Seit dem 9. März sammelt die Landesbühne Niedersachsen Nord im Anschluss an jede Vorstellung der Spenden für das Bündnis „Aktion Deutschland hilft“ für die Menschen in der Ukraine, wobei bisher 12.351,01 Euro zusammengekommen sind.
Landesbühnen-Intendant Olaf Strieb (links) und Br. Franziskus (Bild: Landesbühne Nord)
Auch in Wilhelmshaven kommen immer mehr Menschen an, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten. „In unsere Region, Friesland-Wilhelmshaven, kommen derzeit täglich mehr Frauen, Kinder und ältere Menschen. Sie sind erschöpft, müde, voller Sorgen um die, die sie zurücklassen mussten. Die hierher Geflüchteten sind aber auch hungrig, durstig und nicht selten fehlen Medikamente und beispielsweise Windeln für Kleinkinder“ sagt Bruder Franziskus vom Rogate-Kloster am Standort Wilhelmshaven.
„Das Kloster in Wilhelmshaven hilft in Zusammenarbeit mit der Caritas und der Diakonie Friesland-Wilhelmshaven diesen Menschen sofort hier vor Ort, damit unbürokratisch ohne Abzug das Nötigste beschafft werden kann. Ob nun Babynahrung, Wasser oder Hygieneartikel, es fehlt derzeit an fast allem.“
Um das Rogate-Kloster dabei zu unterstützen, wurden am Freitag, 18. März, und Samstag, 19. März, im Anschluss an die Vorstellungen von „Gespenster“ in Wilhelmshaven Spenden gesammelt, wobei zusätzlich insgesamt 2.085,70 Euro zusammenkamen.
Diese Spenden wurden heute von Landesbühnen-Intendant Olaf Strieb an Bruder Franziskus übergeben. Die Landesbühne und das Rogate-Kloster bedanken sich herzlich für die großzügigen Spenden der Zuschauer*innen und hoffen auf weitere Unterstützung bei Initiativen für die Menschen der Ukraine.
Das Demokratie-Projekt „FrieslandVisionen“ lädt am Donnerstag, 31. März 2022, zur vorerst vorletzten „Klimakanzel in der Krise“ in die Evangelisch-lutherische Stadtkirche in Jever ein. Beginn ist um 19:30 Uhr. In der Andacht wird zudem für den Frieden in der Ukraine gebetet. Liturgen sind Pastorin Katrin Jansen (Stadtkirche Jever) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster). Kreiskantor Klaus Wedel gestaltet den musikalischen Rahmen der Andacht.
Dr. Frank Ahlhorn (Bild: privat)
Die Ansprache zur Klimakrisen-Thematik wird Dr. Frank Ahlhorn, Geschäftsführer Wadden Sea Forum, halten. Er wuchs in Waddens, einem Dorf in der Gemeinde Butjadingen, Landkreis Wesermarsch, auf und absolvierte das Studium der Mathematik und Umweltwissenschaften an der Universität Oldenburg, u.a. dort war er zehn Jahre war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter in diversen nationalen und europäischen Forschungsprojekten, immer mit Bezug zur Küste und dem Klimawandel, tätig. Er ist Mitglied von Scientist for Future (S4F) Regionalgruppe Wilhelmshaven-Friesland.
Ahlhorn: „Ich kann ein anderes Lebensmodell wählen als mein Nachbar oder meine Nachbarin. Wir benötigen jedoch einen Grundkonsens über die uns umgebenden und lebensnotwendigen Randbedingungen. Und diese sind eng mit der Natur um uns herum verbunden. Wir müssen so wenig wie möglich in sie hineinwirken und unseren „Fußabdruck“ minimieren. Jede oder jeder muss bei sich selber anfangen. Jede oder jeder muss sich im Klaren darüber sein, was er oder sie bereit ist zu tun. Jede oder jeder muss sich bis zu einem gewissen Maß über die Konsequenzen seines Handelns oder Nichthandelns bewusst werden.“
Die Klimakanzel ist das Gottesdienstformat der „FrieslandVisionen: Wie wollen wir morgen leben?“, dem Demokratie-Projekt des Rogate-Klosters für die Region Friesland. Es wird aus Bundesmitteln (Programm MITEINANDER REDEN für den ländlichen Raum) gefördert.
Die nächsten Klimakanzel-Termine auf einen Blick:
Donnerstag, 31. März 2022 | 19:30 Uhr, Ökumenische Klimakanzel mit Dr. Frank Ahlhorn, Varel, Geschäftsführer Wadden Sea Forum e.V. Liturgie: Pastorin Katrin Jansen (Stadtkirche Jever) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster). Organist: Kreiskantor Klaus Wedel (Stadtkirche Jever). Ort: Stadtkirche Jever, Am Kirchplatz 28, 26441 Jever.
