Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort von Senator Klaus Lederer

Dr. Klaus Lederer (Foto: DiG/Trialon)

Es hätte so schön sein können. Wir hätten im Juli das 28. Lesbisch-schwule Stadtfest im Schöneberger Regenbogenkiez gefeiert, und schon zum zehnten Mal den ökumenischen Eröffnungsgottesdienst zu diesem Fest der Vielfalt. Verhindert wurde unser Zusammenkommen nicht von fundamentalistischen Feinden der Vielfalt – obwohl diese in den vergangenen zehn Jahren auch einiges versucht haben, um den Organisator*innen des Festgottesdienstes Knüppel zwischen die Beine zu werfen –, sondern von einer globalen Pandemie, die Hunderttausende Tote weltweit verursacht und unser soziales Leben radikal umgekrempelt hat. 

Dass in diesem Jahr Vieles anders ist, das klingt nach Monaten des Corona-Wahnsinns fast schon wie eine Worthülse. Aber es ist so – für alle ist eine völlig neue Situation entstanden.

Und immer gibt es die, die es besonders trifft: Gerade in der queeren Community sind die momentan geschlossenen Clubs und andere Kulturorte häufig weit mehr als „nur“ Freiräume.

Sie sind Orte des Austauschs, mehr noch als in der Mehrheitsgesellschaft, Orte der Begegnung und für viele – leider immer noch nötige – sichere Schutz- und Rückzugsorte.

Schutzräume, in denen die Akzeptanz und Toleranz da ist, die trotz aller über die Jahrzehnte erkämpften Rechte und Fortschritte längst nicht überall gegeben ist.

Dabei brauchen wir diese Schutzräume heute ganz besonders. Leider erleben wir in vielen Ländern der Welt, durchaus auch hierzulande, einen beunruhigenden Anstieg von Anfeindungen, Hass, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Unbedingt müssen wir daher wachsam bleiben gegenüber allen Tendenzen, die das Erreichte und mühsam Erkämpfte wieder zerstören wollen. Kämpfen wir weiter für unsere Rechte, für die Rechte aller!

Und feiern wir im Juli 2021, dann mit noch größerer Vorfreude als sonst, einen wunderbar bunten Stadtfest-Gottesdienst und ein vielfältiges, friedliches und solidarisches Motzstraßenfest in der Regenbogenstadt Berlin.

Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, Berlin

Ein Ausschnitt aus dem Rogate-Eröffnungsgottesdienst 2011:


Fünf Fragen an: Hans-Joachim Janßen

Fünf Freitagsfragen an Hans-Joachim Janßen, einer der fünf Initiatoren des Volksbegehrens Artenvielfalt Niedersachsen, über die dramatische Gefährdung von Vögeln und Insekten, den Fahrplan für mehr Artenschutz und die Kritik an Absichtserklärungen.

Hans-Joachim Janßen (Bild: Sven Brauers)

Dipl-Ing. Hans-Joachim Janßen, geboren 1960, lebt am Jadebusen (Nordsee) und ist dort auch aufgewachsen. Er studierte an der Universität Hannover Landespflege und Naturschutz, dem sich ein Referendariat für den Verwaltungsdienst anschloss. Auch danach ist er weiterhin eng mit Naturschutzthemen verbunden: Beruflich schlossen sich Tätigkeiten unter anderem im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und in der Naturschutzbehörde des Landkreises Wesermarsch an, politisch war er in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter (2013 bis 2017) und ist aktuell als Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen auch mit Naturschutzthemen befasst. Er ist unter anderem Mitglied beim NABU, dem BUND und der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte-Weser-Ems.

Rogate-Frage: Herr Janßen, wie steht es um den Artenschutz und die Artenvielfalt in Niedersachsen?

Hans-Joachim Janßen: Wie weltweit ist auch die Artenvielfalt in Niedersachsen dramatisch gefährdet. Von rund 360 Wildbienenarten stehen mehr als 60 Prozent auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten, von rund 11.000 untersuchten Tier- und Pflanzenarten sind rund 50 Prozent gefährdet. Feldvögel sind besonders im Rückgang begriffen: Bekassine und Uferschnepfe – zwei Arten, die auf Wiesen und Weiden brüten – haben in den vergangenen 35 Jahren Brutbestandsrückgänge von 81 beziehungsweise 67 Prozent erlitten.

Rogate-Frage: Sie haben eine Initiative für ein neues niedersächsisches Naturschutzgesetz gestartet. Was versprechen Sie sich davon?

