Gebet: Führe uns wieder zusammen.

Herr, unser Gott, du lädst uns ein, zu dir zu kommen mit unseren Freuden und Sorgen, mit unserer Bitte und unserem Dank. Deine Gebote weisen uns den Weg durchs Leben. Oft aber haben wir es schwer, ihnen zu folgen. Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich!

Wir leben in Frieden und Wohlstand, aber erfahren täglich von Hunger und Armut, von ungerechten Verhältnissen, von Gewalt und Blutver­gießen. Auch spüren wir, dass unser alltägliches Leben bedroht ist. Schenke uns Zuversicht und Besonnenheit. Lass uns nicht auf jede künstlich aufgebauschte Katastrophenmeldung aus Internet und Medien hereinfallen und in Panik verfallen. Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich!

Wir nutzen mit Freude die Möglichkeiten, die uns die Technik und Wohlstand eröff­net. Wir erkennen aber auch die Gefahren, die uns umgeben. Menschen bringen durch Terroranschläge Chaos, Tod und Verderben. Menschen führen in Europa wieder Krieg und bedrohen auch uns. Das macht uns Angst.  Bewah­re uns vor Leichtsinn und Selbstüberschätzung, vor Rachsucht und Hartherzigkeit. Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich!

Wir sind im Glauben verbunden über viele Grenzen und Unterschiede hinweg. Warum gibt es so viel Uneinig­keit und Streit unter uns, warum sind wir so misstrauisch und unver­söhnlich? Vergib uns unsere Schuld, unsere Engstirnigkeit und unseren Starr­sinn. Führe uns wieder zusammen. Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich!

Für die Menschen in der Ukraine bitten wir um Frieden. Wehre mit deinem starken Arm den Machgierigen und Unbarmherzigen. Schenke den beiden Völkern, den Russen und den Ukrainern, Frieden und Freiheit im eigenen Land, das ihnen Niemand streitig macht. Wir rufen zu dir: Herr, erbarme dich!

Herr, lieber Vater, du hast unserem Leben ein Ziel gesetzt, wir beten dich an. Du zeigst uns durch Jesus, unseren Herrn, den Weg, auf dem wir zum Ziel gelangen. Erfülle uns mit der Kraft deines Geistes.

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Gebet von Pastor i.R. Rainer Ewald, Wilhelmshaven.

Friedensgebet für die Ukraine

Er hat es einfach getan!
Putin hat wirklich einen Krieg begonnen.
In Europa, nach Jahrzehnten des Friedens.
Wir sind hier, sprachlos, fassungslos und begreifen vielleicht noch gar nicht, was gerade geschieht.

So lasst uns beten zu Gott, unserem Vater. Du bist ein Gott, der die Treue denen hält, die im Staub schlafen müssen.
So bitten wir dich für alle, die unter dem Krieg leiden, die ihr Zuhause verlieren, denen geliebte Menschen genommen werden, deren Vertrauen zerbricht, die Schaden nehmen an Leib und Seele: lass du sie alle deine gute Nähe spüren, gib ihnen Kraft und Geduld und Hoffnung. Wir rufen zu dir: Kyrie eleison!

Du unser Gott, wir bitten dich für die Mächtigen, für die, die Verantwortung tragen in Russland, in der Ukraine, in Bela Russ, in den USA und der EU und in der ganzen Welt: lass sie Wege aus der Eskalation finden, erweiche ihre harten Herzen und pflanze in ihnen die Sehnsucht nach Frieden. Wir rufen zu dir: Kyrie eleison!

Du unser Gott, wir bitten für die Völker der Welt um Einheit, dass sie gemeinsam den Wunsch nach Frieden so lautstark vorbringen, dass ihre Regierenden das nicht überhören können, gib, dass die Völker der Welt einander als Geschwister und nicht als Feinde sehen. Wir rufen zu dir: Kyrie eleison!