Donnerstag, 7. April 2022 | 19:30 Uhr, Ökumenische Klimakanzel mit Fritz Santjer, Cäciliengroden, Scientists for Future Wilhelmshaven-Friesland. Liturgie: Pastorin Katrin Jansen (Stadtkirche Jever) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster). Musik: Marvin Zibell, Jever. Ort: Stadtkirche Jever, Am Kirchplatz 28, 26441 Jever.
Das ökumenische Ukraine-Friedensgebet am Dienstag, 29. März, greift die ersten Erfahrungen auf, die nach Wilhelmshaven geflüchtete Menschen machen. Die Mitarbeitenden der mobilen Gemeinwesenarbeit der Diakonie Friesland-Wilhelmshaven, Alina Osterkamp und Tommaso Ippoliti, berichten in einer Intervention von ihrer Arbeit. Beide arbeiten seit Kriegsbeginn im Auftrag und enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung im Schwerpunkt in der lokalen Hilfe für aus der Ukraine-Geflüchtete. Als Ansprechpartner beantworten sie erste drängende Fragen, suchen und begleiten in die Unterkünfte, organisieren Erstausstattungen von Wohnungen und vermitteln medizinische Hilfen. Bruder Franziskus leitet das Team der Gemeinwesendiakonie aus dem Nachbarschaftsbüro Tonndeich-Südstadt in der Gökerstraße 96.
Das Friedensgebet beginnt um 18:00 Uhr in der St. Willehad-Kirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Die Liturgie gestalten Dechant Andreas Bolten (Sankt Willehad), Priester Gerrit Junge (Neuapostolische Kirche), Pfarrer Meik Barwisch (Alt-katholische Gemeinde) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster). Die Orgel spielt Florian Bargen. Diakon Dr. Roushdy Tadros Michael und ein Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde) singen eine Friedensbitte, eine weitere soll in ukrainischer Sprache vorgebetet werden. Es wird eine Kollekte für die Ukraine-Nothilfe in Wilhelmshaven am Ausgang gesammelt.
Die Friedensandachten werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Kirche, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche, der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael am Standort Wilhelmshaven.
Seit Beginn des von Russland geführten Angriffskrieges werden die Friedensgabete über den Youtubekanal der Sankt Willehad-Kirche live übertragen: youtube.com/c/sanktwillehad
„Moskau verlangt die Dardanellen„, „Anhaltend schwere Kämpfe von Ungarn bis Kurland„, „USA-Frontverläufe haben sich um das Dreifache erhöht„, „Ungeheure Feindbelastung durch den Mehrfrontenkrieg„, „Moskau inszeniert eine Kabinettskrise in Frankreich„, so die Schlagzeilen aus einer Zeitung für Wilhelmshaven und für das alte Amt Jever am 22. März 1945 also kurz vor Ende des 2. Weltkrieges.
Uwe Reese (Bild: Screenshot Sankt Willehad-Gemeinde)
„Ukraine kämpft weiter um Mariupol„, „Russland Angriff auf die Ukraine„, „Tausende Soldaten in der Stadt„, „Millionen Flüchtlinge„, „Gesamte Infrastruktur zerstört„, „Deutschland stellt neue EU-Eingreiftruppe„, heißt es 77 Jahre später in der heutigen Ausgabe der „Wilhelmshavener Zeitung“.
Ich habe mir nicht vorstellen können und Sie vermutlich auch nicht, solche Schlagzeilen im 21. Jahrhundert lesen zu müssen. Geschichte wiederholt sich ganz offensichtlich. Haben wir uns in der Europäischen Union einfach zu sicher gefühlt?
Kriege, die waren weit weg, fanden in Korea, Vietnam, auf dem Balkan und in jüngster Zeit in Syrien und Afghanistan statt. Seit dem 24. Februar 2022 ist der Krieg in Europa zurück.
Russlands Angriff auf die Ukraine stellt einen eklatanten Bruch des Völkerrechts dar und ist ein Angriff auf die gesamte freiheitliche Weltordnung.
„Putin will nicht die Gebiete Donezk und Lugansk, sondern die ganze Ukraine.“ Das Zitat aus dem September 2014 stammt von dem damaligen ukrainischen Regierungschef Arsenij Jazenjuk als die Lage in der Ost-Ukraine eskalierte, nach dem die Städte Donezk und Lugansk sich als Volksrepubliken deklarierten und von Russland als solche anerkannt wurden.
Die Folge waren ständige Kampfhandlungen zwischen der Ukraine und Russland im Südosten der Ukraine. Acht Jahre später ist das Zitat aktueller denn je.