Hans-Joachim Janßen: Mit dem Volksbegehren wollen wir das Niedersächsische Naturschutzgesetz sowie das niedersächsische Wasser- und das Waldgesetz so ändern, dass die Vielfalt unserer Arten in Niedersachsen ausreichend Lebensraum finden. Nur dann können unsere niedersächsischen Tier- und Pflanzenarten auch überleben. Konkret bedeutet das: Saumstrukturen wie Weg- und Feldraine, Hecken, Fledgehölze und Alleen, aber auch wertvolles Grünland und Gewässerränder werden geschützt. Pestizideinsatz wird in Schutzgebieten begrenzt, der Ökolandbau als eine Form der Landwirtschaft, die nachweislich der Artenvielfalt dient, soll ausgebaut werden. Eine naturverträgliche Bewirtschaftung des Landeswaldes wird vorgeschrieben,  die Versiegelung von Flächen soll bis 2030 halbiert und ab 2050 nur in dem Umfang zulässig sein, wie an anderer Stelle entsiegelt wird.

Rogate-Frage: Wer steht hinter Ihrem Bündnis und wie finanziert sich die Initiative?

Hans-Joachim Janßen: Das Volksbegehren Artenvielfalt wird getragen von den drei Organisationen Deutscher Berufs- und Erwerbs-Imker-Bund e.V. (DBIB), Bündnis 90/Die GRÜNEN Niedersachsen und NABU Niedersachen e.V.. Unterstützt wird das Volksbegehren von nunmehr über 180 Bündnispartnern: Organisationen, Verbände, Unternehmen, etc. Es kommen täglich mehr Unterstützer hinzu. Eine aktuelle Übersicht findet sich online unter hier.
Das Volksbegehren finanziert sich aus Spenden und Mitteln der Trägerorganisationen.

Rogate-Frage: Wie funktioniert das „Volksbegehren Artenvielfalt“?

Hans-Joachim Janßen: Wir haben am 29. April 2020 das Volksbegehren bei der niedersächsischen Landeswahlleiterin angemeldet. Am 13. Mai 2020 ist im Niedersächsischen Ministerialblatt das Volksbegehren bekannt gemacht worden und ist damit offiziell gestartet. In einer Vorphase müssen zunächst 25.000 Unterschriften innerhalb von sechs Monaten gesammelt werden. Wird die Unterschriftenzahl erreicht, beantragt der Initiatorenkreis die Zulassung bei der Landesregierung. Diese prüft, ob die hinterlegten Gesetze rechtskonform und verfassungsgemäß sind. Lässt die Landersregierung das Volksbegehren zu, müssen in den dann folgenden sechs Monaten insgesamt 610.000 Unterschriften zusammenkommen, das sind zehn Prozent der Wahlberechtigten in Niedersachsen. Dabei werden die Unterschriften aus der ersten Vorphase mitgezählt. Werden die 610.000 Unterschriften erreicht, ist das Volksbegehren erfolgreich und der Niedersächsische Landtag muss über die Gesetze des Volksbegehrens entscheiden. Nimmt der Landtag die Gesetze so wie vorgelegt oder mit geringen Änderungen an, ist das Verfahren erfolgreich abgeschlossen und besserer Natur- und Artenschutz wird Gesetz. Lehnt der Landtag die Gesetze des Volksbegehrens ab, ist innerhalb von sechs Monaten ein Volksentscheid durchzuführen, in dem alle Wahlberechtigten in Niedersachsen über die Volksbegehrensgesetze abstimmen. Das Volksbegehren ist angenommen, wenn die Mehrheit der Abstimmenden und mindestens 25 Prozent aller Wahlberechtigten für das Volksbegehren votiert.

Rogate-Frage: Wie beurteilen Sie den unter anderem von Umweltminister Olaf Lies initiierten „Niedersächsischen Weg“? Könnte dadurch das Volksbegehren überflüssig werden?

Hans-Joachim Janßen: Der Niedersächsische Weg ist eine reine Absichtserklärung, mehr aber auch nicht. Artenschutz braucht aber bindende gesetzliche Regelungen! Nur weil der Bauernverband zusammen mit der Landesregierung und Umweltverbänden eine Vereinbarung unterschreibt, wird kaum jemand darauf verzichten, am Gewässerrand zu düngen und zu spritzen oder Grünland, auf dem Wiesenvögel brüten, zu früh zu mähen sowie Hecken zu beseitigen oder in Naturschutzgebieten Pestizide einzusetzen. Es bleibt erlaubt, also wird es gemacht. Erst dauerhaft geltende und verbindliche Regelungen werden die Tiere und Pflanzen in Niedersachsen besser schützen. Die Absichtserklärung „Niedersächsischer Weg“ enthält – oft noch etwas vage formuliert – vieles, was wir mit unserem Volksbegehrensgesetz auch fordern. Es ist jetzt an der Landesregierung und den Fraktionen von SPD und CDU, einen entsprechend wirksamen Gesetzesvorschlag durch den Landtag zu bringen. Am einfachsten wäre es, sie würde unser fachlich und juristisch präzise ausformuliertes Gesetz zum Volksbegehren umsetzen. Solange kein wirksames Gesetz vorliegt, sammeln wir weiter Unterschriften für das Volksbegehren Artenvielfalt. Jetzt! 