Du unser Gott, wir bitten dich für uns selbst,
Lass nicht zu, dass unsere Dunkelheit zu uns spricht, und wir verzagen und resignieren.
Lass nicht zu, dass wir uns klein und unwichtig fühlen und meinen, wir könnten nichts tun.
Schenke uns deinen Heiligen Geist dass wir die Kraft finden, mit Fantasie und Zuversicht
Frieden zu stiften, wo Menschen sich mit Hass begegnen, dass wir Versöhnung suchen, wo Streit herrscht.

Segne uns mit deinem Frieden, damit wir gemeinsam Hand in Hand für eine
freiere und gerechtere Gesellschaft Dir zur Ehre arbeiten!

Vater unser im Himmel Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Gebet von Pastor Benno Gliemann (Lutherkirche Wilhelmshaven und Studierendenseelsorge), gebetet in den ökumenischen Rogate-Friedensgebeten in St. Bonifatius zu Varel und Sankt Willehad zu Wilhelmshaven am 24. Februar 2022, dem Tag des Überfalls Russlands auf die Ukraine.

Willkommen zu unseren nächsten Rogate-Gottesdiensten und Terminen:

Wilhelmshaven, Niedersachsen:

  • Weltfrauentag, Dienstag, 8. März 2022 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Bürgermeisterin Gesche Marxfeld wird als Vertreterin der Stadt Wilhelmshaven sprechen. Intervention: Pastorin Doris Möllenberg (Lutherkirche). Liturgie: Dechant Andreas Bolten (Sankt Willehad), Bezirksevangelist Eike Rosentreter (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven) und Bruder Franziskus (Rogate-Kloster). Orgel: Gerrit Junge (Neuapostolische Kirche Wilhelmshaven). Diakon Dr. Michael und Gemeindechor von St. Maria und St. Mauritius (Koptisch-orthodoxe Kirchengemeinde Wilhelmshaven). Die Friedensgebete werden getragen von der St. Willehad-Gemeinde, der Neuapostolischen Gemeinde Wilhelmshaven, der Caritas Wilhelmshaven, dem Diakonischen Werk Friesland-Wilhelmshaven, Banter Kirche und dem Rogate-Kloster Sankt Michael. Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.

Jever, Friesland, Niedersachsen:

Berlin, Schöneberg:

Fünf Fragen an: Pfarrer Andreas Blum, Gemeinde St. Bonifatius London

Fünf Fragen an Pfarrer Andreas Blum, Deutschsprachige Katholische Gemeinde St. Bonifatius London, über die Leere der Kirchen an Ostern, die Bedeutung persönlicher Begegnung in einer Auslandsgemeinde und existentielles Reden von Gott.

Pfarrer Andreas Blum (Bild: A. Karpinski)

Pfarrer Andreas Blum (53) stammt aus Bensberg bei Köln und studierte in Bonn und Canterbury Katholische Theologie. Nach vielen Jahren als Schulseelsorger und Geistlicher Mentor Theologiestudierender im Erzbistum Köln, wurde er 2017 Pfarrer der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde St. Bonifatius in London. Er engagiert sich darüber hinaus für die „Arche“ (Lebensgemeinschaften für Menschen mit und ohne geistige Behinderungen) sowie in der Exerzitienbegleitung (Schwerpunkt: Film).

Rogate-Frage: Herr Pfarrer Blum, wie haben Sie dieses Jahr Ostern feiern können?

Die Kirchen im Vereinigten Königreich müssen in diesen Tagen geschlossen bleiben und dürfen auch nicht für das Gebet Einzelner zugänglich gemacht werden. Diese Leere der Kirchen hat etwas von einem andauernden Karsamstag. Am Ostermorgen habe ich mich dann vor allem in der Klage der Maria von Magdala wiedergefunden: „Man hat meinen Herrn weggenommen.“ (Johannes-Evangelium 20,13). In diesem Jahr fehlte der Leib Christi in Gestalt der versammelten Gemeinde (1. Korintherbrief 12,27), und mit Maria habe ich zu verstehen versucht, was es heißen kann, nicht an dem Vertrauten und Liebgewonnenen festhalten zu sollen, sondern das österliche Leben im ganz anderen wiederzufinden. Die Antwort wird reifen müssen.

Rogate-Frage: Was hat sich durch die Corona-Pandemie für Ihre Gemeinde und Sie verändert und wie gehen Sie damit um?