Der 69jährige Putin ist innen- und außenpolitisch auf der Höhe seiner Macht, und er nutzte sie zu einem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Mit dem Begriff „Spezialoperation“ tarnte Russland den Aufmarsch seiner Truppen an den Grenzen der Ukraine. Daraus ist ein Krieg geworden, der Europa bis ins Mark erschüttert. Fassungslos registrieren die Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union Flüchtlingsbewegungen in Ausmaßen wie im 2. Weltkrieg.
Der 24. Februar 2022 ist schon jetzt historisch, markiert er doch die Zeitenwende unseres Kontinents. Ein unabhängiges demokratisch geprägtes Land wie die Ukraine von der Weltkarte tilgen zu wollen, stellt einen infamen Bruch des Völkerrechtes dar. Furchtbare Nachrichten dokumentieren seit Wochen den menschenverachtenden Überfall der Russen. Ich befürchte, die Welt wird am Ende des Krieges nie wieder so sein wie vor Beginn des Krieges
„Leib und Leben geben wir für unsere Freiheit“, lautet eine Textzeile in der Nationalhymne der Ukraine, die die gesamte freie Welt bei dem Kampf um Freiheit an ihrer Seite weiß. Die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine stemmen sich gegen den Einmarsch des übermächtigen Russlands in einer Weise, die die Russen völlig unterschätzt haben. Der Vormarsch gelang nicht in dem geplanten Zeitrahmen von 72 Stunden. Ein Ende der kriegerischen Handlungen ist nicht absehbar.
„Gemeinsam mit den Allierten werden wir jeden Quadratmeter des Bündnisgebietes der NATO verteidigen“, sagte Bundeskanzler Scholz in einer Regierungserklärung. Sichtbare Zeichen setzen die NATO und die Bundeswehr, die in den letzten Wochen ihre Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen ausgeweitet haben.
Mehr Investitionen in Sicherheit, in Freiheit und in Demokratie – der russische Überfall ließ die Länder der freien Welt eng zusammen rücken. Die Welt läßt die Ukraine nicht im Stich und erhöhte den Druck auf Russland in einer so vielfältigen Weise, wie sie es noch nie gegeben hat. Sanktionsmaßnahmen zeigen Wirkungen. Eindrucksvolle Demonstrationen in allen deutschen Städten und eine Welle der Hilfsbereitschaft ist parallell dazu weltweit festzustellen.
Zwischenzeitlich sorgten Meldungen von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine für Schlagzeilen in den Medien und weckten auch Hoffnungen auf eine Ende der kriegerischen Handlungen. Die Welt hofft, dass bei den Gesprächen zumindest ein Waffenstillstand erzielt würde, um die Katastrophe noch abwenden zu können und einen Despoten wie Putin zu stoppen.
Noch eine persönliche Bemerkung zum Schluss: Ich bin im November 1943, also noch zu Zeiten des 2. Weltkrieges, geboren worden. Meine Großelten und Eltern haben im vorigen Jahrhundert Elend und Leid des 1. und 2. Weltkrieges erlebt und sie haben kaum darüber gesprochen.
„Nie wieder Krieg!“ hieß es nach dem Ende des 2. Weltkrieges im Jahre 1945. Für mich war die Aussage wie ein Dogma. Daran habe ich geglaubt bis zum 24. Februar 2022. 77 Jahre danach ist plötzlich alles anders. Europa befindet sich wieder in einer Ausnahmesituation, die derzeit nicht beherrschbar erscheint.
Schauen wir einfach mal zurück in die Geschichte. Im August 1924 fanden um den 10. Jahrestag des Kriegsbeginns in ganz Deutschland Massendemonstrationen statt, zu denen – seit 1920 jedes Jahr – der Aktionsausschuss der „Nie wieder Krieg!“-Bewegung aufrief.
„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg. Wer auf den Krieg vorbereitet ist, kann den Frieden am besten wahren. An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken. Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg“ so Mahatma Gandhi.
Der Alterspräsident des Stadtrates und Ratsherr Uwe Reese (Wilhelmshaven) am 22. März 2022 im ökumenischen Friedensgebet in der Sankt Willehad-Kirche zu Wilhelmshaven. Die Friedensgebete werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche und der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael.
Ratsherr Uwe Reese (Wilhelmshaven) am 22. März 2022 im ökumenischen Friedensgebet in der Sankt Willehad-Kirche zu Wilhelmshaven.