Rogate: Vielen Dank, Herr Janßen, für das Gespräch!

Weitere Freitagsfragen (Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin ISSN 2367-3710) – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Eine Auswahl der nächsten (geplanten) Rogate-Termine finden Sie hier:

Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort von Superintendent Carsten Bolz

Seit vielen Jahren hat sich der Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf zunächst gemeinsam mit engagierten Theologiestudierenden und dem Nachbarkirchenkreis Tempelhof-Schöneberg am Stadtfest rund um die Motzstraße beteiligt, die von Schöneberg bis nach Wilmersdorf führt. Der Stand in der Fuggerstraße war schon unser Stammplatz geworden. So ähnlich war es wohl mit dem Gottesdienst zur Eröffnung in der Zwölf-Apostel-Kirche in Schöneberg: er hatte einen Stammplatz bekommen.

Superintenden Carsten Bolz (Bild: Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf)

In diesem Jahr findet beides nicht statt: der Gottesdienst nicht und das Stadtfest auf der Grenze zwischen den beiden Kirchenkreisen Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf nicht. Das ist der Lage geschuldet und bedauerlich – aber sachgerecht und nachvollziehbar. Wie das unterschiedliche, bunte Engagement an anderen Stellen aber zeigt, geben die beiden Kirchenkreise damit ihren „Stammplatz“ nicht auf. Unser Dabeisein beim Stadtfest hat in unsere Kirche hineingewirkt: in den letzten Jahren hat die Landeskirche den Stand unterstützt! Und so bleiben wir als Kirche auch in diesem Jahr sichtbar: im weltweiten Netz mit Beiträgen hier auf dieser Seite, mit einem Video aus Tempelhof-Schöneberg (#meinPflaster – mitten im queeren Kiez), mit einem Gottesdienst in der Marienkirche und mit Regenbogenfahnen an vielen Orten.

Das ist gut so – und im nächsten Jahr werden wir – so Gott will – unsere Stammplätze auch in der Zwölf-Apostel-Kirche und in der Fuggerstraße wieder einnehmen. Ich freue mich drauf!

Mit herzlichen Grüßen auch von meinem Kollegen Michael Raddatz aus Tempelhof-Schöneberg

Superintendent Carsten Bolz, Ev. Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf

Ein Ausschnitt aus dem Rogate-Eröffnungsgottesdienst 2011:


Angesichts der Corona-Pandemie können wir leider keine verlässlichen Angaben machen, wann wir wieder zu Rogate-Gottesdiensten und Veranstaltungen einladen können.

Eine Auswahl der geplanten Rogate-Termine:

Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort von MdB Mechthild Rawert

Mit Liebe den Regenbogen zum Leuchten bringen 

Es tut gut, dass Jubiläen gefeiert werden – normalerweise natürlich in natura, aber die Corona-Zeit hat viele von uns fit gemacht in der Online-Kommunikation.

Mechthild Rawert (Bild: privat)

Zehn Jahre Eröffnungsgottesdienst zum Lesbisch-schwulen Stadtfest Berlin

– bedeutet, zehn Jahre deutlich sichtbares Zusammenleben in Vielfalt, 

– bedeutet, die Würde einer jeden einzelnen Person in den Mittelpunkt stellen, 

– bedeutet, sich aktiv für gleiche Rechte, gleiche Chancen und gleichen Respekt einzusetzen, 

– bedeutet, sich eindeutig gegen Diskriminierung, Rassismus und Ausgrenzung zu positionieren.

Ein Markenkern des Eröffnungsgottesdienstes des Rogate-Klosters Sankt Michael zu Berlin war und ist der Regenbogen. Als Mitglied der katholischen Kirche kann ich mir lebhaft vorstellen, wie schwierig es auch in anderen Konfessionen (gewesen) ist, die bunten Farben als Ausdruck für die Akzeptanz aller Mitglieder der LGBTTIQ*-Community zum Leuchten zu bringen. Dabei tut es gut wahrzunehmen, wie Vertreter*innen zahlreicher Glaubens- und Weltanschauungsgemeinschaften mit diesem gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst signalisieren, dass die Liebe zählt und dass es keine Liebe gibt, die wertvoller ist als eine andere. Dem Gemeindekirchenrat der Evangelischen Zwölf-Apostel-Kirche gebührt mein großer Dank.

Der Gottesdienst eröffnet das Lesbisch-schwule Stadtfest Berlin, welches längst eine weit über Schöneberg hinausreichende Institution ist. Politisch und in Feierlaune steht es Jahr für Jahr für Akzeptanz, Offenheit und Vielfalt – und das ist gut so. Ich begrüße es sehr, dass die Veranstaltenden das Zurschaustellen oder Tragen von Symbolen mit Bezug zur rechtsextremen Szene absolut nicht dulden.