Andreas Blum: In einer Auslandsgemeinde ist die Zusammenkunft und das Teilen von Sprache, Kultur und Speisen aus der Heimat ein wesentlicher Grundvollzug. Sich als Gruppe zu erleben, bietet Halt und Sicherheit in fremder Umgebung. Da unsere Gemeindemitglieder weit verstreut im Großraum London leben, haben wir Erfahrung im Umgang mit räumlicher Distanz, aber wir wissen eben auch um die Bedeutung einer Begegnung, die nicht durch Telefon und Bildschirm ersetzt werden kann.

Besonderes Augenmerk gilt in diesen Tagen unseren Senioren und ihrer Versorgung, sowie denen, die unter Einsamkeit und Zukunftsängsten leiden. Sie werden regelmäßig kontaktiert. Wir haben eine Sonderausgabe unseres Pfarrbriefs mit nützlichen Hinweisen, Anregungen und Ermutigungen erstellt, nicht zuletzt für jene, die digital nicht leicht zu erreichen sind. Wir bieten auf unserer Homepage eigene Gottesdienstvorschläge für jeden Sonntag an und haben zu Ostern ein Video montiert, in dem sich die Gemeinde mit Gebeten und Liedern von Haus zu Haus grüßt. Wir versuchen, in konkreter Verbindung zu bleiben.

Rogate-Frage: Wie nehmen Sie die aktuelle Situation in London wahr und wie geht die Bevölkerung damit um?

Andreas Blum: Bis vor kurzem galt das Vereinigte Königreich noch als gespaltenes Land (Stichwort: Brexit). Erstaunlich schnell und einmütig hat man sich jetzt jedoch hinter den Institutionen des Landes versammelt. Den regierungsamtlichen Anordnungen und Empfehlungen wird willig Rechnung getragen, beim Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) meldet sich ein Heer von freiwilligen Helfern und die Queen ordnet in ihrer unangefochtenen Autorität den historischen Moment für die ganze Nation ein. Direkte Kontakte in zwei große Krankenhäuser im Zentrum der Stadt berichten davon, dass die Anspannung groß sei – aber von einer Überforderung oder gar einem Kollaps des Systems, wie er in manchen deutschen Medien an die Wand gemalt wird, kann zur Stunde glücklicherweise nicht die Rede sein. Auf der Straße kommen jetzt eingeübte Tugenden wie das geduldige Schlangestehen oder die aus Höflichkeit bewahrte Distanz voll zum Tragen.

Rogate-Frage: Was können wir als europäische Christen aus der Situation lernen und in die Zukunft tragen?

Andreas Blum: Mitten in einer Krisenbewältigung mit unbekanntem Ausgang ist es kaum möglich, bereits nachhaltige Rückschlüsse für die Zukunft zu formulieren. Wo die einen noch hoffen, möglichst bald zu ihrem früheren Leben zurückzukehren, glauben andere, dass nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Die Wahrheit mag irgendwo dazwischen liegen, aber das kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keiner wissen. Auf den Prüfstand wird unser Verhältnis zur Schöpfung gehören, das sich weder in Ausbeutung noch Schwärmerei verlieren darf. Die Erkenntnis, dass auch der moderne Mensch nicht der Herr allen Lebens ist, führt uns vielleicht zu neuer Demut und Dankbarkeit. Nicht zuletzt aber verlangt eine existentielle Krise von uns Christen auch ein existentielles Reden von Gott. Mit Schweigen oder Floskeln wird es nicht getan sein.

Rogate-Frage: Würden Sie uns ein Gebet schenken?

Andreas Blum:

Statt Angst – das „Fürchtet euch nicht“ des Auferstandenen.
Statt Strafe – die Barmherzigkeit und Vergebung Gottes.
Statt Tod – das Leben.
Das ist Ostern.

Guter Gott,
lass dein österliches Licht auch in diesen Tagen leuchten,
in denen wir voll Sorge in eine ungewisse Zukunft schauen.
Du hast dich über unzählige Generationen
als der Gott an der Seite des Menschen erwiesen.
Stärke, führe und begleite auch uns
durch Leben und Tod
in Christus, unserem Herrn.
Amen.

