A wie Angelusläuten. Seit einigen Monaten ist ein besonderes Glockenläuten vom Turm der Zwölf-Apostel-Kirche zu hören. Vor den Stundengebeten des Rogate-Klosters, ursprünglich dienstags um 18.50 Uhr und donnerstags um 19.20 Uhr, erklingt ein Angelusläuten. Dieses hat in vielen Kirchen eine lange Tradition. Früher zeigte das Signal an, dass die Kirche aufgeschlossen bzw. abends verschlossen wurde. Auch von den Glocken der benachbarten St. Matthias-Kirche auf dem Winterfeldtmarkt ist der Angelus drei Mal täglich zu hören (6.55, 11.55 und 18.55 Uhr). Es besteht aus drei mal drei Glockenschlägen, die in Zwölf-Apostel jeweils zehn Minuten vor Beginn der Andachten hörbar sind. Die Glockenschläge sind der Rahmen für z.B. folgendes Gebet:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist. (Drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du gesagt hast. (Drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit. (Drei Glockenschläge)
Deine Gnade, wollest du uns gießen in Herz und Sinn.
Aus des Engels Munde lass dies uns erfahrbar werden,
dass dein Sohn Jesus Christus hat angenommen unser Fleisch und Blut, auf dass wir durch sein Leiden und Kreuz
zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Durch ihn, unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes, lebt und regiert, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
D wie Dornen der Hoffnung. Zum Kloster gehört ein rund 70 Jahre altes Holzkreuz. Gestiftet 1962 von der ehemals eigenständigen römisch-katholischen St. Elisabeth-Kirchengemeinde in der Kolonnenstraße, war es lange in einem Schöneberger Keller eingelagert. Verschwunden waren allerdings alle hölzernen Dornen der Dornenkrone, die nun Stück für Stück ersetzt werden. Von Stätten des Leids aus aller Welt schicken Christen Dornen nach Berlin, damit diese in die neue Dornenkrone eingefügt werden können. Dies soll zeichenhaft verdeutlichen: Wir teilen das Leid der Menschen und die Hoffnung im Glauben. Beteiligt haben sich bislang: das Redemptoristenkloster Jugend-Kloster in Kirchhellen, die Ev. Gemeinde deutscher Sprache in der Istanbul/Türkei, die St. Petri- und St. Annenkirche, St. Petersburg/Russland, die Ev. Lutherische Epiphaniasgemeinde, Guatemala-Stadt, Guatemala, die Deutsche Gemeinde El Salvador und die Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache in Oslo/Norwegen. Weitere Informationen hier.
H wie Habit. Der Habit ist eine Ordenstracht einer Ordensgemeinschaft. Das Wort ist abgeleitet vom lateinischen „habitus“, was übersetzt „Haltung, Gestalt“ bedeutet. Wir haben für die Rogate-Gemeinschaft Pfingsten 2011 ein einheitliches Gewand eingeführt. Mitglieder der Gemeinschaft tragen in den Gottesdiensten und liturgischen Feiern des Klosters ein rotes Habit und – nach einem Jahr der Zugehörigkeit – das bei der Aufnahme in die Gemeinschaft verliehene Kreuz, bei festlichen Gottesdienste zudem als Obergewand ein Chorhemd. Der Habit soll künden von der Demut vor Gott, dem Wunsch der Hingabe an den Allmächtigen, der Bereitschaft zum Dienst am Nächsten sowie der Zugehörigkeit zum Kloster als geistlicher Heimat. Die Farbe Rot erinnert uns an die Nachfolge der Märtyrer, die vor unseren Tagen und auch heute den Glauben mit Blut beweisen mussten. Rot erinnert uns an den Heiligen Geist, der uns beten heißt. Die züngelnde Flamme des Feuers ist rot, wie das Pfingstsymbol. Die Glut ist rot, was uns daran erinnern soll, dass wir das Feuer im Glauben anbeten und nicht die Asche des Vergänglichen. Rot ist eine warme Farbe. Rot gilt als Farbe des Blutes und ist mit Leben verknüpft. Es bedeutet Energie und Wärme, die uns in der Nächstenliebe als Einstellung und Tat aufgetragen ist.
J wie Janitoren. Die Janitoren sind Angehörige des Rogate-Klosters ohne Selbstverpflichtung wie tägliches Stundengebet oder Bibellese. Sie bilden eine eigenständige Gruppe, nehmen aktiv an den Klostergottesdiensten teil und unterstützen nach ihren Möglichkeiten das Kloster. Die Janitoren-Mitgliedschaft ist Vorraussetzung für die Aufnahme in die Rogate-Gemeinschaft. Janitoren werden in einem Gottesdienst eingesegnet und erhalten eine Urkunde.
O wie Ordensname. Ein solcher Name soll den Träger an ein besonderes Vorbild erinnern und bei jeder Anrede den Träger an seinen Auftrag, dem Leben in der Nachfolge Jesu, erinnern. Die Mitglieder der Rogate-Gemeinschaft erfahren und erhalten (im Gottesdienst zur Aufnahme) vom Prior einen Ordensnamen. Bei der Rogate-Gemeinschaft ist dies der Name eines Heiligen oder Kirchenlehrers. Zudem wird aus besonderer Liebe für das jüdische Volk ein zweiter Name aus der hebräischen Bibel, dem älteren Testament, hinzugefügt, der den Namensträger an die Herkunft unseres Glaubens erinnern soll. An den Namen angefügt wird zudem das Ordensakronym RGSM für Rogate-Gemeinschaft St. Michael. Ordensnamen werden wie Tauf- oder Familiennamen vom Gesetz geschützt. Nicht nur deshalb sollte man ihn respektieren. Ordensnamen können in den Personalausweis eingetragen werden. Ein prominenter Träger eines Ordensnamens ist Pater Anselm Grün.
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Ein Kommentar zu „Kloster-ABC.“