottesdienst der Gemeinde Alt-Tempelhof (mit Beteiligung des Rogate-Klosters), Dorfkirche Tempelhof, Am Reinhardtplatz, 12103 Berlin-Tempelhof, U Alt-Tempelhof
  • Ostermontag, 28. März 16 | 11:00 Uhr, Ökumenische Eucharistie, mit der Alt-Katholischen Gemeinde Berlin, Zwölf-Apostel-Kirche
  • Dienstag, 29. März 16 | 19:00 Uhr, Vesper, Kirche
  • Unseren Fördervereinsflyer finden Sie hier. Hier unser Monatsplan März 2016.