Rogate: Amen. Vielen Dank, Herr Pfarrer Blum, für das Gespräch.

Weitere Freitagsfragen (Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin ISSN 2367-3710) – und Antworten – finden Sie hier: Rogatekloster.de

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Angesichts der Corona-Pandemie können wir leider keine verlässlichen Angaben machen, wann wir wieder zu Rogate-Gottesdiensten und Veranstaltungen wie dem Wangerlandsofa einladen können. Die nächsten geplanten Termine finden Sie hier.

Gebet: Fürbitte aus dem Gottesdienst zur Eröffnung des 25. Stadtfestes Berlin 2017

Großer Gott, wir danken Dir, dass wir geladen sind zum Fest des Lebens. Du hast uns gemacht, gestaltet wunderbar und rufst uns bei unserem Namen. Wir sagen Dank für alles Gute und das Gelingende in unserem Leben.

Gemeindevers: Nun lasst uns gehen und treten / mit Singen und mit Beten zum Herrn, der unserm Leben / bis hierher Kraft gegeben. (Evangelisches Gesangbuch Nr. 58, 1)

20046763_1772848566065337_5335927618255808222_nJesus Christus, unsere Wege kennen Höhen und Tiefen. Du weißt um unsere Schwächen und Stärken. Sei uns gnädig, Du Freund des Lebens.

Wir bitten für alle, die verheiratet oder verpartnert sind – und für die, die nun endlich heiraten dürfen, für die Frauen- und Männerpaare. Segne sie.

Gemeindevers: Wir gehen dahin und wandern / von einem Jahr zum Andern, wir leben und gedeihen / vom Alten bis zum Neuen (Evangelisches Gesangbuch Nr. 58, 2)

Heiliger Geist, Du Tröster. Wir bitten Dich für alle, sich wegen ihrer Homosexualität verstecken müssen: ….in Russland, Uganda, im Iran, Sudan, Somalia, Mauretanien, Nigeria, Libyen, Ägypten – und Tschetschenien.

Du weißt wo geweint und gelitten wird. Erbarme Dich! Schenke Mut und Trost. Werde Anwalt des Lebens – für die Gefolterten.

Gemeindevers: durch so viel Angst und Plagen, / durch Zittern und durch Zagen, durch Krieg und große Schrecken, / die alle Welt bedecken. (Evangelisches Gesangbuch Nr. 58, 3)

Dreieiniger Gott, wir danken Dir für gute Eltern, die ihre Kinder gut durch das Coming Out bringen und sie vorbehaltlos lieben. Wir danken für unsere Freunde, die mit uns durch Leben gehen und uns vertraut und nahe sind.

Gemeindevers: Denn wie von treuen Müttern / in schweren Ungewittern die Kindlein hier auf Erden / mit Fleiß bewahret werden, (Evangelisches Gesangbuch Nr. 58, 4)

20106769_1777153038968223_7203493836030336510_nGroßer Gott, Du schenkst uns Freiheit. Wir bitten für alle, die in Unfreiheit und in Ausgrenzung leben, weil ihre Identität oder ihr Glaube nicht akzeptiert wird und sie Ausgrenzung, Gewalt und Hass erfahren.

Gemeindevers: also auch und nicht minder / lässt Gott uns, seine Kinder, wenn Not und Trübsal blitzen, / in seinem Schoße sitzen. (Evangelisches Gesangbuch Nr. 58, 5)

Jesus Christus, schenke unserer Stadt ein sicheres Stadtfest. Schenke Du fröhliche Begegnungen, gesegnete Freundlichkeit und viel gemeinsames Lachen an diesem Wochenende. Lass es zum Fest des Lebens werden. Ein Fest für alle.