Die nächsten Ukraine-Friedensgebete in Wilhelmshaven:
Dienstag, 29. März 2022 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Intervention: Alina Osterkamp und Tommaso Ipolitti (Mobile Gemeinwesenarbeit der Diakonie Friesland-Wilhelmshaven). Liturgie: Dechant Andreas Bolten (Sankt Willehad), Priester Gerrit Junge (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven), Pfarrer Meik Barwisch (Alt-katholische Gemeinde) und Bruder Franziskus (Rogate-Kloster). Orgel: Wolfgang Pude. Diakon Dr. Michael und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven). Die Friedensgebete werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Kirche, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche, der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael. Ort: St. Willehad-Kirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Dienstag, 5. April 2022 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Intervention: Ratsherr Martin Ehlers (CDU Wilhelmshaven). Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Die für Donnerstag, 24. März, geplante „Klimakanzel in der Krise“ in der Evangelisch-lutherische Stadtkirche in Jever muss leider ausfallen, da die Referentin erkrankt ist.
Die Klimakanzel ist ein Gottesdienstformat der „FrieslandVisionen: Wie wollen wir morgen leben?“, dem aktuellen Demokratie-Projekt des Rogate-Klosters für die Region Friesland. Es wird aus Bundesmitteln (Programm MITEINANDER REDEN für den ländlichen Raum) gefördert.
Die noch folgenden Klimakanzeln:
Donnerstag, 31. März 2022 | 19:30 Uhr, Ökumenische Klimakanzel mit Dr. Frank Ahlhorn, Varel, Geschäftsführer Wadden Sea Forum e.V. Liturgie: Pastorin Katrin Jansen, Jever, und Br. Franziskus Rogate-Kloster. Organist: Kreiskantor Klaus Wedel, Jever. Ort: Stadtkirche Jever, Am Kirchplatz 28, 26441 Jever.
Donnerstag, 7. April 2022 | 19:30 Uhr, Ökumenische Klimakanzel mit Fritz Santjer, Cäciliengroden, Scientists for Future Wilhelmshaven-Friesland. Liturgie: Pastorin Katrin Jansen, Jever, und Br. Franziskus Rogate-Kloster. Musik: Marvin Zibell, Jever. Ort: Stadtkirche Jever, Am Kirchplatz 28, 26441 Jever.
Willkommen zu unseren ökumenischen Friedensgebeten in WIlhelmshaven:
Dienstag, 5. April 2022 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Die Friedensgebete werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche und der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael. Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Dienstag, 12. April 2022 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Die Friedensgebete werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche und der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael. Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Dienstag, 29. März 2022 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Die Friedensgebete werden getragen von den Gemeinden der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche und der Luther-Kirche, der Caritas im Dekanat Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven und dem Rogate-Kloster Sankt Michael. Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Viktoria Lelèka ist Musikerin. Bis zu ihrem 25. Lebensjahr lebte sie in der Ukraine. Nun lebt sie in Deutschland. „Ich bin zutiefst besorgt und unruhig. Meine Familie, meine Freunde sind in der Ukraine. Meine Musik hilft mir. Wenn ich ukrainische Lieder in Deutschland singe, dann wird ukrainische Kultur min-destens im Ausland gehört. Mein größter Wunsch jetzt ist, dass Russland mit seinen Angriffen aufhört.“
Es geht um ihre Heimat. Und um die Heimat von 41 Millionen Menschen. Sie sind Mütter und Töchter und Schwestern, Brüder und Söhne und Väter. Sie wollen leben. Musizieren. Mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen. Morgens ins Büro fahren. Abends sich am Esstisch von ihrem Tag erzählen. Den Alltag leben, den wir auch leben. In einem freien Land. Dieses Land ist nun schon seit 13 Tagen im Kriegszustand. Krieg auf europäischem Boden. Nach über 75 Jahren Frieden. Das geht unter die Haut. Meine Mutter, die als 7jährige im Januar 1945 aus Breslau geflüchtet ist, kann kaum Nachrichten schauen. Zu vieles kommt da hoch an Erinnerungen. Sie hat Angst, dass der Krieg sich ausweitet.
Auch ich kann die Bilder manchmal kaum aushalten. Sehe zerstörte Häuser und Städte, sehe dahinter zerstörte Träume und Leben. Menschen auf der Flucht. Frauen, die unterwegs ihr Baby zur Welt bringen. Was für eine schreckliche Vorstellung. Krieg auf europäischem Boden. Realität von Gewalt und Angst. In den Nachrichten sehe ich ein Bild. Ein Kind hat es für seinen Vater gemalt. Der Vater ist ukrainischer Soldat. Das Bild hängt an seinem Spind. Dort wo er stationiert ist.
Was wird passieren? Gewalt schreit nach Gegengewalt. Waffen auf der einen Seite rufen nach noch mehr auf der anderen. Drohung bedingt Gegendrohung nicht nur in der Ukraine, sondern überall in Europa. Eine tödliche Logik. Eine Sackgasse ohne erkennbaren Ausweg. Da kann man dran verzweifeln. Und es mit der Angst zu tun bekommen. Oder in der Not zu Gott beten: Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens (Lukas 1,79b).