Das Coronabedingt nun ins kommende Jahr getragene Motto „Wenn ich ein Engel wäre, dann…“ des diesjährigen Gottesdienstes taugt auch als Jahresmotto. Viele von uns denken doch in so manchen Situationen „da habe ich einen Schutzengel gehabt“. Nun wird uns bis zum Eröffnungsgottesdienst am Freitag, 16. Juli 2021, aufgetragen, selber ein Engel zu sein. Welcher Engel will ich sein – können diese doch zahlreiche Gestalten annehmen. Für wen möchte ich ein himmlisches Wesen sein? Welchem Leben möchte ich Zeichen schenken? Aufgabe über Aufgabe.

Wir werden es im Eröffnungsgottesdienst 2021 erfahren. Ich freue mich auf das Zusammenkommen vieler Engelswesen.

Mechthild Rawert, Mitglied des Deutschen Bundestages, SPD
Rückblick: Eröffnungsgottesdienst 2011

Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort von Landespfarrerin Andrea Richter

Vielfalt, Diversität, Buntheit und Lebensfreude sind Ausdruck der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst! Wie gut ist es für unsere Stadt und für unsere Kirche, dass diese Freude am Leben auf dem schwul-lesbische Stadtfest von Jahr zu Jahr gefeiert wird!

Landespfarrerin Andrea Richter (Bild: privat)

Und wie bedauerlich, dass nun gerade das 10. Jubiläum am 17. Juli aufgrund der Pandemie ausfallen und aufs nächste Jahr verschoben werden musste.

Wir vermissen das Fest! Das Miteinander, die Musik, die Gespräche, die Informationsstände, das gute Essen. Wir vermissen den gemeinsamen Beginn mit einem Gottesdienst und so großartigen Gruppen wie „Männer Minne„.

Das Zeichen des Regenbogens leuchtet trotzdem! Immer wieder war er zu sehen, dieser „Bogen in den Wolken“ nach den Gott sei Dank reichlichen Regenschauern der letzten Wochen.

Wir brauchen dieses Zeichen bleibender Sehnsucht nach Versöhnung und friedlichem Zusammenleben. Der Bogen mahnt uns alle, die Augen offen zu halten, wo immer auf dieser Welt Gewalt ausgeübt wird und Menschen aufgrund ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Orientierung oder religiösen Zugehörigkeit diskriminiert und verfolgt werden! Er mahnt uns, hinzuschauen, den Mund aufzumachen und Einspruch zu erheben! Er lädt ein zum Beten und zum Handeln!

Gott sagt Ja zu dem von ihm erschaffenen Leben in Vielfalt und Fülle. Sie sollen erhalten bleiben – trotz aller Versäumnisse und Fehlläufe der Menschheitsgeschichte. Und alle Menschen in unserer Stadt sind dazu eingeladen, dieses Ja nachzuvollziehen und lebendig zu halten!

Ich danke dem Rogate-Kloster, ich danke allen, die in den vergangenen Jahren dazu beigetragen haben, dass das schwul-lesbische Stadtfest gefeiert werden konnte. Und ich freue mich schon heute auf den 16. Juli 2021.

Dann sehen wir uns wieder! Bleibt alle behütet unter dem Zeichen des Regenbogens!

Pfarrerin Andrea Richter, Beauftragte für Spiritualität in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort von Dr. Katharina Schneider

Sehr gern hätte ich vergangenen Freitag am Eröffnungsgottesdienst zum Lesbisch-schwulen Stadtfest teilgenommen. Dieses Fest der LGBTQ-Szene ist ein ganz besonderes, mit der Mischung aus Politik und Musik, wildem Sofa und Gesprächen, und mit seinem Eröffnungsgottesdienst.

Zugleich ist das Stadtfest ein Fixpunkt. Zwei volle festliche Tage mitten im Sommer und mitten im queeren Kiez. Familien verlegen ihren Sonntagsspaziergang hierhin. Gäste kommen, allein, zu zweit oder zu mehreren. Sie genießen ein Wochenende lang gute Stimmung, eingeleitet durch den Gottesdienst am Freitagabend.

Siebenundzwanzig Mal hat das Stadtfest ein Zeichen gesetzt, sichtbar, deutlich und fröhlich, für Vielfalt, gegen Homo- und Transphobie. Es ist wichtig, dass es dieses Zeichen gibt. Denn auch in Berlin gibt es Homo- und Transphobie, mal offen, mal subtil. Für Kirchen, Gemeinden und Gottesdienste gilt dasselbe. Dagegen setzt der Eröffnungsgottesdienst des Rogate-Klosters ein Zeichen, neun Mal schon, und das ist wichtig.