Gemeindevers: Ach Hüter unsres Lebens, / fürwahr, es ist vergebens mit unserm Tun und Machen, / wo nicht dein Augen wachen. (Evangelisches Gesangbuch Nr. 58, 6)

Heiliger Geist, wir danken Dir für das Engagement vieler für eine gerechte, solidarische und lebenswerte Welt. Segne Du die Arbeit der Einrichtungen und Gruppen, die sich für Menschen im Coming Out, für Jugendliche und für Ausgegrenzte einsetzen. Und segne unser Stadtfest an diesem Wochenende, dass es für viele zum Aufbruch in gelingendes Leben und eine bessere Welt werde. Amen.

Gemeindevers: Gelobet sei deine Treue, / die alle Morgen neue; Lob sei den starken Händen, / die alles Herzleid wenden. (Evangelisches Gesangbuch Nr. 58, 7)

Gebet: Die Fürbitten der Gemeinde Tokio für den Sonntag Okuli.

Die Fürbitten der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache Tokyo – Yokohama für den Sonntag Okuli, 27. März 2011

Herr, unser Gott, unser Vertrauen ins Leben ist stark erschüttert worden in den vergangen zwei Wochen. Können wir unseren eigenen menschlichen Kräften noch trauen? Wir haben uns bisher darauf verlassen, dass du letztgültig die Geschicke deiner Welt und deiner Menschen lenkst. Gilt das auch weiterhin? Mit unseren Zweifeln und Ängsten kommen wir zu dir.

Du, Gott, bist die einige Instanz, die höher ist als unsere menschliche Vernunft und unser Vermögen. An dir halten wir fest, an dir klammern wir uns fest. Verlass uns nicht. Hilf uns, all unsere Kräfte zu sammeln, damit diese Erde ein Wohnort für alle bleibt.

Lied: Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet, wachet und betet.

Wir denken vor dir an die kleinen Kinder, deren Gesundheit durch Jod-Belastungen im Trinkwasser gefährdet ist. Wir denken vor dir an die Menschen, die ihr Land nicht bestellen können, vielleicht auf Jahre hinaus, die ihr belastetes Gemüse nicht verkaufen können, die die Milch ihrer Kühe wegwerfen müssen, die ihre Arbeitsmöglichkeiten als Fischer, als Schiffbauer verloren haben. Wir denken vor dir an die Kinder und Jugendlichen, die ihre Eltern und Geschwister in dieser Katastrophe verloren haben.

Lied: Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet, wachet und betet.

Wir denken vor dir an die Menschen, die einige Monate, vielleicht auch Jahre in Behelfsunterkünften wohnen müssen. Wir denken vor dir an all die Menschen, die verunsichert sind, weil ihre Heimat strahlenbelastet ist. Wir denken an die Menschen, die in ihren erschütterten Seelen noch so gar keine Gedanken an irgendeine Zukunft denken können. Wir denken vor dir an die Männer, die ihr Gesundheit opfern, um Fukushima 1 in den Griff zu bekommen.

Lied: Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet, wachet und betet.

Wir danken für den Zusammenhalt unter den Menschen, der jetzt im Katastrophengebiet spürbar ist. Wir danken für die große Bereitschaft zu helfen. Für die Kommunen, die Wohnraum zur Verfügung stellen.  Für die Städte, die Menschen aus der mit Strahlen belasteten Zone evakuieren und bei sich aufnehmen. Für die vielfältige Hilfe, die so viele Firmen, Organisationen und auch Privatpersonen leisten.

Wir bitten um gute Ideen, Phantasie und Mut zu selbstloser Hilfe für den Aufbau neuer Existenzen.

Lied: Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet, wachet und betet.

Wir bitten für die Menschen, die die Energiekonzerne leiten, bringe ihre Gedanken in neue Bahnen, dass sie die Gefahren für Menschen und Umwelt nah im Blick behalten. Lass uns alle Verantwortung übernehmen, wo wir uns dazu imstande sehen und nicht ausweichen.

Wir bitten dich für die Menschen der deutschen Community in Japan: Hilf uns, wieder zusammen zu kommen, sobald es uns erlaubt wird. Hilf uns, unser Gastland zu unterstützen.

Lied: Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet, wachet und betet.

Wir bitten dich für unsere beiden deutschsprachigen Gemeinden hier in Tokyo, die jetzt in alle Winde zerstreut scheinen: Führe uns wieder zusammen, damit wir wieder für die Menschen in Tokyo und Yokohama da sein können. Amen.