Ein Gebet, wo die diplomatischen Gespräche gescheitert sind? Muss Gott mal wieder richten, was die Menschen verbockt haben? Doch Friede kann niemand verordnen. Friede muss gewollt sein. Menschengewollt und zwar von beiden Seiten. Frieden entsteht nur, wo die Beteiligten Schritte aufeinander zugehen. Sonst kann es keinen Frieden geben.
Gott kann und will das allein nicht machen. Darum sind die Worte aus dem Lobgesang des Zacharias achtsam gewählt: Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Sie sind Teil einer großartigen Friedenserzählung: Christus kommt wie ein Himmelslicht, vertreibt die Finsternis und löst die Schatten des Todes auf wie die Sonne den Nebel.
Aber er tut das nicht ohne uns. Sondern indem er die Füße der Menschen auf den Weg des Friedens ausrichtet und ihnen den Weg aus der Sackgasse zeigt. Christus kommt in die tiefste Dunkelheit. Er steht allen bei, die tödlich bedroht sind. Und auch denen, die fassungslos und ohnmächtig die Bilder des Krieges in der Ukraine in den Nachrichten sehen. Aber den Weg des Friedens müssen Menschen gehen. Schritt für Schritt. Ohne Abkürzung. Und mit Geduld und Beharrungsvermögen.
Und mit einem Gebet auf den Lippen: Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens, du Gott des Friedens. Amen.
Pastorin Doris Möllenberg, Lutherkirchengemeinde Wilhelmshaven, am 8. März 2022 anlässlich des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine im ökumenischen Friedensgebet in der Sankt Willehadkirche Wilhelmshaven
Zum Hören: Pastorin Doris Möllenberg, Lutherkirchengemeinde Wilhelmshaven, im ökumenischen Friedensgebet am 8. März 2022.
Willkommen zu unseren Andachten in dieser Woche:
Wilhelmshaven, Niedersachsen:
Dienstag, 22. März 2022 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Der Alterspräsident des Rates der Stadt Wilhelmshaven, Uwe Reese, spricht. Liturgie: Pfarrer Kinzinger (Sankt Willehad), Bezirksevangelist Eike Rosentreter (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven) und Bruder Franziskus (Rogate-Kloster). Orgel: Herr Pude (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven). Diakon Dr. Michael und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven). Die Friedensgebete werden getragen von der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Gemeinde Wilhelmshaven, der Caritas Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven, Banter Kirche, der Luther-Kirche und dem Rogate-Kloster Sankt Michael. Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Jever, Friesland. Ein Termin des Demokratieprojektes „FrieslandVisionen: Wie wollen wir morgen leben?“:
Dieser Termin muss aus gesundheitlichen Gründen leider abgesagt werden: Donnerstag, 24. März 2022 | 19:30 Uhr, Ökumenische Klimakanzel mit Dr. Melanie Janßen-Kim, Scientists for Future Wilhelmshaven-Friesland. Mitwirkende Liturgie: Pastor Thorsten Harland, (Stadtkirche Jever) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster). Weitere Beteiligte: Diakon Dr. Michael und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven) Musik: Posaunenchor Jever unter der Leitung von Kreiskantor Klaus Wedel (Stadtkirche Jever). Ort: Stadtkirche Jever, Am Kirchplatz 28, 26441 Jever.
Zu einem ökumenischen Ukraine-Friedensgebet anlässlich der Russlandkrise laden die Gemeinden der Neuapostolischen Kirche, der Banter Kirche, der Luther-Kirche und der St. Willehad-Kirche, die Caritas, die Diakonie Friesland-Wilhelmshaven sowie das Rogate-Kloster Sankt Michael am Dienstag, 22. März 2022, ein.
Beginn ist um 18:00 Uhr in der Sankt Willehad-Kirche (Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven). Der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Gesundhet und Integration, Uwe Reese, spricht als Vertreter der Stadt Wilhelmshaven. Liturgen sind Pfarrer Holger Kitzinger, Bezirksevangelist Eike Rosentreter, Diakon Dr. Michael und Bruder Franziskus. Die Voslapper Kirchengemeinde St. Maria und St. Mauritius beteiligt sich mit einem Gebet und einer Lesung in koptischer Sprache.
Donnerstag, 24. März 2022 | 19:30 Uhr, Ökumenische Klimakanzel mit Dr. Melanie Janßen-Kim, Scientists for Future Wilhelmshaven-Friesland. Mitwirkende Liturgie: Pastor Thorsten Harland, (Stadtkirche Jever) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster). Weitere Beteiligte: Diakon Dr. Michael und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven) Musik: Posaunenchor Jever unter der Leitung von Kreiskantor Klaus Wedel (Stadtkirche Jever). Ort: Stadtkirche Jever, Am Kirchplatz 28, 26441 Jever.