Diesen Sommer fehlen uns der Gottesdienst und das Stadtfest. Neben der guten Stimmung und dem Zeichen für Vielfalt wird den Organisator*innen das Einkommen fehlen, mit dem sie von Jahr zu Jahr planen. Für die schwulen Wirte im Kiez, treibende Kraft hinter dem ursprünglichen Fest, ist das Jahr ohnehin schon schwierig. Corona verringert Einkommen und verhindert Großveranstaltungen. Ausgaben, Homo- und Transphobie laufen leider weiter.

Deshalb freue ich mich, dass das Rogate-Kloster schon jetzt den Eröffnungsgottesdienst zum Stadtfest im nächsten Jahr ankündigt. Ich freue mich auf den 16. Juli 2021, um 19.30 in der Zwölf-Apostel-Kirche. 

Studienleiterin Dr. Katharina Schneider, Projekt Leben in Vielfalt, AKD-EKBO

Angesichts der Corona-Pandemie können wir leider keine verlässlichen Angaben machen, wann wir wieder zu Rogate-Gottesdiensten und Veranstaltungen einladen können.

Eine Auswahl der geplanten Rogate-Termine:

Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort von MdB Dr. Jan-Marco Luczak

Liebe CSD-Community, liebe Freunde und Wegbegleiter des Rogate-Klosters, lieber Bruder Franziskus,

in diesem Jahr ist alles ein wenig anders, aber anders sein ist – wie ich finde –  völlig OK. Um Anderssein, um Vielfalt und dessen Akzeptanz und das gemeinsame Kennenlernen des Anderen wäre es beim diesjährigen 28. schwul-lesbischen Stadtfest in Berlin gegangen.

Bis heute hat sich das Fest zu einem der größten Pride-Straßenfeste in Europa etabliert. Jedes Jahr lockt es rund 350.000 Besucher aus der ganzen Welt an. Das ist ein starkes Signal für Offenheit und Toleranz.

Es zeigt, dass buntes vielfältiges Leben – wofür Berlin und insbesondere Schöneberg steht – etwas Wunderbares ist und dass man friedlich gemeinsam miteinander feiern kann. Vielfalt macht unsere Welt interessanter, bunter, lebendiger und spannender. Vielfalt bereichert.

Leider sehen das immer noch nicht alle so. Erst im vergangenen Monat mussten wir in Berlin miterleben, dass es bei einer Pride-Demo wieder zu homophoben Übergriffen und Beleidigungen gekommen ist. Deswegen ist es so wichtig, dass wir immer wieder ein Zeichen für die Vielfalt, für Offenheit, für Akzeptanz und Toleranz setzen.

Der ökumenische Gottesdienst, traditionell zur Eröffnung des schwul-lesbischen Stadtfestes, das ist ein solches, starkes Zeichen, welches wir in die Gesellschaft hinaustragen. An diesem Gottesdienst beteiligen sich Intersexuelle, Baptisten, Lesben, Lutheraner, Schwule, römische und Alt-Katholiken, Bisexuelle, Reformierte, Queere, Ordensleute, Trans*, Mitglieder aus fremdsprachigen Gemeinden, und viele viele mehr ….

Ich finde, gerade das ist ein Sinnbild für Vielfalt, Toleranz und Offenheit, die wir leben und lieben. Und heute, vor fast genau zehn Jahren, wurde dieses konfessionsübergreifende Projekt, dieser ökumenische Gottesdienst, vom Rogate-Kloster ins Leben gerufen. Das hat, wie ich weiß, viel Kraft und auch viel Mut gekostet.

Es mussten viele Widerstände überwunden werden, denn gerade in traditionell geprägten Lebensbereichen wie der Religion treffen Veränderungen und Anderssein nicht immer sofort auf fruchtbaren Boden.

Sie, lieber Bruder Franziskus, Sie waren der Spiritus Rector des Ganzen. Sie haben mit viel Mut, mit viel Leidenschaft, diese Widerstände, die es gab, überwunden.

Sie haben für Akzeptanz und Toleranz gekämpft und sich konsequent gegen Homo- und Transphobie eingesetzt. Ihr Mut und ihr Engagement haben viel bewegt. Sie haben den ökumenischen Gottesdienst zu dem gemacht, was er heute ist: Ein treuer und fester Wegbegleiter des Stadtfestes. Einen Ort, wo Vielfalt über viele Grenzen hinweg verbindet und nicht spaltet.

Dafür möchte ich Ihnen danken und meine tiefe Anerkennung aussprechen. Dieser ökumenische Gottesdienst schafft jedes Jahr aufs Neue einen ganz besonderen Ort der Harmonie, des Zusammenseins und des Dazugehörens. Einen Ort, wo Vielfalt über viele Grenzen hinweg verbindet und nicht spaltet.