Das Gebet finden Sie zum Ausdrucken hier.

Der Choral „Du schöner Lebensbaum des Paradieses“ ist das Wochenlied für den Sonntag Okuli:

Psalm 25,15

我 的 眼 目 时 常 仰 望 耶 和 华 , 因 为 他 必 将 我 的 脚 从 网 里 拉 出 来 。

Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.

Mine eyes are ever toward the LORD; for he shall pluck my feet out of the net.

Gözlerim hep RAB’dedir, Çünkü ayaklarımı ağdan O çıkarır.

Stále upírám své oči k Hospodinu, on vyprostí ze sítě mé nohy.

Ik kijk voortdurend op naar de HERE om Zijn hulp te vragen; want alleen Hij kan mij redden.

Aktuell: Das heutige Gebet der Tokyoter Kirchengemeinde.

Der Gottesdienst der Deutschen Gemeinde in Tokyo ist heute, Sonntag, 13. März 2011, nach dem großen Erdbeben in Tohokku, aufgrund der atomaren Gefahr abgesagt worden.

Die Gemeindeglieder haben die folgenden Texte zum miteinander Lesen und Beten erhalten. Wir werden aus Solidarität mit den Geschwistern die Texte ebenfalls lesen und das Gebet sprechen.

Fürbittgebet der Deutschen Kirchengemeinde in Tokyo

Gott, du hast die Welt geschaffen. Dafür waren wir immer dankbar. Darauf haben wir immer vertraut, dass wir ein Teil deiner Schöpfung sind, von dir gewollt und zu Gutem bestimmt.

Jetzt haben wir erlebt, dass deine Schöpfung auch ein anderes Gesicht hat. Wir haben erlebt, wie klein wir Menschen sind. Manche von uns haben Stunden der Angst erlebt, Stunden der Unsicherheit und Sorge. Die Menschen in der Erdbebenregion haben ihr Leben verloren, ihre Angehörigen, ihre Existenz.

Und der Schrecken ist noch nicht vorbei. Das Kernkraftwerk in Fukushima ist noch nicht sicher.

Dennoch hoffen wir auf dich, Gott, halten an dir fest und bitten dich deine Gegenwart in all diesen schlimmen Erfahrungen.

Wir bitten für die Familien, die nicht wissen, ob ihre Angehörigen noch leben. Wir bitten für die Verstorbenen. Wir bitten für die Menschen in den Notunterkünften.

Wir bitten für die Menschen, die vor dem Nichts stehen. Wir bitten für die vielen Helfer, die ihr Leben für andere aufs Spiel setzen.

An dir halten wir uns fest, Gott, gerade, wenn uns der Boden unter den Füßen wegrutscht. Auf dich hoffen wir, in allem, was wir erleben, ertragen, durchmachen müssen.

Begleite du uns, dass wir nicht verzweifeln. Hilf uns, aufeinander zu achten, richtige Entscheidungen zu treffen und zu helfen, wo wir können. Amen.

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Gott segne uns, wenn wir kommen. Gott segne uns, wenn wir gehen. Gott begleite uns auf allen Wegen, die vor uns liegen mit seinem Trost und seiner Kraft. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Die Texte der per Mail an die Gemeindeglieder versendeten Andacht finden Sie hier.

Das Gebet „Notstand in Japan nach Erdbeben, Tsunami und AKW-Gau“ von „Brot für die Welt“ finden Sie hier.

Gebet: Sorge vor einer Kernschmelze. Für die Opfer des Erdbebens in Japan.

Hinweis: Die nächsten Rogate-Gottesdienste finden Sie hier.
„Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ Daniel 9,18

Barmherziger Gott, wir sind erschrocken über die Zerstörungen des Erdbebens und des Tsunamis am Freitag in Japan.

Wir wissen nicht, wie die Menschen vor Ort leiden müssen. Wir wissen nicht, wie viele verschüttet sind und auf Hilfe warten. Die Bilder zeigen uns unsere Hilflosigkeit und Schwachheit.