Fünf Freitagsfragen an Pfarrerin Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin Brot für die Welt, über eine politische Kirche, die Folgen der Coronakrise im Globalen Süden und Erinnerungen an eine orangene Dose. Ein Interview im Rahmen des Rogate-Demokratieprojekts „FrieslandVisionen: Wie wollen wir morgen leben?“.
Präsidentin Dr. Dagmar Pruin (Bild: Brot für die Welt)
Pfarrerin Dagmar Pruin leitet seit März 2021 die evangelischen Hilfswerke Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe. Zuvor war die evangelische Theologin von 2013 bis 2020 Geschäftsführerin der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) und bereits seit 2007 auch Direktorin des deutsch-amerikanisch-jüdischen Begegnungsprogramms Germany Close Up (GCU). Schwerpunkte ihrer bisherigen Arbeit waren Fragen nach Begegnung und Versöhnung, nach der Verhältnisbestimmung von Religion und Politik, die christliche Friedensarbeit, der interreligiöse Dialog in internationaler Perspektive und der christliche Antisemitismus.
Dagmar Pruin wurde 1970 in Leer in Ostfriesland geboren und studierte Evangelische Theologie in Hamburg, Göttingen und Berlin und Jüdische Studien an der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 1998 bis 2006 war sie an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität in Berlin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Rüdiger Liwak für Altes Testament und Geschichte Israel, unterrichtete im Grund- und Hauptstudium an der Theologischen Fakultät und in den Gender Studies und leitete Exkursionen in den Nahen Osten.
Nach ihrer Promotion im Fach Altes Testament im Jahr 2004 führten sie Studienaufenthalte und Lehrtätigkeiten nach Jerusalem, Tel Aviv, Washington DC und Stellenbosch (Südafrika). Als Gründungsmitglied des Forschungsbereichs „Religion und Politik“ an der Humboldt-Universität leitete sie Konferenzen in Berlin, Brüssel und Washington, DC. 2007 konzipierte sie das Programm Germany Close Up an der Stiftung Neue Synagoge Berlin / Centrum Judaicum, welches mit Beginn ihrer Geschäftsführungstätigkeit dort dann zu Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) wechselte.
Nach einem berufsbegleitenden Vikariat ist Dagmar Pruin seit 2014 ordinierte Pfarrerin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Sie lebt in Kreuzberg, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.
Rogate-Frage: Frau Präsidentin Dr. Pruin, wann haben Sie zum erstmals von „Brot für die Welt“ gehört? Und was ist Ihnen vom ersten Eindruck in Erinnerung geblieben?
Dagmar Pruin: Im Kindergottesdienst! Wir haben immer etwas in die orangene Dose getan und kurz vor Weihnachten wurde dann bei uns zu Hause gezählt – meine Mutter war aktiv im Kindergottesdienst. Die Dosen wurden dann bei uns zu Hause geleert, die Münzen sortiert und dann in Geldrollen zur Bank gebracht. Ich fand das sehr spannend und für mich waren das unglaubliche Summen, die da auf dem Tisch lagen. Meine Eltern haben mir dann versucht zu erklären, wie unterschiedlich nicht nur das Geld, sondern gerade auch die Nahrungsmittel verteilt sind und dass es Kinder gibt, die nie genug zu essen haben und nicht in die Schule gehen können. Da wurde dann bei uns am Küchentisch der Blick auf die Welt viel weiter – das sind meine ersten Erinnerungen.
Rogate-Frage: Sie haben in Ihrer Vita durchaus häufiger die Felder Religion und Politik intensiv engagiert betrachtet. Wie politisch müssen Kirche und deren Werke heute sein?
Dagmar Pruin: Kirche ist politisch, auf jeden Fall, und die kirchlichen Entwicklungswerke ebenfalls. Es gibt den christlichen Auftrag, die Welt, in der wir leben, zu gestalten. Was das aber in den jeweils unterschiedlichen Situationen für politisches Handeln heißt, das muss dann immer wieder neu erfasst werden – auch in der konstruktiven Auseinandersetzung.
So brachte der Ökumenische Rat der Kirchen in den 1980er Jahren den „Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ auf den Weg. Darin setzte er Gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz in einen Zusammenhang, wie dies auch die 2015 von den Vereinten Nationen beschlossenen Nachhaltigen Entwicklungsziele tun. Diese Impulse werden in vielen Ländern umgesetzt. Kirchen und ihre Werke übernehmen – hier und weltweit – wesentliche Aufgaben. Ob Armutsbekämpfung, Ernährungssicherung, Anpassung an den Klimawandel, Bildung, medizinische Versorgung oder Stärkung der Zivilgesellschaft und der Menschenrechte: Bei all diesen drängenden Themen sind Partnerorganisationen von Brot für die Welt gefragt. Und wir setzen dies gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen auch in der politischen Arbeit um.