Wir werden ihn in diesem Jahr – zum zehnjährigen Jubiläum – ganz besonders vermissen, aber keinesfalls vergessen. Wir werden die wichtige Botschaft, die von ihm ausgeht, diese Botschaft von Toleranz, von Offenheit und christlicher Nächstenliebe auch weiter gemeinsam nach außen tragen, bis wir im nächsten Jahr hoffentlich wieder zusammenkommen können und auch wieder gemeinsam Andacht halten, beten, singen und ein Fest voller Nächstenliebe und Vielfalt feiern können.

In diesem Sinne, meinen herzlichen Dank, bleiben Sie gesund und auf bald,

Ihr Jan-Marco Luczak, Mitglied des Deutschen Bundestages, CDU

Rogate-Gottesdiensttradition: Ein Beispiel aus dem Jahr 2011.

Angesichts der Corona-Pandemie können wir leider keine verlässlichen Angaben machen, wann wir wieder zu Rogate-Gottesdiensten und Veranstaltungen einladen können.

Eine Auswahl der geplanten Rogate-Termine:

Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort von Pröpstin Dr. Christina-Maria Bammel

Liebe Freunde und Freundinnen des schwul-lesbischen Straßenfestes – mit Tradition und Farbe,

auch wenn wir noch auf Covid-Abstand bleiben müssen – vor allem jetzt in den letzten Julitagen sind wir uns besonders nah!

Vor einer Dekade haben sehr engagierte Menschen, denen wir alle sehr dankbar sein können, das erste Mal mit einem Gottesdienst das Motz-Straßenfest eröffnet. Mutig, engagiert und beherzt – seitdem – jedes Jahr neu. Nicht mehr wegzudenken ist so ein sammelnder und inspirierender Einstieg in die Festtage mit berührenden Predigten, mit Musik und Gebet, mit Kraft und Leidenschaft. Danke, dass ich das auch schon selbst miterleben und mitfeiern durfte!

In meinen Gedanken und mit dem Herzen bin ich bei Ihnen, bei euch, die ihr bereits so viel in der Vorbereitung gedacht und geplant hattet, bevor ein Virus unseren Alltag ganz anders werden ließ.

Wie viel gegenseitige Ermutigung und Widerstandsfähigkeit das gerade im Anfang gebraucht haben muss, um sich mit dem damals neuen Format zu behaupten – auch gegen manche kirchenleitende Bedenken.

Der Kampf gegen Vorurteile ist zäh. Der Kampf gegen diskriminierende Haltungen noch zäher. Aber die Community ist mit den Jahren größer, bunter, lauter geworden. Gut so! Es geht schließlich um gleiche Rechte für alle Menschen, in der LGBTTIQ-Community und über sie hinaus.

So wichtig sie sind, es geht um noch mehr als Rechte. Es geht um die Grundlage unseres Lebens, um die Liebe. Wo sie normiert oder gar verboten wird, ist sie in Gefahr, sind Menschen in Gefahr. In vielen Ländern der Welt ist das noch der Fall. Davor können wir die Augen auf keinen Fall verschließen! Unsere Gebete, unser Empowerment, unser Einsatz; werden bitter nötig gebraucht, weil einfach nicht hinzunehmen ist, dass auch im 21. Jahrhundert noch an so vielen Orten die sexuelle Orientierung zur Lebensgefahr wird. Das ist ein Skandal und eine Wunde in der Menschheit!

So viel gefährdetes Leben! Das wissen wir nicht erst seit dieser Virus-Krise. Wo die Gefährdungen bedrohlich, die Nächte dunkel und die Schatten weit reichten, da hat Gott immer wieder Boten der Furchtlosigkeit und der Rückenstärkung auf den Weg gebracht. Dieses Lebens- und Liebes- und Antifurcht-Botschafter sind Engel. Das ist mein Glaube und wird mir immer wieder neu zur Hoffnung. Nur nicht furchtsam werden, das sagen die himmlischen Botschafter. Und damit geben sie Bodenhaftung, allen, die mutig füreinander eintreten, für gleiche Rechte und die bunte Liebe kämpfen.

Der Engel der Ermutigung, der Selbstbehauptung, vor allem der Engel der Liebe, die vielfältig ist, – Gottes Engel – , wird mit euch durch die kommenden Zeiten gehen, wird mit uns allen gehen auch zum CSD Gottesdienst am 24. Juli diesen Jahres in Berlins Stadtmitte, wird mit uns allen gehen, bis wir uns wiedersehen – und das hoffentlich nicht erst im Juli 2021, dann unter dem Motto „Gleiche Rechte für Ungleiche – weltweit“. Aber da ganz besonders! Das sage ich auch verbunden mit einem herzlichen Gruß von unserem Bischof der Evangelischen Kirche-Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein.

Gottes Segen!

Pröpstin Dr. Christina-Maria Bammel, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort von Pfarrer Sebastian Wolfrum

Liebe Geschwister aus dem Rogate-Kloster in Berlin,

ich gratuliere euch herzlich zum zehnjährigen Bestehen der Gottesdienste zum lesbisch-schwulen Stadtfest in Berlin.

