Es begann vor fünfzehn Jahren, 2008, mit Andachten zum Lied „Der Mond ist aufgegangen“. Ab Juli 2008 luden dazu Kantor Christoph Claus (heute Hagemann) und Bruder Franziskus Aaron Woche für Woche in die Zwölf-Apostel-Kirche ein. Zu jeder Strophe gab es eine besonders musikalisch gestaltete Andacht, jeweils donnerstags um 21 Uhr. Biblische Lesungen in vielen Sprachen wurden von Lektor*innen aus verschiedenen Ländern der weltweiten Ökumene vorgetragen. Fürbittengebete nahmen einen breiten Raum ein.
Der Zuspruch war groß. Viele Engagierte brachten sich ein. Auch Menschen ohne bisherige Gemeindebezüge kamen dazu und fragten schließlich immer häufiger, wie es denn nach der Reihe weitergehen könnte. So folgte die „Berliner Politikerkanzel: Was mich treibt“ und ohne große Unterbrechungen danach über Jahre weitere Rogate-Liederreihen zum Advent, Ostern und zu Sommerliedern. und weitere Andachten wie „Ich bin ein Berliner„.
Manche der treuen Besucher*innen trafen sich darüber hinaus. Aus der Andachtsgemeinde bildete sich die „Ökumenische Rogate-Initiative“. Bereits im September 2008 folgte die Vereinsgründung. Ein Jahr später beschlossen die Mitglieder am 29. September 2009 die Umbenennung zu „Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin“ mit dem Ziel einen ökumenischen Konvent des gemeinsamen Lebens und Glaubens zu gründen.
2010 stellen die beiden evangelischen Kirchenkreise Berlin-Mitte und Schöneberg den Antrag auf Anerkennung des Klosters bei der Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Nach vielen Abstimmungen und einer umfangreichen Visitation, beschloss die EKBO-Kirchenleitung 2013 die Anerkennung des Rogate-Klosters als geistlicher Gemeinschaft innerhalb der Kirche. In ihrem Beschluss hatte die Kirchenleitung darauf hingewiesen, dass sie eine Arbeitsteilung und Zusammenarbeit zwischen dem Rogate-Kloster St. Michael und der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde Berlin-Schöneberg für wünschenswert hält, „bis hin zur Übernahme gemeindlicher und kirchlicher Aufgaben durch die Kommunität“.
„Diese Anerkennung ist Ausdruck gelebter Ökumene. Die Anerkennung des Rogate-Klosters als ökumenische geistliche Gemeinschaft durch das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland und die Vereinbarung zwischen Bistum und Kloster vom 1. November 2016 tragen dazu ebenso bei. Wir sind dankbar für die Arbeit des Rogate-Klosters Sankt Michael und seinen Beitrag zum geistlichen Leben in der Landeskirche“
EKBO-Oberkonsistorialrat Dr. Clemens W. Bethge im Oktober 2020.
Die Rogate-Aktivitäten finden mittlerweile an mehreren Orten statt, ob mit Demokratieprojekten im Landkreis Friesland, mit der Klimakanzel im Bremer Dom oder zum Nürnberger Kirchentag, sozialen Aktivitäten in Wilhelmshaven oder Gottesdiensten in der Zwölf-Apostel-Kirche in Berlin.
Das ökumenische Kloster besteht bis heute aus einer Gottesdienstgemeinschaft von Christ*innen, die aus evangelischer und katholischer Tradition kommen und ihren Kirchen verbunden sind. Das Kloster zielt weiter darauf ab, aus dieser Gemeinschaft einen Konvent gemeinsamen Lebens und Arbeitens zu entwickeln.
„Wir versuchen, Gemeinde Jesu Christi neu zu leben (communio sanctorum – koinonia). Spiritualität, Gottesdienst und Eucharistie nehmen bei uns einen zentralen Raum ein (leiturgia). Wir streben danach, Unerreichte und Kirchendistanzierte mit dem Evangelium (missional – martyria) zu verbinden. Freiwillig Mitarbeitende sind bei uns an verantwortlicher Stelle entscheidend. Wir passen uns an den Kontext an und dienen ihm (diakonia). Wir wollen uns gegenseitig und den Einzelnen dabei unterstützen, den Weg mit Gott zu gehen.“
Aus dem Selbstverständnis des Rogate-Klosters
Unsere nächsten Gottesdienste:
Berlin, Schöneberg:
- Sonnabend, 24. Juni 2023 | 18:00 Uhr, Vesper zum Johannistag. Orgel: Kirchenmusikerin Hyelin Hur. Ort: Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, Berlin-Schöneberg.
- Sonntag, 25. Juni 2023 | 10:00 Uhr, Eucharistie zum Fest St. Johannis, gemeinsam mit der Zwölf-Apostel-Gemeinde. Ort: Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, Berlin-Schöneberg.
Wilhelmshaven, Niedersachsen:
- Dienstag, 30. Mai 2023 | 18:00 Uhr, ökumenisches Friedensgebet anlässlich des Überfalls Russlands auf die Ukraine. Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
- Freitag, 2. Juni 2023 | 19:30 Uhr, Eröffnungsgottesdienst zum 3. Wilhelmshavener Christopher Street-Day. Predigt: Kreispfarrer Christian Scheuer (Ev.-luth. Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven). Grußwort: Oberbürgermeister Carsten Feist (Stadt Wilhelmshaven). Musik: Wilhelmshavener Bläserkreis unter der Leitung von Hans-Martin Schröder/Organisation Karsten Heger. Orgel: Dekanatsmusiker Robert Pernpeintner. Liturgie: Pastoralreferentin Daniela Surmann (St. Willehad) und Br. Franziskus (Rogate-Kloster). Lektor*innen: Ingrid Klebingat (Vorsitzende Kreissynode Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven) und Ratsfrau Antje Kloster. Ort: St. Willehadkirche, Bremer Straße 53, 26382 Wilhelmshaven.
Nürnberg, Bayern:
- Donnerstag, 8. Juni 2023 | 20:00 Uhr, Deutscher Evangelischer Kirchentag, ökumenische Klimakanzel: Gebete in Krisenzeiten – Liturgie mit klaren Worten. Mit Pröpstin Dr. Christina-Maria Bammel (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz), Bischof Thomas Adomeit (Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg), Referentin für Jugend, Familie und Soziales Elisabeth Ries (Stadt Nürnberg), Georg Sauerwein (Christians for Future, München), Dr. Maiken Winter (Kirchen-Soli-Gruppe Last Generation, Raisting) und Bruder Franziskus Aaron RGSM (Rogate-Kloster Sankt Michael, Berlin/Wilhelmshaven). Musik: Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser (Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg). Ort: Ökumenisches Gemeindezentrum Thon, Kirche St. Clemens, Cuxhavener Straße 60, Nürnberg. ÖPNV: Tram Cuxhavener Straße.
Friesland, Niedersachsen:
Demokratieprojekt FrieslandVisionen: „Wie wollen wir morgen leben? Zehn Reden für das Leben an der Küste.“
- Mittwoch, 12. Juli 2023 | 19:00 Uhr, Eröffnung der „Zehn Reden.“-Reihe mit Landrat Sven Ambrosy, Landkreis Friesland.