Rogate-Frage: Wie sehr hat die Coronapandemie die Arbeit von „Brot für die Welt“ verändert? Welche Herausforderungen muss die Organisation schultern und wie nehmen Sie die Situation der weltweiten Projektpartner wahr?
Dagmar Pruin: Corona hat die Arbeit von Brot für die Welt stark verändert – wir haben sehr schnell umgestellt auf mobiles Arbeiten und Home Office, und wir haben Dienstreisen bis auf wenige Ausnahmen eingestellt. Verändert hat sich vor allem auch die Arbeit unserer Partnerorganisationen: Sie konnten nicht mehr zu den Projekten reisen und mussten ebenfalls auf digitale Kommunikation umstellen.
Die Corona-Pandemie hat die Menschen im Globalen Süden hart getroffen und zu mehr Armut und Hunger geführt. Unsere Projektpartner haben immer wieder berichtet, wie die Lockdowns, die notwendig und richtig waren, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, zugleich vielen Menschen die Einkommen genommen haben. Die Pandemie hat die Menschen zurückgeworfen; wenn etwa Schulen geschlossen waren und es keine Schulmahlzeiten mehr gab, hat der Hunger zugenommen. Wir haben daher mit unseren Partnern wo immer möglich geholfen: mit Aufklärung über die Ansteckungswege, Hygienesets, mit Lebensmittelpaketen, der Einrichtung von kleinen Krankenstationen bis hin zu Sauerstoffkonzentratoren. Mein Eindruck ist, dass unsere Partner hier schnell, flexibel und kreativ Hilfe geleistet haben.
Rogate-Frage: Welche Auswirkungen hat Corona auf die Spendeneingänge sowie auf die Kollekten für Brot für die Welt in den Landes- und Freikirchen? Falls es zu geringeren Einnahmen kam/kommt, wie geht Brot für die Welt damit um?
Wir sind sehr dankbar, dass die Spendenbereitschaft in den vergangenen beiden Jahren hoch war. Angesichts der Pandemie, die auch bei uns zu wirtschaftlichen Einbrüchen geführt hat, war das keinesfalls selbstverständlich. Es hat sich jedoch gezeigt, dass viele langjährige, aber auch viele neue Spenderinnen und Spender die Arbeit von Brot für die Welt gerade wegen der gravierenden Pandemie-Folgen in den Ländern des Globalen Südens unterstützt haben. Für dieses Vertrauen sind wir überaus dankbar. Anders sieht es bei den Kollekten aus. Aufgrund der Corona-Auflagen konnten Gottesdienste nicht in gewohnter Form stattfinden und auch Kollekten nicht gesammelt werden. Gerade die Kollekten der Weihnachtsgottesdienste, vor allem an Heiligabend, sind traditionell für Brot für die Welt bestimmt. Hier haben wir deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Deshalb haben wir alternative Wege zur traditionellen Kollekte aufgezeigt: als digitale Kollekte, im Spendentütchen oder als Überweisung. Wir hoffen sehr, dass viele Menschen dieses Angebot annehmen.
Rogate-Frage: Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung steht unter neuer Leitung. Welche Wünsche haben Sie an die Politik der Ampelkoalition und der Regierung?
Dagmar Pruin: Wir alle wissen: Die Corona-Pandemie können wir nur global besiegen. Angesichts der anhaltenden Pandemie-Lage und des Impfstoffmangels in den ärmeren Ländern wünschen wir uns deshalb ein klares Signal der neuen Bundesregierung für die Unterstützung der zeitlich begrenzten Aussetzung der geistigen Eigentumsrechte auf Impfstoffe. Ein solcher sogenannter Waiver wird seit mehr als einem Jahr von über 100 Staaten bei der Welthandelsorganisation nachdrücklich gefordert. Leider spricht die Ampelkoalition nur von „freiwilligen Produktionspartnerschaften“. Diese werden nicht reichen, um der in Armut lebenden Mehrheit der Weltbevölkerung Zugang zu Impfstoffen zu verschaffen.
Wir wünschen uns auch, dass die neue Bundesregierung die Überwindung von Hunger und Armut in der Welt entschiedener angeht. Das wird mit Blick auf die dramatischen Folgen, die der Ukrainekrieg hat und haben wird, umso dringender. Positiv sehen wir, dass agrarökologische Ansätze im Kampf gegen den wachsenden Hunger gestärkt werden sollen. Bei der Anpassung an den Klimawandel und der Frage des Umgangs mit den Schäden und Verlusten, die viele besonders verletzliche Staaten infolge des Klimawandels bereits jetzt erleiden, wünschen wir uns deutlich mehr Engagement.
Rogate: Vielen Dank, Präsidentin Pruin, für das Gespräch!