„Wenn ich ein Engel wäre …“ in diesem Jahr seid ihr dazu kreativ und ganz anders unterwegs. Ganz wie die biblischen Engel sich nicht von Mauern und unsichtbaren Hindernissen abhalten lassen, ihre Arbeit zu tun, so findet ihr Wege, Engel zu sein für die vielen queeren Menschen in der Stadt. Sichtbar sein, mutig laut werden, einstehen, davon konnte euch vor zehn Jahren Drohung und Gewalt nicht abhalten – was kann euch da ein Virus tun?  Es bringt euch zusammen und lässt euch kreativ werden.

Ich grüße auch mit den „Seligpreisungen queer.0“, aus dem Gottesdienst von 2019.

Euer Sebastian Wolfrum, Pfarrer aus Veitshöchheim
Pfarrer Sebastian Wolfrun (Bild: privat)
  • Selig sind, die zu sich selbst gefunden haben, denn Gott hat sie so gemacht.
  • Selig sind, die Gottes Vielfalt trauen, denn ihre Phantasie und Kreativität wird Tag für Tag genährt.
  • Selig sind, die sich nicht unterkriegen lassen von den Windungen und Brüchen des Lebens, Gott verspricht ihnen: ich bin bei dir.
  • Selig sind, die den Mund auftun für die Stummen. Denn durch ihr Handeln werden andere sichtbar.
  • Selig seid ihr, die ihr euch zeigt und die ihr laut seid, denn andere finden durch euch Frieden.
  • Selig seid ihr, die ihr Geschwisterliebe queerbunt praktisch lebt und dafür einsteht. Denn Gott lebt mitten unter euch.
  • Mögen Engel euch weiterhin begleiten, beflügeln und behüten.

Zehn Jahre Rogate-Eröffnungsgottesdienste: Grußwort Lesben und Schwule in der Union Berlin (LSU)

Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr. Durch die Corona-Pandemie können wir am Wochenende leider nicht das 28. Lesbisch-schwule Stadtfest gemeinsam feiern. Auch der festliche Eröffnungsgottesdienst kann diesmal nicht stattfinden. Die schweren wirtschaftlichen Folgen für das bunte Leben unserer Stadt spüren in diesen Monaten besonders die Bars, die Restaurants und Clubs auch im Regenbogenkiez rund um den Nollendorfplatz.

Mario Röllig, Landesvorsitzender der LSU Berlin (Bild.privat)

Trotzdem sind viele von uns enger zusammengerückt, unterstützen sich, sprechen anderen Mut zu. Ich selbst habe viel Solidarität in der Community erlebt. Auch innerhalb unseres Teams der LSU Berlin waren wir einerseits traurig, dass wir unsere Pläne für die Pride Weeks in diesem Jahr nicht so umsetzen konnten, wie erhofft. Andererseits nutzten wir so die Zeit, neue technische Möglichkeiten der Kommunikation und des persönlichen Austausches auszutesten. Viele Ideen sind entstanden und wurden von uns umgesetzt, um unseren Mitgliedern, unseren Freunden und der LGBTIQ-Community unter diesen veränderten Bedingungen zu zeigen, wir sind für Euch da. Wir bewegen etwas. Wir sind sichtbar.

Nein, einsam oder eingesperrt fühlte ich mich in dieser Zeit überhaupt nicht. Meine freiheitlichen Grundrechte fand ich auch nicht eingeschränkt, oder außer Kraft gesetzt vom Staat, wie dies so manche Aluhütchenträger lautstark in den letzten Monaten äußerten.

Vor genau 33 Jahren war dies ganz anders. Ich war 19, total verliebt in einen Mann in West-Berlin. Meine erste große Liebe, für die ich alles riskierte. In diesem heißen Sommer 1987 saß ich nach einem misslungenen Fluchtversuch in Einzelhaft im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen in Ost-Berlin. Völlig rechtlos, mit der großen Angst, dort nie wieder rauszukommen. Ich wurde gedemütigt, schikaniert und psychisch gefoltert, nur weil ich schwul war und nicht davon abzubringen zu meinem Freund in den Westen zu wollen. Das war mein Verbrechen. Hinter in der Ausweglosigkeit dieser Mauern hatte ich aber auch den festen Willen, mich nicht brechen zu lassen und wenn ich dort raus komme, immer aufrecht zu bleiben. Und ich hatte Glück. Durch den Einsatz meiner Eltern und Freunde bekam ich die Chance für ein neues Leben, den Neuanfang im Westen. Damals, als ich im März 1988 im Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde als Flüchtling aus der DDR ankam, mit einer kleinen Tasche mit dem Allernötigsten drin, fühlte ich mich willkommen. Ich war sogar ein Held. Denn in dieser Zeit kamen nur wenige Flüchtlinge von drüben an.