Wir bitten Dich, sei den Gestorbenen gnädig und nimm sie auf in Dein Reich.

Wir bitten Dich um Hilfe für alle Menschen in Not in Japan, für die Verletzten und für die in Sorge. Wir bitten Dich um Schutz für die Menschen auf den Meeren und an den Küsten.

Uns erschrecken die immer neuen Meldungen über die Eskalation im beschädigten Atomkraftwerk Fukushima 1. Gib den Verantwortlichen in den Atomanlagen das Gelingen beim Verhindern einer Kernschmelze.

Lass die Solidarität unter den Völkern wachsen. Gib, dass die Hilfe schnell die Verwundeten und Hilflosen erreicht.

Segne die Arbeit der Hilfsorganisationen, der Polizei und der Feuerwehren. Lass uns nicht nachlassen in der Fürbitte für die Menschen, inbesondere für jene, für die keiner betet.

Du hast uns versprochen: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ (Jesaja 66,13). Darum wagen wir voller Vertrauen zu beten:

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.

Das Gebet für die Opfer des Erdbebens in Japan finden Sie zum Ausdrucken hier.

Unsere nächsten Gottesdienste finden Sie hier.

Die Texte der am Sonntag, 13.3.2011, per Mail an die Glieder der Deutschen evangelischen Gemeinde in Tokyo versendeten Andacht finden Sie hier.

Die Hinführung und die Fürbitte aus unseren ökumenischen Gedenk-Gottesdiensten für Japan am Freitag und Sonnabend (11. und 12.3.2010) finden Sie hier. Den Ablauf (Liturgie) finden Sie hier.

Das Gebet „Notstand in Japan nach Erdbeben, Tsunami und AKW-Gau“ von „Brot für die Welt“ finden Sie hier.

Aktuell: Fürbitte für Nordafrika.

لاَ تَدَعِ الشَّرَّ يَغْلِبُكَ، بَلِ اغْلِبِ الشَّرَّ بِالْخَيْرِ.

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Römer 12,21

Do not be overcome by evil, but overcome evil with good.

Kötülüğe yenilme, kötülüğü iyilikle yen.

Allmächtiger Gott, wir bitten Dich um Frieden und um den Schutz der Demonstrierenden in den Ländern des nördlichen Afrikas. Schenk den Regierenden Mut zur Einsicht und lass sie dem Drängen nach Demokratie, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit nachgeben. Lass die Waffen schweigen, die Brandsätze trocknen, die Steine Teil des Pflasters bleiben, damit niemand mehr getötet oder verletzt werde. Hilf, dass die Sehnsucht der Menschen nach Beteiligung, Reformen, freien Wahlen, Religionsfreiheit, Arbeit und Freiheit erfüllt werde. Gib, dass sie dem Bösen mit dem Guten begegnen. Gib, dass sie die Hoffnung nicht aufgeben, wenn das Böse übermächtig werden will. Hilf, dass sie und wir lernen, beides gut voneinander zu unterscheiden. Segne Du die Menschen in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten und im Sudan und mache sie fröhlich in Hoffnung und geduldig in Trübsal. Schenke allen Bewohnern dieser Länder Segen und Freude an der Gestaltung ihrer Zukunft.

Vereint mit allen Fürbittenden rufen wir: Verleih‘ uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unser’n Zeiten, es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn Du, unser Gott alleine. Amen.

In these our days so perilous,
Lord, peace in mercy send us;
no God but thee can fight for us,
no God but thee defend us;
thou our only God and Saviour. Amen.

Gebet: Luthers Abendsegen.

Des Abends, wenn du zu Bett gehst, sollst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen: Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen

Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser:

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen

Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde. Amen.

Alsdann flugs und fröhlich geschlafen.

Gebet: Luthers Morgensegen.

Das Gebet für den Beginn des Tages

Des Morgens, wenn du aufstehst, magst
du dich segnen mit dem Zeichen
des heiligen Kreuzes und sagen:

Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen

Darauf kniend oder stehend das Glaubens-
bekenntnis und das Vaterunser.
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an dein Werk gegangen
und etwa ein Lied gesungen
oder was dir deine Andacht eingibt.