Weitere Interviews in der Reihe Freitagsfragen (Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin ISSN 2367-3710) – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de.
Willkommen zu unseren nächsten Rogate-Gottesdiensten und Terminen:
Dienstag, 22. März 2022 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Der Alterspräsident des Rates der Stadt Wilhelmshaven, Uwe Reese, spricht. Intervention: Pastorin Doris Möllenberg (Lutherkirche). Liturgie: Pfarrer Kinzinger (Sankt Willehad), Bezirksevangelist Eike Rosentreter (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven) und Bruder Franziskus (Rogate-Kloster). Orgel: Herr Pude (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven). Diakon Dr. Michael und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven). Die Friedensgebete werden getragen von der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Gemeinde Wilhelmshaven, der Caritas Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven, Banter Kirche, der Luther-Kirche und dem Rogate-Kloster Sankt Michael. Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Donnerstag, 24. März 2022 | 19:30 Uhr, Ökumenische Klimakanzel mit Dr. Melanie Janßen-Kim, Scientists for Future Wilhelmshaven-Friesland. Mitwirkende Liturgie: Pastor Thorsten Harland, (Stadtkirche Jever) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster). Weitere Beteiligte: Diakon Dr. Michael und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven) Musik: Posaunenchor Jever unter der Leitung von Kreiskantor Klaus Wedel (Stadtkirche Jever). Ort: Stadtkirche Jever, Am Kirchplatz 28, 26441 Jever.
Das Rogate-Kloster ruft dazu auf, vorzeitig die Heizperiode in den Kirchen zu beenden. Um den russischen Angriffskrieg zu stoppen und um Energieimporte zu reduzieren sind wir alle an unseren jeweiligen Orten und unseren Verantwortlichkeiten gefordert. Viele Kirchen werden im Winterhalbjahr beheizt, uns selber fröstelt aber bei der Wärme, wenn die Energieimporte aus Russland dazu beitragen, den Krieg gegen die Ukraine indirekt zu finanzieren.
Suche Frieden und jage ihm nach! (Psalm 34,15)
Wir bitten von Herzen alle Verantwortlichen in Landeskirchen, Bistümern, Diozösen, Werken, Gemeinden, Pfarrräten und Kirchenvorständen darum, zu überlegen und zu prüfen, ob deutliche Energieeinsparungen sofort möglich sind und um so zu helfen, die finanziellen Überweisungen an Russland zu reduzieren. Der Krieg muss schnellstmöglich beendet werden, dazu können wir als Kirchen unseren Beitrag auch durch niedrigere Raumtemperaturen beitragen und auch etwas für den Klimaschutz leisten.
Das Demokratie-Projekt „FrieslandVisionen“ lädt am Donnerstag, 17. März 2022, zum ökumenischen Ukraine-Friedensgebet und zu einer weiteren „Klimakanzel in der Krise“ in die Evangelisch-lutherische Stadtkirche in Jever ein. Beginn ist um 19:30 Uhr.
Kanzel-Gastredner des Abends ist Marius Blümel von „Brot für die Welt„. Er wird seinen Blick inhaltlich auf die weltweiten sozialen Auswirkungen des Klimawandels richten.
Blümel: „Der zweite Teil des 6. Sachstandberichtes des Weltklimarates IPCC, der im Februar veröffentlich wurde, benennt deutlich: das Zeitalter klimabedingter Schäden und Verluste ist bereits erreicht. Vor allem arme, marginalisierte Bevölkerungsgruppen in Ländern des globalen Südens sind von den klimabedingten Schäden am meisten betroffen, obwohl sie am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben.“
Marius Blümel (Bild: privat)
Marius Blümel ist seit Januar 2020 als „Brot für die Welt“-Referent zu gleichen Teilen im Diakonischen Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg sowie im Diakonischen Werk der Ev.-reformierten Kirche tätig. Er hat knapp 16 Jahre im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit u.a. für den Evangelischen Entwicklungsdienst und das Zentrum für Mission und Ökumene in Südafrika gearbeitet.
„Der Klimawandel ist eine Herausforderung für uns alle! Wir müssen gemeinsam handeln, jetzt!“ mahnt Blümel. „Unter den Folgen des Klimawandels leiden vor allem arme, marginalisierte Menschen in den Ländern des globalen Südens, obwohl sie am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben. Deshalb fordert Brot für die Welt eine Anhebung des deutschen Beitrages an der internationalen Klimafinanzierung.“
Die Klimakanzel ist das Gottesdienstformat der „FrieslandVisionen: Wie wollen wir morgen leben?“, dem Demokratie-Projekt des Rogate-Klosters für die Region Friesland. Es wird aus Bundesmitteln (Programm MITEINANDER REDEN für den ländlichen Raum) gefördert.