Ich sprach die selbe Sprache, der wichtigste Schritt für die Integration. Sofort bekam ich meinen ersten West-Berliner Reisepass, wurde in der Krankenkasse aufgenommen und beim Arbeitsamt registriert. Mein erstes Bankkonto konnte ich bei der Berliner Sparkasse eröffnen. Und schon sechs Wochen später bekam ich meinen ersten richtigen Job als Kellner in der Bristol-Bar im Hotel Kempinski am Ku-Damm. Trotz der Wohnungsnot, erhielt ich ganz selbstverständlich mit einem Wohnberechtigungsschein ein Jahr später meine erste Wohnung in der Feurigstraße in Berlin-Schöneberg.

All das, was ich gerade aufzählte ist für geflüchtete Menschen heute in Berlin ungleich schwerer. Schon allein durch das langwierige komplizierte Asylverfahren. Gerade für LGBTIQ+Menschen, die aus Ländern bei uns Zuflucht suchen, in denen sie wegen ihrer Sexualität verfolgt werden, die sich dort für Menschenrechte eingesetzt haben, sind diese Verfahren besonders entwürdigend, bis sie hier endlich ankommen können. Auch diese Menschen bereichern unsere vielfältige Stadt und unsere bunte Community. Dies wird all zu oft vergessen.

Ich erinnere mich noch ganz genau an die Zugfahrt, als ich aus der DDR nachts über die Grenze in die Freiheit fuhr. Das war der schönste Moment in meinem Leben. Dieses Gefühl, endlich raus, endlich ein selbstbestimmtes Leben. Das werde ich nie vergessen.

Diese Möglichkeiten, die ich damals hatte, wünsche ich auch heute jedem Menschen, der in Berlin neu beginnen will. Ich bin stolz darauf, dass auch die Kirchen hierbei mit ihrer humanitären Unterstützung einen deutlichen Standpunkt einnehmen.

Trotz vieler Erfolge in der Gleichstellung, ist das gesellschaftliche Klima gegen queere Menschen in den letzten Jahren wieder rauher geworden. Nicht nur in unserer Stadt Berlin und in Deutschland. Auch vielen anderen Ländern. Wir als LSU setzen uns gegen Intoleranz, Diskriminierung, Ausgrenzung und Hassgewalt ein. Uns ist es wichtig, dass unsere Community heute mehr denn je gemeinsam die Stimme gegen LGBT-freie Zonen in Polen erhebt, gegen die Diskriminierung von trans- und intergeschlechtlichen Menschen in Ungarn, gegen die staatlich gelenkte Homophobie in Russland, oder gegen die Verfolgung von queeren Aktivisten in Kuba. Um all unsere Forderungen deutlich zu machen und eben nicht nur zu feiern, dient seit 28 Jahren die starke Sichtbarkeit unserer Community mit dem lesbisch-schwulen Stadtfest. Und seit Stonewall vor 51 Jahren auch mit dem CSD.

Gerade das Rogate-Kloster leistet mit seiner Arbeit, insbesondere in seiner schönen Tradition des Eröffnungsgottesdienstes zum Stadtfest, einen wertvollen Beitrag zu dieser Sichtbarkeit  und zur Akzeptanz von LGBTIQ in der christlichen Ökumene. Auch gegen den Widerstand von Fundamentalisten und manchen Amtsträgern, die noch immer gegen queere Lebensentwürfe Mauern in ihren Köpfen haben. Dies verdient unser aller Respekt.

Das Motto in diesem Jahr wäre eigentlich gewesen: „Wenn ich ein Engel wäre, dann…“ 

Dann würde ich durch Austausch und Dialog diese Mauern von Vorurteilen und Hass in unserer Gesellschaft überwinden. Als Mensch schaffe ich dies nicht immer. Trotzdem versuche ich jeden Tag mit meiner festen Überzeugung von einer besseren Welt solche Mauern abzubauen.

In diesem Sinn freue ich mich auf einen wunderbaren Eröffnungsgottesdienst und auf ein riesengroßes buntes lautes Regenbogen-Stadtfest im nächsten Jahr.

Mario Röllig, Vorsitzender Lesben und Schwule in der Union, Landesverband Berlin

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Die nächsten (geplanten) Rogate-Termine finden Sie hier:

  • Freitag, 17. Juli 2020| 19:00 Uhr, Mitgliederversammlung Förderverein Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin e.V., Tops u.a. Nachwahl Kassenprüfer/in und Satzungsänderung
  • Donnerstag, 23. Juli 2020| 20:00 Uhr, Mitgliederversammlung Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin e.V., Tops u.a. Nachwahlen Vorstand
  • Donnerstag, 27. August 2020| 19:00 Uhr, „Wangerlandsofa? Hör mal zu!“. Ort: Walter-Spitta-Haus, Lange Straße 60, 26434 Hooksiel.